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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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»markraumverankerte Totalendoprothese« durchgesetzt. Bei ihr werden sowohl die Hüftpfanne als auch der Oberschenkelkopf durch künstliches Material ersetzt.
    Moderne Standardprothesen bestehen dabei in der Regel aus mehreren Teilen; jeweils zwei Elemente sind dem Knochen zugewandt (Hüftpfanne und Prothesenstiel) und zwei weitere bilden das Gelenk und damit die »Gleitpaarung« (Pfanneninlay und Prothesenkopf). Unterschiede zwischen den einzelnen Prothesenformen der verschiedenen Firmen bestehen heutzutage vor allem hinsichtlich Verankerungsart, Material und Gleitpaarung.
    Typischer Aufbau einer zementierten Hüfttotalendoprothese
a Pfanne
b Kopf
c Stiel
    Typischer Aufbau einer zementfreien Hüfttotalendoprothese
    Die Komponenten einer Hüftprothese, a Pfanne, b Inlay, c Kopf, d Stiel
Verankerung des künstlichen Hüftgelenks im Knochen
    Hier ist zwischen zementierten und zementfreien Prothesen zu unterscheiden. Der »Zement« ist eigentlich ein Zweikomponentenkleber mit dem Namen »Polymethylmetacrylat«. Dieses Material kennt man als Plexiglas. Der Knochenzement verankert sich während seiner flüssigen Phase mit vielen kleinen Ausläufern in den schwammartigen Knochenbälkchen und schafft so eine feste Verbindung im Knochen.
    Das Einsetzen zementierter Prothesen ist ein äußerst bewährtes und sicheres Operationsverfahren, über das mittlerweile mehr als 30 Jahre Erfahrungen vorliegen. Gegenüber der zementfreien Prothese ist es damit das ältere – aberkeineswegs ein veraltetes – Verfahren. Bewährte zementierte Hüftprothesen halten 25 Jahre und länger. Lockert sich aber eine zementierte Prothese, so brechen aus dem Zement nach und nach kleinere Partikel ab, die vom Knochen nicht vollständig weggeräumt werden können. Hierdurch bilden sich dann sogenannte Zysten (Löcher) im Knochen. Wenn man dann mit einem Prothesenaustausch zu lange wartet, greift der gelockerte Zement den Knochen an und führt zu einer Ausdünnung. Diese Schwächung des Knochens erschwert den Einbau einer neuen Prothese.
    Bei der zementfreien Prothese werden die Pfanne und der Schaft in den Knochen eingepresst oder -geschraubt. Dann aber muss der Knochen noch zur endgültigen Stabilisierung an die Prothese heranwachsen. Daher werden knochenfreundliche Metalllegierungen (in der Regel Titan) mit zusätzlichen Beschichtungen (besondere Oberflächenstrukturen oder kalziumhaltige Materialien) verwendet. Die Lebensdauer moderner zementfreier Prothesen ist heute mit derjenigen zementierter Prothesen vergleichbar. Entsprechend der längeren Einwachszeit der zementfreien Prothese dauert es bei diesen Patienten manchmal etwas länger, bis sie völlig beschwerdefrei sind. Andererseits ist viele Jahre später im Falle einer Lockerung der Prothesenwechsel etwas leichter durchzuführen. Da zum Einwachsen einer zementfreien Prothese eine gute Knochenqualität und Zellaktivität erforderlich ist, wird dieser Prothesentyp eher bei jüngeren Patienten eingesetzt.
    INFO
    Gleichwertige Verfahren
    Keines der beiden Verfahren hat sich dem anderen als überlegen gezeigt. Das langfristige Ergebnis hängt entscheidend davon ab, welche Erfahrungen der Operateur mit der Methode hat. Bei der zementierten Prothese ist auch die Qualität des Zementmantels von erheblicher Bedeutung. Für beide Verfahren gilt: Die gelungene Kombination aus ärztlicher Erfahrung und Operationsverfahren sichert den Erfolg.
Materialien für Hüftpfanne und Prothesenstiel
    Diesem Punkt wird durch die Werbung der Industrie mehr Bedeutung beigemessen, als ihm eigentlich zukommt. Eine zementfreie Prothese wird heute in der Regel aus Titanlegierung (Titan–Aluminium–Vanadium) hergestellt. Dieses Metall ist sehr knochenfreundlich, löst nur selten Allergien aus und zeigt im Zusammenhang mit einer entsprechenden Oberflächenbeschichtung ein hervorragendes Einwachsverhalten. Darüber hinaus ist es in seiner Elastizität dem Knochen sehr ähnlich, was diesen wiederum »trainiert«. Eine zementierte Prothese dagegen darf aufgrund des umgebenden Zementmantels nicht zu flexibel sein und wird deshalb aus der bewährten Kobalt-Chrom-Molybdänlegierung (CoCrMo) hergestellt. Eisen oder Stahl ist in keiner Hüftprothese mehr enthalten.
Materialien für Prothesenkopf und Inlay
    Der Prothesenkopf und die Auskleidung der Gelenkpfanne (Inlay), die sich
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