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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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Bluthochdruck und Arterienverkalkung. Sport ist daher unbedingt empfehlenswert, auch nach dem Einbau einer Hüftprothese.
    Ob eine regelmäßige Sportaktivität der Hüftprothese schadet oder ihr sogar nützt, ist bis jetzt in der Wissenschaft umstritten. Studien haben zwar gezeigt, dass sich bei jungen, aktiven Menschen die Prothese früher lockert; in Untersuchungen über Sportler mit künstlichen Hüftgelenken ließ sich aber nachweisen, dass die Prothesen bei ihnen sogar länger halten als bei unsportlichen Personen: Die höchste Lockerungsrate trat bei Patienten auf, die völlig inaktiv waren. Man nimmt heute an, dass der Knochen, der als lebendes Gewebe dem Auf- und Abbau wie der übrige Körper unterworfen ist, immer eine regelmäßige Belastung (Gehen, Laufen) braucht, um seine Struktur zu festigen und zu erhalten.
    TIPP
    Keine Scheu vor dem Sport!
    Mangelnde körperliche Aktivität mündet häufig in ein höheres Körpergewicht, was für eine Hüftprothese mit Sicherheit schädlich ist. Sport ist hier eine ideale Prophylaxe.
    Ãœbereinstimmend wird als frühester Zeitpunkt für den Beginn der sportlichen Betätigung der siebte Monat nach der Operation genannt. Im Hinblick auf die Reaktionen und Umbauvorgänge im Knochen nach Protheseneinbau sollte dieser Zeitraum unbedingt eingehalten werden. Auch Ihr Trainingszustand,Ihr Alter und vor allem Ihre sportliche Erfahrung sind zu berücksichtigen. Indessen haben auch gute Sportler meist vor Einbau der Prothese nur noch wenig Sport getrieben, sodass die Koordination und die kraftsparenden Bewegungsmuster erst langsam wieder auftrainiert werden müssen.
    Besonders einen Sturz auf die operierte Hüfte gilt es zu verhindern, denn das Risiko eines Bruchs des Oberschenkelknochens und eines Defekts der Hüftprothese ist in einem solchen Fall sehr hoch. Einige Krafteinwirkungen lassen sich durch Hilfsmittel (Polsterungen, Hüftprotektor; s. →  S. 62 ) oder eine veränderte Sporttechnik vermindern.
Sport mit Hüftprothese: Empfehlungen und Warnhinweise
    Empfehlenswert ist
die Verwendung von Sportschuhen mit gut gepolsterten Absätzen (z. B. Luftpolster, Pufferabsätze),
ein Schuhsohlenprofil, das Ausrutschen verhindert und dennoch eine gewisse Rutschphase (= Kraftabbau beim Abstoppen) erlaubt,
eine Sportart ohne starke Stauch-, Dreh- oder Scherbelastungen der Beine,
eine seitliche Polsterung des großen Rollhügels der Hüfte (z. B. durch einen Hüftprotektor) zum Schutz bei eventuellen Stürzen.
    Vermieden werden sollte
die Sportausübung auf hartem Untergrund (Asphalt, Beton, einige Kunststoffböden),
die Sportausübung auf sehr haftendem Untergrund (stumpfer Hallenboden, punktelastischer Boden, Teppichfilzbelag), weil dort die Rutschphase fehlt,
das Springen aus einer Höhe von mehr als 20 Zentimetern,
ein Sturz auf die Knie (= Stauchbelastung des Prothesenlagers),
ein Sturz auf die Seite des Oberschenkels (d. h. auf den großen Rollhügel),
eine starke Rotationsbewegung des Beins von mehr als 30° (= Rotationskräfte wirken auf das Prothesenlager)
eine starke Anspreizungsbewegung,
eine Krafteinwirkung aus tiefer Hüftbeuge, z. B. extremes Buckelpistenfahren (Scherkräfte),
häufiges Stolpern, plötzliches Abbremsen sowie abrupter Richtungswechsel,
jede Sportart, bei der eine maximale Dehnung und Beweglichkeit der Hüftgelenke gefordert wird (Ballett, Wettkampfgymnastik usw.),
jede Sportart, bei der direkter Körperkontakt im Vordergrund steht (Kampfsport, einige Ballspiele).
    Nicht zu empfehlen ist Sport mit einer Hüftprothese bei
nicht optimalem Einbau der Prothese (etwa nach schwierigen Pfannenrekonstruktionen),
einem erfolgten Prothesenwechsel (Austauschoperation),
einer kurz zurückliegenden Luxation der Prothese,
Instabilität einer oder beider Prothesenkomponenten,
ausgeprägter Beinlängendifferenz (betrifft Laufsportarten),
Verkalkungsprozessen mit Wachstumstendenz,
lokaler Infektion,
fortgeschrittener Osteoporose,
starker Muskelschwäche im Bein oder an der Hüfte,
Schmerzen.

    Treten während oder nach einer sportlichen Belastung Schmerzen im operierten Bein auf, dann muss der Sport beendet und eine ärztliche Untersuchung angeschlossen werden.
Das Für und Wider der einzelnen Sportarten
Ballspiele allgemein
    Ballspiele sind wegen der schnellen Richtungswechsel und des Körperkontaktes (Sturzgefahr) nicht
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