Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
Vom Netzwerk:
Das Hüftgelenk – ein Kugelgelenk
Gelenkpfanne und Hüftkopf
    Die Hüfte ist ein Kugelgelenk. Der Hüftkopf wird mehr als zur Hälfte von der Gelenkpfanne umschlossen. Dadurch ist das Gelenk sehr stabil und dennoch gut beweglich – andererseits kann dies, vor allem bei leichten Fehlformen, zu einer erhöhten Anfälligkeit für Verschleiß führen. Die knorpelige Randlippe an der Pfanne sowie die kräftige Gelenkkapsel sorgen für zusätzliche Stabilität.
    Röntgenbild eines gesunden Hüftgelenks
    Die Hüftpfanne und der Hüftkopf sind von einer nur 5–7 mm breiten, glatten (»hyalinen«) Knorpelschicht überzogen. Dieser Knorpel wird nach Abschluss des Wachstums vom Körper nicht mehr nachgebildet, er muss für ein Leben lang ausreichen. Da der Knorpel keine eigenen Blutgefäße besitzt, wird er nur aus der Gelenkflüssigkeit und aus dem darunterliegenden Knochen ernährt. Um die Ernährung der Knorpelzellen zu optimieren, sind regelmäßige Bewegungen und Belastungen (Gehen, Laufen, Radfahren) sinnvoll, bei denen der Knorpel wie ein Schwamm ausgepresst und wieder angefüllt wird.
Die Muskulatur im Hüftbereich
    Kräftige Muskeln überspannen das Hüftgelenk und ermöglichen die Beugung, Streckung, Drehung, An- und Abspreizung. Beim Gehen sind diese Muskeln in unterschiedlichen Phasen des Gangzyklus aktiv. Chronische Schmerzen führen zu Inaktivität und schwächen damit einzelne Muskeln: Besonders die Gesäßmuskulatur (z. B. der M. glutaeus maximus), aber auch die vordere Oberschenkel- und Wadenmuskulatur verlieren an Kraft. Andere Muskeln, die an der Oberschenkelinnen- und -rückseite verlaufen, neigen außerdem zu Verkürzung oder Verspannung, was zu Schmerzen, Schiefstellungen des Beckens oder zu einem Hinken führen kann. Manchmal können die tiefer gelegenen kleinen Gesäßmuskeln so stark verkrampfen, dass Schmerzen entstehen, die – ähnlich dem Ischiasschmerz – zur Rückseite des Oberschenkels hin ausstrahlen.
    Von besonderer Bedeutung sind der mittlere und kleine Gesäßmuskel (M. glutaeus medius und minimus), die das Abspreizen der Hüfte ermöglichen. Sie stabilisieren das Becken im Einbeinstand und halten es beim Gehen und Treppensteigen in der Waagerechten. Bei einer Schädigung oder Schwäche dieser Muskeln kommt es zu einem charakteristischen Hinken mit Absinken des Beckens.
    Die wichtigsten beim Gehen beteiligten Muskeln
1 = M. glutaeus minimus
2 = M. glutaeus medius
3 = M. iliopsoas
4 = M. glutaeus maximus
    Ein weiterer wichtiger Muskel (M. iliopsoas) beugt die Hüfte. Er verläuft von der Wirbelsäule (und der Innenseite des Beckens) unter dem Leistenband bis zum kleinen Rollhügel (Trochanter minor) des Oberschenkels. Wird dieser Muskel oder die zugehörige Sehne geschädigt (z. B. durch einen Oberschenkelhalsbruch), ist die Kraft der Hüftbeugung herabgesetzt, was dann in bestimmten Situationen auffällt (Beispiel: »Ich kann mein Bein beim Einsteigen ins Auto nicht anheben und muss mit der Hand nachhelfen«). Das Gangbild wird dadurch jedoch kaum beeinträchtigt.
Belastungen für Muskeln und Gelenke
    Aufgrund der Hebelverhältnisse wirken auf das Hüftgelenk weit höhere Kräfte als das einfache Körpergewicht ein. So steigt die Belastung beim Einbeinstand oder beim ruhigen Gehen bereits bis auf das Drei- bis Fünffache, beim Treppensteigen, beim kräftigen Abstoßen oder Springen sogar bis auf das Zehnfache des Körpergewichts. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Belastbarkeit des Oberschenkelknochens bis zu 1000 kg reicht. Auch ein künstliches Hüftgelenk muss diesen Kräften standhalten und sie in geeigneter Weise an den Knochen weiterleiten.
    Ist ein Gelenk in seiner Funktion gestört, werden regelmäßig die Nachbargelenke stärker belastet, was dann ebenfalls Beschwerden verursachen kann. So treten bei Hüfterkrankungen häufig Reizungen und Beschwerden des Kniegelenks, des Kreuzdarmbeingelenks oder der Lendenwirbelsäule auf. Auch die vom Hüftgelenk zum Kniegelenk ziehenden Nervenbahnen können ausstrahlende Knieschmerzen verursachen. Bei jedem unerklärlichen Knieschmerz sollte daher stets auch das Hüftgelenk untersucht werden.

Künstliche Gelenke – Modelle und Funktionen
    Als Standardmodell eines künstlichen Hüftgelenks hat sich die sogenannte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher