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Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Oliver Becker
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erschrocken auf. »Willst du uns in den Himmel bringen?«
    »Nein, nach
Emmendingen.«
    »Die Münze
war für Elsass.«
    »Scheiß
drauf«, murmelte John und beschleunigte noch mehr.
    »Autobahn
oder Landstraße?«, fragte Felicitas. »Die Landstraße ist um einiges kürzer.«
    »Diesmal
ist keine Münze nötig. Wir nehmen die Autobahn. Dort sind wir eindeutig schneller.«
    Als wollte
er seine Worte bekräftigen, drückte John stärker aufs Gas. Mit großer Geschwindigkeit
bog er ab auf den Autobahnzubringer.
    »Ich habe
es gemerkt«, sagte Felicitas auf einmal, ganz ohne Zusammenhang.
    Ohne zu
ihr herüberzusehen, fragte er: »Gemerkt? Was?«
    »Dass da
etwas ist.«
    »Du sprichst
in Rätseln. Wieder einmal.«
    »Na, zwischen
dir und Laura. Ich hab’s deinem Gesicht angesehen, als sie dich vorhin angerufen
hat.«
    Er sagte
nichts, fixierte nur die Fahrbahn, während er weiterhin versuchte, alles aus dem
Fiesta herauszuholen, was der alte Motor herzugeben vermochte.
    »Ziemlich
überraschend. Ehrlich gesagt«, fing sie erneut an.
    »Überraschend?«
    »Na, dass
Laura etwas an einem Typen wie dir findet.«
    »Recht herzlichen
Dank«, brummte er.
    Sie lachte
leise, ein flüchtiger Moment, der die Anspannung in ihnen beiden zumindest ein wenig
verdrängen konnte. »Das war nicht einmal ironisch gemeint. Ehrlich.«
    »Na klar.«
    »Ihre Freunde
waren immer solche Langweiler. Übrigens auch ihr Mann. Da bist du wirklich mal was
anderes.«
    Damit war
der Moment auch schon vorüber, Angst und Anspannung breiteten sich bereits wieder
in dem kleinen Auto aus.
    Sie fuhren
gerade in Emmendingen ein, als Johns Handy ertönte. »Ja?«, rief er.
    »Dietz?«
    Felicitas’
Kopf war blitzschnell an Johns Schulter, damit sie besser mithören konnte, und er
nahm im Unterbewusstsein den Duft ihres Haares wahr, ihrer Haut, der noch eine Spur
Chloraroma aus einem der Freiburger Schwimmbäder anhaftete.
    »Was gibt’s
Neues, Herr Kommissar?«, wollte John mit gepresster Stimme wissen.
    »Ein Treffer«,
meinte Schnickler
    John und
Felicitas wechselten einen erleichterten Blick. »Wir sind gleich da«, sagte John
ins Handy.
    »Wo?« Schnicklers
Stimme klang verwundert.
    »In Emmendingen.
Wir sind gleich bei Mojtovians Villa.«
    »Von dort
komme ich gerade. Ich bin unterwegs ins Elsass.«
    Erst jetzt
hörte John das gedämpfte Motorengeräusch aus dem Handy – Schnickler befand sich
ebenfalls in einem Fahrzeug.
    »Emmendingen
hat uns nichts gebracht«, erklärte der Kommissar. »Ich war mit einem Einsatztrupp
vor gut zehn Minuten dort. Die Villa sah verlassen aus. Wir haben uns Zutritt verschafft
und niemanden vorgefunden.«
    »Und was
ist der Treffer?« John brachte den Fiesta mit röchelndem Motor am Fahrbahnrand zum
Halten.
    »Einen weiteren
Einsatztrupp habe ich ins Elsass beordert.«
    Ich weiß,
dachte John genervt. »Und?«
    »Die Kollegen
hatten mehr Erfolg, wie mir soeben per Handy mitgeteilt wurde. Deswegen bin ich
auf dem Weg dorthin.«
    John und
Felicitas wechselten erneut einen Blick.
    »Ja, ein
Treffer«, wiederholte der Kommissar mit weiterhin nüchterner, konzentrierter Stimme.
»Nur leider kein Volltreffer.«
    »Was soll
das heißen?«
    »Die Kollegen
haben Sergej Walakov verhaftet. Und außerdem mehrere junge Frauen in Gewahrsam genommen.
Frauen, die offensichtlich gegen ihren Willen in dem Haus festgehalten wurden. Walakov
leistete keinen Widerstand. Er hat eine Verletzung an der Hand, richtiger gesagt,
an seinem Finger, der stark blutet. Die Wunde ist anscheinend entzündet und hat
ihn behindert.«
    Ja, dachte
John, ein Biss meines Freundes Elvis ist nicht zu unterschätzen. Aber in Wirklichkeit
beschäftigte ihn natürlich etwas anderes. »Was ist mit Laura Winter?«
    »Keine Spur
von ihr«, kam die ernüchternde Antwort. »Auch nicht von Mojtovian oder Hauschild.«
    Der Motor
ächzte, John hörte den eigenen Atem. Felicitas löste sich von seiner Schulter.
    »Dietz?«,
fuhr Schnickler fort. »Ich muss das Gespräch beenden. Aber ich möchte unbedingt
noch heute Nacht mit Ihnen und Felicitas Winter reden. Zuerst allerdings werde ich
mir Walakov vornehmen.« Und er fügte mit bemüht aufmunterndem Tonfall hinzu: »Ich
bin guter Dinge, dass wir die entscheidenden Informationen von ihm erhalten werden.«
    »Dann ist
es zu spät«, flüsterte Felicitas vor sich hin. »Selbst jetzt kann es längst zu spät
sein.«
    »Okay«,
sprach John mutlos ins Handy. »Melden Sie sich bitte, sobald Sie mehr wissen.«
    »Bis
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