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Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Oliver Becker
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hat
nicht locker gelassen, nicht wahr.« Es war gar keine Frage. Felicitas wirkte traurig
und stolz zugleich.
    »Nein, sie
ist sogar in Gefahr geraten. Hatte einen unliebsamen Besucher in ihrem Hotelzimmer.
Auch das erzählte sie Hauschild. Und der hat sie mit weiteren Phrasen beruhigt.
Er hat wohl nur darauf gewartet, dass sie genug von dem Detektivspielen hatte und
endlich wieder verschwand.«
    »Womit er
bei ihr natürlich schiefgewickelt war.«
    »Richtig.
Und jetzt zurück zu meiner Frage.«
    »Zu welcher
von den 1.000?«
    »Warum wird
Hauschild von Mojtovian erpresst?«
    Felicitas
seufzte auf. »Im Grunde geht es Hauschild ähnlich wie mir.«
    »Du sprichst
in Rätseln.«
    »Er hat
auch zu viel im Süßigkeitengeschäft genascht und dann festgestellt, dass es keinen
Ausgang gibt.«
    »Mensch,
Mädchen, mach den Mund auf, und zwar richtig.«
    Ihre Augen
funkelten ihn an. »Ich denke, jetzt geht es erst einmal um Laura.«
    »Leider
weiß ich nicht so recht, wo ich ansetzen soll.« Wie immer, dachte er gequält.
    »Du sagtest,
sie wollte Hauschild sehen.«
    »Ja, und
es kam auch zu diesem Treffen.«
    »Aber dir
ist nicht klar, ob Hauschild oder Mojtovian Laura in der Gewalt hat, und …«
    »Nein«,
fiel John ihr ins Wort. »Es muss Mojtovian sein, der sie geschnappt hat. Sie nannte
seinen Namen. Außerdem hat Alex so eine Andeutung gemacht, die ich Idiot …« Er verstummte.
    »Also Mojtovian
höchstpersönlich.«
    »Ich denke
ja.«
    »Warum stehen
wir dann hier herum und quatschen uns voll? Los! Einsteigen!« Der Befehlston ihrer
Stimme erinnerte auf einmal sehr stark an Laura in ihren frostigsten Momenten, aber
John konnte nicht darüber schmunzeln.
    »Eigentlich
müsste ich die Polizei verständigen, und zwar sofort«, meinte er unschlüssig, während
er den Motor startete.
    Felicitas
betrachtete angewidert den Vanillebaum am Rückspiegel. »Die Polizei? Könnte gefährlich
werden. Wenn ich nur wüsste, wer bei denen auf Hauschilds Seite steht. Und wer auf
der richtigen.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das gefällt mir nicht. Du hast ja
mich. Und ich kenne Mojtovian und Hauschild besser als irgendwelche Polizisten.
Fahr jetzt endlich los!«
    John manövrierte
den Fiesta geschickt durch den Verkehr und erhöhte das Tempo.
    »Ras nicht
so! Ein Unfall nützt uns jetzt wirklich nix.« Sie klang erstaunlich beherrscht;
das Beben in ihr konnte sie allerdings nicht überspielen.
    »Und wohin
soll’s gehen?«
    »Dort vorne
erst mal nach links.«
    »Nach links?
Wieso? Das ist stadtauswärts.«
    »Ja, eben
deshalb.«
    »Der ehrenwerte
Hauschild hat sich also in Mojtovians Süßigkeitengeschäft herumgetrieben«, versuchte
John den Faden aufzunehmen. »Und jetzt red endlich mal.«
    »Ja, ja.
Der ehrenwerte Herr Hauschild. Er war versessen darauf, wieder und wieder dieses
Geschäft zu besuchen.«
    »Weißt du
um seinen Ruf?«
    »Ich weiß
alles über ihn.« Sie nickte vor sich hin, wiederum mit diesem angewiderten Ausdruck,
was aber nicht am Vanillegeruch lag. »Tadellos dieser Ruf. Beeindruckend diese Karriere.
Ja, ja. Bernd Hauschild, der sauberste Saubermann, den man sich nur vorstellen kann.«
    »Wie kam
er mit Mojtovian zusammen?«
    »Mojtovian
kam eher mit ihm zusammen. Das nehme ich zumindest an. Moja weiß, wie’s geht. Er
weiß, dass Leute seines Schlages umso ruhiger arbeiten können, je mehr Bullen sie
schmieren. Und wenn es nicht viele sind, sollten es zumindest wichtige sein. Moja
hatte natürlich den wichtigsten Fisch an der Angel.«
    »Mit welchem
Köder?«
    »Das weißt
du doch längst.«
    »Sex and drugs and champagne. Mehr nicht?«
    »Das ist
eine ganze Menge. Das ist alles, was man braucht, um Männer verrückt zu machen.
Selbst Männer wie Hauschild. Schöne junge Frauen, Koks, und beides in ansprechendem
Ambiente serviert. Da haben schon ganz andere als Hauschild nicht widerstehen können.
Moja hat sogar Kontakte zu Politikern und solchen Typen aufgebaut. Die waren ganz
heiß auf seine Partys.« Bitter lachte Felicitas auf. »Gerade habe ich in der Zeitung
gelesen, dass hochgestellte Frankfurter Kriminalbeamte auf der Schmierliste der
Hells Angels standen. Was meinst du, mit was die verköstigt wurden?«
    »Mit Süßigkeiten.«
    »Nämlich
mit den süßesten überhaupt: Sex und Drogen. Es ist immer das Gleiche, glaub’s mir.
Und Hauschild war besonders verrückt danach.«
    »Vor allem
nach Lady Butterfly.«
    Ein paar
Sekunden verstrichen.
    »Ja«, meinte
Felicitas dann, erneut mit bitterem
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