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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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Fünffache (s. Tabelle, →  S. 46 ). Aufgrund der hohen Gelenkbelastung beim Laufen und Joggen raten manche Wissenschafter von der Ausübung dieser Sportart ab. Klar dagegen stehen aber die positiven Effekte des Laufensauf das Herz-Kreislauf-System und die letztlich guten Langzeitergebnisse von sportlich aktiven Prothesenträgern. Eine Vielzahl von Menschen mit einer Hüftprothese üben regelmäßig Langlauf und Jogging aus, ohne einen negativen Effekt festzustellen.
    Daher ist unter folgenden Bedingungen durchaus das Jogging zu empfehlen:
weicher Waldboden, allerdings ohne Stolperfallen wie Steine oder Baumwurzeln,
Stolpern und Stürze müssen vermieden werden,
ein flüssiger und weicher Laufstil (»wie beim Barfußlaufen«),
extreme Ermüdung vermeiden, denn dann wird der Laufstil hart und holprig,
mäßiges Tempo (ein leicht erhöhtes Tempo stellt auch noch keine stärkere Belastung der Hüfte dar),
stabile, leichte Laufschuhe mit guter Fersenpolsterung, die individuell angepasst werden,
in hügeligen Geländen bergauf laufen, das ist sogar noch weniger belastend als Laufen in der Ebene; bergab oder auf Treppen aber nur normal gehen,
beim Joggen auf einem Laufband (kein hohes Tempo!) wegen der besseren Federung möglichst ein Lamellenlaufband wählen,
keine extrem langen Läufe (die Prothese wird nach stundenlangem Laufen aufgrund der Reibung bis zu 2° C wärmer!), sondern lieber Intervallläufe bis zu 90 Minuten Länge (mit Pausen),
beim Wunsch nach extremer Ausdauerbelastung die Kombination von Laufen, Radfahren, Schwimmen (z. B. Triathlon), evtl. auch Rudern, Paddeln usw. wählen.
Kegeln
    Unter Freizeitaspekten ist Kegeln durchaus empfehlenswert. Beim Ausfallschritt sollte das operierte Bein nach hinten gesetzt, das vordere im Kniegelenk gebeugt und stärker belastet werden.
Paddeln
    Paddeln ist eigentlich unbegrenzt möglich, wenn das Ein- und Aussteigen gut gewährleistet ist. Dies ist bei einigen speziellen Booten (Wildwasserkajaks u.a.) schwierig. Falls das Boot einmalumkippt, könnte der Versuch, eine Eskimorolle zu probieren, zu einer Luxation der Hüftprothese führen.
Radfahren
    Die Belastung der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke ist beim Radfahren in sitzender Position niedriger als beim Gehen. Das Gewicht des Rumpfes, des Kopfes und der Arme wird annähernd komplett über die Sitzbeine auf den Fahrradsattel übertragen. Die Beine tragen nur ihr Eigengewicht, und auf die Beingelenke wirken zusätzlich nur noch die Muskelkräfte der unteren Extremität ein.
    Da das Körpergewicht beim Radfahren die Hüftgelenke nicht belastet, dürfen Patienten mit einer Hüftprothese schon wenige Tage nach der Operation das Fahrradergometer benutzen, wenn der Arzt es erlaubt.
    Freies Radfahren ist im Allgemeinen erst sechs Monate nach der Operation anzuraten, denn für Prothesenpatienten ist ein abruptes Abspringen beim plötzlichen Bremsen bedenklich. Patienten, die jahrelang nicht mehr Rad gefahren sind, muss jedoch von der Ausübung abgeraten werden, denn die Sturzgefahr ist zu groß. Sie sollten besser auf einem Ergometer trainieren.
    MERKE
    Helm und Hüftprotektor tragen!
    Die Unfallstatistiken zeigen eine Reihe von Verletzungen durch das Radfahren, gerade bei älteren Menschen. Das Auf- und Absteigen, aber auch glatter Untergrund, eine unebene Strecke und Kollisionen sind gefährlich. Schenkelhalsfrakturen und Kopfverletzungen nach einem Fahrradsturz sind bei Menschen über 40 Jahren sehr häufig. Das Tragen eines Fahrradhelmes muss daher genauso obligatorisch sein wie ein Hüftprotektor.
    Beim Fahren auf einem Rennrad sollten keine Pedale zum Einhaken verwendet werden, weil bei einem Sturz die Hüfte verdreht werden könnte. Beim Mountainbikefahren über unebenes Gelände ist nicht nur eine gefederte Vordergabel, sondern auch eine Federung im Hinterradbereich sinnvoll, weil bei holprigen Abfahrten der Sportler auf den Pedalen steht und die Schläge von den Pedalen auf die Hüftgelenke wirken können.
Reiten
    Bei passionierten Reitern ist erfahrungsgemäß mit einer frühen Lockerung der Hüftprothese zu rechnen. Die Ursachen sind unklar, möglicherweise ist eine zu starke Abspreizung schädlich. Auch ist die Sturzgefahr erheblich. Reiten ist deshalb nicht ratsam.
Rudern
    Auf das Rudern sollten Sie in den ersten drei Monaten nach Hüft- oder Knieprotheseneinbau
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