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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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ungünstigen Falle Folgen entstehen können, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
    MERKE
    Risiken nicht unterschätzen
    Die Beschwerden und Einschränkungen der Lebensqualität, die für den Entschluss zur Operation ausschlaggebend sind, müssen in jedem Fall so erheblich sein, dass sie für den Einzelnen die Inkaufnahme eines Komplikationsrisikos rechtfertigen.
Protheseninfektion
    Die Protheseninfektion stellt eine der gefährlichsten Komplikationen dar: Wenn es Keimen gelingt, bis zur Oberfläche der Prothese vorzudringen, können sie sich dort insbesondere am Metall »einnisten«. Die Prothese wirkt wie ein riesiger Fremdkörper, der die Vermehrung der Bakterien und damit die Infektion selbst unterhält. Der Prozess wird nicht zum Stillstand kommen, ehe der Fremdkörper, also alle Prothesenteile, entfernt worden ist. Ist eineInfektion erst einmal bis zur Prothese vorgedrungen, muss diese in der Regel komplett ausgebaut werden. Erst dann kann mithilfe von Antibiotika versucht werden, die Infektion im noch vorhandenen lebenden Gewebe (Knochen, Weichteile) zu beherrschen. Ist dies sicher gelungen (oft nach mehreren Monaten Behandlung), kann der Versuch einer erneuten Prothesenimplantation unternommen werden. Häufig wird als Zwischenlösung ein Platzhalter (»Spacer«) anstelle der infizierten Prothese eingesetzt, der meist aus Knochenzement besteht und mit zusätzlichem Antibiotikum versetzt ist. Das Wiedereinsetzen einer Prothese nach einem Infekt ist mit einer Wechseloperation zu vergleichen, wobei zusätzlich immer die Gefahr eines Wiederaufflackerns des Infektes besteht.
    Wenn wenige Tage nach der Prothesenimplantation Zeichen einer Infektion auftreten, muss rasch und entschlossen gehandelt werden: In diesen Fällen kann häufig durch eine sofortige Nachoperation mit gründlicher Säuberung des gesamten Operationsgebietes und durch Austausch besonders infektanfälliger Prothesenteile der Prozess noch gestoppt werden. Hat die Infektion sich erst einmal ausgebreitet, hilft in aller Regel nur noch die Entfernung der Prothese.
    TIPP
    Beim Arzt auf die Prothese hinweisen
    Es ist wichtig, dass Sie im Falle eines eitrigen Infektes (Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Zahnabszess) Ihren Arzt darauf hinweisen, dass Sie Prothesenträger sind. In solchen Fällen wird man wesentlich früher oder sogar vorbeugend Antibiotikum einsetzen.
Thrombose
    Die Thrombose ist ein Blutgerinnsel, das sich in den tiefen Venen durch eine Verlangsamung des Blutstromes bildet. Neben den akuten Problemenwie Schmerzen, Schwellung des Beins und Zerstörung des Venenklappensystems liegt die Gefahr in dem Abreißen von Blutgerinnseln und deren Verschleppung in die Lunge. Dies kann eine Lungenembolie auslösen, einen lebensbedrohlichen Schockzustand. Da die Thrombose eine typische Komplikation (nicht nur) nach Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks ist, wird ihrer Vermeidung besondere Beachtung geschenkt.
Thrombosen vermeiden
    In der Regel werden nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks mehrere Maßnahmen routinemäßig zur Vermeidung von Thrombosen ergriffen:
Das rasche »auf die Beine kommen« – am besten mit mindestens teilweiser Belastung der operierten Extremität – ist der beste Schutz gegen die Ausbildung einer Thrombose. Hierdurch wird nicht nur der Kreislauf in Schwung gebracht, sondern vor allem auch die wichtige Muskelpumpe der Beine wieder aktiviert, die einen Rückfluss des Blutes aus den Venen der unteren Extremität bewirkt.
Meist einmal täglich wird Ihnen eine »Thrombosespritze« aus sogenanntem niedermolekularem Heparin verabreicht. Wenn Sie bereits vor der Operation blutverdünnende Medikamente eingenommen haben, muss diese Therapie entsprechend angepasst werden.
Thrombosestrümpfe müssen gut angepasst sein und dürfen keine Einschnürungen verursachen.
Bettgymnastik: Durch häufiges Anspannen der Waden und Oberschenkelmuskulatur – insbesondere, wenn Sie im Bett liegen – können Sie selbst einen erheblichen Beitrag zur Thrombosevorbeugung leisten.
    Thrombosestrümpfe dürfen keine Einschnürungen verursachen.
    Sobald Sie selbst Zeichen einer Thrombose bemerken (Verhärtung der Wadenmuskulatur, ungewöhnliches Anschwellen eines Beins, Schmerzen im Verlauf der Venen, also an der Hinter- oder Innenseite des Beins) melden Sie dies unverzüglich dem
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