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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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die sehr ermutigend sind – und denjenigen herkömmlicher Prothesensogar vergleichbar sind. Leider wurden viele Nachahmermodelle auf den Markt gebracht, die sich in wesentlichen Punkten von der originalen »McMinn«-Prothese unterscheiden. Einige dieser Modelle mussten wegen schlechter Ergebnisse, insbesondere frühzeitigem hohem Metallabrieb, vom Markt genommen werden. Dies brachte den Kappenprothesen ein negatives Image. Das Originalimplantat zeigt aber nach wie vor gute Resultate und ist für bestimmte Patientengruppen die geeignete Prothese. Unbestrittener Vorteil der Kappenprothese ist, dass im Falle einer Lockerung als zweites Modell eine herkömmliche, markraumverankerte Prothese eingesetzt werden kann, sodass der Patient »eine Runde« im Zyklus Prothesenlo ckerung – Wechseloperation gewinnt. Darüber hinaus loben viele Patienten die gute Funktion und das »natürliche Gefühl« nach Einsatz eines Oberflächenersatzes. Ein Nachteil ist der durch entsprechende Blutwerte nachweisbare hohe Abrieb von Kobalt- und Chrom ionen. Bis heute sind hiervon keine nachteiligen Effekte bekannt, dennoch sollte diese Prothesenform bei Patien ten mit unsicherer Nierenfunktion oder Allergie auf Kobalt, Chrom oder Nickel nicht eingesetzt werden. Die Metallpartikel treten im Falle einer Schwangerschaft zu geringen Teilen auch in das kindliche Blut über, sodass zumindest innerhalb des ersten halben Jahres nach Einsatz einer derartigen Prothese von einer Schwangerschaft abzuraten ist. Außerdem kommt es innerhalb der ersten Wochen nach dem Einsetzen einer Hüftkappe bei etwa drei Prozent der Patienten zu einem Oberschenkelhalsbruch, was eine Nachoperation erforderlich macht.
    Kleine Prothesenform: der Oberflächenersatz, auch »Hüftkappe« genannt
Prothesen mit kurzem Schaft
    Kurzschaftprothesen haben verkürzte Stiele und verankern sich im Schenkelhals und nur im obersten Teil des Oberschenkelschaftes. Damit verfolgen sie das gleiche Ziel wie die Kappenprothesen: Im Fall einer Lockerung ist nur der oberste Teil des Oberschenkels »verbraucht«, als Ersatz kann eine mark raumverankerte Standardprothese implantiert werden. Im Gegensatz zur Kappenprothese ersetzen sie aber auch den Oberschenkelhals und tragen einen Prothesenkopf mit kleinerem Durchmesser. Die Prothesenpfannen sind mit denen der Standardprothesen identisch.
    Kurzschaftprothese mit verkürztem Stiel
Prothesen mit langem Schaft
    Prothesen mit langem Schaft werden in der Regel bei Austauschoperationen oder Tumoren eingesetzt. Meist handelt es sich um »Modularprothesen«, die während der Operation dem Bedarf entsprechend zusammengesetzt werden und eine möglichst genaue Rekonstruktion der Beinlänge und Geometrie ermöglichen. Da diese Systeme kompliziert und teuer sind, werden sie meist nur in größeren Zentren eingesetzt.
Halbe Prothesen
    Bei den sogenannten Hemiprothesen (hemi = halb) wird ein Prothesenstiel eingesetzt und lediglich der Oberschenkelkopf durch einen großen Prothesenkopf ersetzt. Die ursprüngliche Hüftpfanne bleibt erhalten. Diese Prothesen werden nur dann eingesetzt, wenn eine äußerst kurze Operationsdauer erforderlich ist, meist bei älteren Menschen nach einer irreparablen Oberschenkelhalsfraktur. Da die natürliche Pfanne unter der Belastung des künstlichen Prothesenkopfes rasch verschleißt, ist die Dauerbelastbarkeit der Hemiprothesen deutlich herabgesetzt. Eine Sonderform sind »Duokopfprothesen«, bei denen sich in einer großen Kopfschale ein kleinerer Zweitkopf bewegt.
Einwachsen und Haltbarkeit der Prothese
    Eine zementfreie Hüftprothese, die bei der Operation fest in den Knochen eingepresst oder eingeschraubt wird, weist eine gewisse Stabilität auf. Allerdings hält sie noch nicht allen Belastungen stand. Erst im Laufe von Wochen wachsen Knochenzellen an die Metallteile he ran, um diese fest mit einem Knochenmantel zu umgeben. Eine zementierte Prothese ist sofort belastungsstabil.
Frühlockerung
    Nach etwa sechs bis acht Wochen ist die zementfreie Prothese, sofern keine mechanische Unruhe bestand, zu etwa 60 Prozent fest eingewachsen. Wird aber das Knochenwachstum gestört, etwa durch ständige Bewegung der Prothese im Knochen, kann es zu einem verzögerten Festwachsen der Prothese kommen – wie bei einem Knochenbruch,dessen Bruchstücke ständig bewegt werden. Im schlimmsten Fall kann sich sogar ein schmaler,
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