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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber
Autoren: Sissi Flegel
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ihre Schwester an. »Ach, den meinst du! Ne, Mellis Freund kennen wir nicht, aber Katinka kennt ihn. Er soll total nett sein.«
    »Du kennst ihn?«, versicherte sich Großtante Katrin. »Erzähl mal! Wie ist er denn so?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Na, weil er doch mit uns Weihnachten feiern wird.«
    »Ich kenne ihn«, wich ich aus, »eigentlich nur vom Sehen. Aber seitdem Melli in ihn verliebt ist, ist sie wie ausgewechselt.«
    »Wie meinst du das?«, hakte meine Mutter nach.
    »Hör mal! Hättest du dir eine Stiefmutter gewünscht? Und was hättest du getan, wenn dein Vater sich wie eine Auster verhalten hätte? Bis heute weiß sie von ihm nichts über das Kind, das die Neue anschleppt!« Ich sagte die reine Wahrheit: Onkel Alois hatte Melli nichts Genaues über Flori gesagt.
    »In diesem Punkt verstehe ich Alois wirklich nicht«, meinte Omi Anni.
    »Ich schon«, warf meine Mutter ein. »Stünde ich an seiner Stelle, wäre mir auch nicht wohl. Nicht wegen des Kindes, sondern wegen uns.«
    »Uns?« Großtante Katrin hängte Lametta über die unteren Zweige. »Offensichtlich weißt du über das Kind mehr als wir.«
    »Morgen werdet ihr ihn ja kennenlernen; aber eines sage ich euch: Macht euch auf einiges gefasst. Alois meinte, der Junge sei ausgesprochen schwierig. Zum Beispiel haut er ab, wenn ihm etwas nicht passt, und natürlich ist er gegen alles, was seine Mutter von ihm verlangt.«
    »O je, o je!«, jammerte Omi Anni. »Ich war ja von Anfang an dagegen, dass Alois uns ausgerechnet an Heiligabend mit seiner Neuen konfrontiert. Weihnachten ist das Fest der Liebe – «
    Gib Küsschen! Gib Küsschen! Sahib flatterte vom Schrank auf Großtante Katrins Schulter.
    » – und der Harmonie«, ergänzte sie flugs und tätschelte ihren Vogel. »Ich bin ja so dankbar, dass uns Katinka keinen Kummer bereitet. Nicht wahr, Katinka, du haust nie ab? Tu uns das nicht an!«
    »Großtante Katrin!«, rief ich entrüstet. »Warum sollte ich abhauen? Ich bin der glücklichste Mensch der Welt!«
    Line und Lene husteten.
    Omi Anni half Großtante Katrin mit dem Lametta. »Wolltest du an Heiligabend nicht auch einen Freund einladen, Katinka?«
    »Das«, sagte ich rasch, »hat sich komplett erledigt.«
    »Wie schade!«, rief Lene. »habt ihr euch getrennt? Warum denn?«
    »Ja«, stimmte Line ihrer Schwester zu. »Der Junge sah supernett aus. Hat er eine andere?«
    »Ne!«, rief ich empört.
    »Haltet die Klappe«, meinte Großtante Katrin energisch und zog Sahib einen Lamettafaden aus dem Schnabel. »Einen Freund, den man erst seit Kurzem kennt, lädt man nicht gleich zum Fest ein. Katinka verhält sich sehr vernünftig.«
    Gib Küsschen! Halt die Klappe! Gib, gib, gib Küsschen!
    »Eben!« Ich funkelte Sahib und meine Schwestern an. »Warum sollte ich ihn einladen?! Allerdings«, setzte ich hastig hinzu, »ist der Würstchenmann, der die Bude am Marktplatz besitzt, ein guter Freund. Er hat keine Familie, wisst ihr …«
    »Warum lädst du ihn nicht ein?«, schlug meine Mutter sofort vor. »Auf einen Gast mehr oder weniger kommt es in unserer Familie nun wirklich nicht an.«
    Ganz zuletzt, als die Puppenstube eingerichtet, der Baum geschmückt und die Krippe aufgestellt waren und Sahib immer zorniger sein Futter verlangte, hängte Omi Anni feierlich das gläserne Glöckchen an einen Zweig, dann schloss meine Mutter die Tür ab.

24. Dezember

I n unserer Familie ist das der aufregendste, turbulenteste, fantastischste Tag im Jahr – ohne Witz! Doch heute würde es noch besser werden! Voll Vorfreude rief ich Flori an. »Hast du dein Bestes gegeben?«
    »Alles läuft nach Plan. Ich bin ja so aufgeregt, Katinka!«
    Nach dem Frühstück wurde Sahib in seinen Käfig gesteckt, damit Daisy nicht auf dumme Gedanken kam, dann begannen die Vorbereitungen. Line, Lene und ich zogen den Tisch im großen Zimmer auf volle Länge aus, breiteten die gestickte Decke drüber und deckten ihn mit dem guten Geschirr und den alten Gläsern, und die Zwillinge legten die Servietten neben die Teller.
    In der Küche wurde das Festessen vorbereitet, Opa Menno heizte den Kachelofen an, mein Vater schippte Schnee und streute Split, und als die Einfahrt frei war, rollten auch schon die ersten Autos in den Hof.
    Tante Erna, Onkel Hans, Simone, sie ist achtzehn und studiert schon, und ihr Bruder Alex stiegen aus. Fips, ihr Dackel, balgte sich sofort mit Popeye und jagte Daisy auf die Kastanie, dann kam Tante Jutta und ätzte »Das Wetter ist furchtbar in
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