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SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

Titel: SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Autoren: Lady Ariana , Astrid della Giustina
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zusammen, und obwohl wir nicht blutsverwandt sind, ist unsere Bindung heute sehr stark.
    Wir gewöhnten es uns an, oft gemeinsam spazieren zu gehen, und unterhielten uns dabei über alles, was uns bewegte. Aufgrund ihrer großen Offenheit redete Helen auch viel über Sex mit mir. Und schockierte mich damit grenzenlos. Sie erzählte mir Dinge, die ich ihr gar nicht zugetraut hatte. So hatte sie zum Beispiel irgendwann einmal zur Kirmeszeit mit zwei Jungen gleichzeitig im Gebüsch herumgeknutscht und gefummelt. So etwas betrachtete ich damals als absolut spektakulär. Wie niedlich! Ganz allmählich erweiterte sie so mein Bewusstsein und meinen Horizont. Parallel dazu verlief meine äußerliche Entwicklung: Ich hatte bereits in meiner Ehe damit begonnen, meine Haare rötlich zu tönen, aber nun probierte ich neue Frisuren aus und stylte meine Haare. Ich wurde auch mit meiner Kleidung mutiger und stellte bald irritiert fest, dass ich allgemein als attraktiv angesehen wurde. Nanu? Ich hatte mich nie als hässliches Entlein empfunden, aber eben doch als unauffällig und bieder.
    Mit dieser inneren und äußeren Verwandlung ging ein neues Selbstbewusstsein einher, und zwar im herkömmlichen Sinne des Wortes: Ich wurde mir meiner selbst viel mehr bewusst. Ich horchte tief in mich hinein und begann, meine innersten Wünsche aufzuspüren. Nach meinen Erfahrungen mit Daniel wusste ich genau, was ich nicht mehr, nie wieder wollte: Ich wollte keine Gefährtin mehr sein, die ihr gesamtes Herz investiert hatte und nun litt wie ein Hund. Ich wollte nicht mehr brav sein und nur funktionieren. Ich wollte leben! Das Bild meiner Zukunft jedoch war gänzlich unscharf.
    Dann geschah etwas Erstaunliches. Ein attraktiver Kollege aus einer anderen Abteilung, Marcel, begann mit mir zu flirten. Zuerst bemerkte ich es nicht, und dann ignorierte ich es. Doch natürlich erzählte ich Helen von ihm, und sie wollte mich unbedingt davon überzeugen, dass es nicht schaden könne, mich unverbindlich mit ihm zu verabreden. Meinen Marktwert testen, nannte sie es. Ich verstand, was sie meinte. Außerdem langweilte ich mich in der noch ungewohnten Leere, die mich pünktlich zum Feierabend umfing, auch wenn ich viel Zeit mit meinem Vater verbrachte. Also fing ich an, Marcels Lächeln zu erwidern. Es war so, als startete ich eine Testreihe, bei der ich mich und ihn beobachtete: Was passierte, wenn ich dieses und jenes machte? Wie reagierte Marcel auf bestimmte Signale meinerseits? Ich konnte das tun, weil ich emotional völlig unbeteiligt und ganz bei mir war. Die verwundete Gefährtin wollte lernen, Zeichen zu erkennen und sie so zu deuten, dass sie nicht wieder verletzt und ausgenutzt werden würde. Das war süß – zunächst –, denn dank meiner mickrigen Erfahrung mit Männern im Allgemeinen und der Sexualität im Besonderen erkannte ich überhaupt nichts! Das merkte ich an dem Freitagabend, an dem ich nachgegeben und mich mit Marcel privat verabredet hatte.
    Nach Feierabend fuhr jeder in seinem Auto zu dem Restaurant, das wir für unser erstes Treffen ausgewählt hatten. Wir wollten ja nicht, dass unsere Kollegen gleich hellhörig wurden. Bei einem Italiener in der nächstgrößeren Stadt aßen wir Pizza bei Kerzenlicht. Anfangs redeten wir über das, was uns seit Wochen verband: unsere Arbeit. Ich war Mediengestalterin, er Projektleiter. Je später es wurde, umso intimer wurden die Gespräche. Es war klar, dass wir beide Feuer gefangen hatten und gern ein bisschen damit spielen wollten. Dabei war es mir auch völlig egal, dass Marcel kein Single war. Es war wie ein Dammbruch: Mich überrollte das Bedürfnis, Neues auszuprobieren. Ich sollte alles bekommen – und noch mehr.
    Nach dem Essen saßen wir noch eine Weile in meinem Auto und begannen uns zu küssen. Ich hätte Marcel spontan sehr gerne mit zu mir genommen, aber da war ja noch Daniel. Außerdem gab die empörte Gefährtin zu bedenken, dass es für Sex ja wohl noch viel zu früh sei. Doch ich ignorierte sie. Zu ihm konnten wir wegen seiner Freundin auch nicht, also fuhren wir zu einem abgelegenen Parkplatz.
    Bald begann eine wilde Fummelei im dunklen Auto. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten damit, dass es nicht Daniels Hände waren, die mich so fordernd berührten, aber ich genoss auch, dass ich diesen Kollegen so geil machen konnte. Ein herrliches Gefühl! Fast hätte ich deshalb die alles entscheidenden Worte von Marcel gar nicht gehört:
    »Du – ich bin devot …«, stöhnte er in
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