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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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Frühkomplikationen.
    Naturgemäß werden Sie nach der Operation einen Wundschmerz verspüren. In Abhängigkeit von der Ausgangssituation können darüber hinaus Spannungsschmerzen an Weichteilen (insbesondere nach Beinverlängerungen) und Knochen (insbesondere bei zementfreien Prothesen) hinzukommen. Ihr Operateur und Ihr Anästhesist stellen hierzu einen Behandlungsplan mit hochwirksamen Schmerzmitteln auf, der in der Regel aus einer Grundmedikation und zusätzlichen Bedarfsdosen besteht. Bitte zeigen Sie in den ersten Tagen keinen unnötigen Ehrgeiz und melden Sie sich bald, wenn Sie Schmerzen haben. Eine ausreichende Schmerzbekämpfung ist für die schnelle Mobilisierung wichtig.
    Das Team der Krankenpfleger und Physiotherapeuten wird versuchen, Sie bereits am Operationstag oder am Tag danach »auf die Beine zu stellen«. Diese Maßnahme dient der Vermeidung von Thrombosen, die sich bei zu langer Inaktivität und Bettruhe nach Hüftoperationen besonders leicht ausbilden. Sie selbst können bei der Thromboseverhütung mithelfen, indem Sie möglichst oft Ihre Wadenmuskulatur und Oberschenkelmuskulatur anspannen und im Bett den Fuß im Sprunggelenk bewegen. Es liegt nahe, dass Sie zur Optimierung der Wundheilung das Rauchen unterlassen sollten. Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in der ersten Zeit nach der Operation.
    Zur Vermeidung einer übermäßigen Schwellung wird in der Regel ein Kompressionsverband über das operierte Hüftgelenk angelegt. Darüber hinaus reicht man Ihnen Eispackungen oder -würfel: Legen Sie diese niemals direktauf die Haut, sondern zum Schutz vor Kälteschäden immer ein Tuch oder einen Beutel dazwischen. Das Eis muss »angenehm« kühlen!
    Ein wichtiges Augenmerk gilt in den ersten fünf Tagen nach der Operation dem Infektionsrisiko: Hierzu führt der Arzt Verbandwechsel durch und kontrolliert die Laborwerte. Melden Sie sich sofort, wenn Sie ungewöhnliche Temperaturerhöhungen oder Schüttelfrost verspüren. Temperaturen bis 38,5 °C sind allerdings nach einer derartigen Operation nichts Ungewöhnliches.
    Baldmöglichst nach der Operation wird eine Physiotherapie – möglicherweise zunächst im Bett – beginnen. Erschrecken Sie nicht, wenn Ihr Kreislauf nach dem ersten Aufstehen »in die Knie« geht: Dies tritt auch bei ansonsten gesunden Patienten nach einer derartigen Operation häufig auf. Wenn das Problem durch einfache Maßnahmen wie kreislaufstabilisierende Medikamente und Flüssigkeitszufuhr nicht zu beheben ist, müssen unter Umständen Blutwerte kontrolliert und Blut zugeführt werden.
    Informieren Sie sich bei Ihrem Physiotherapeuten über erlaubte und unerlaubte Bewegungen. Achten Sie insbesondere darauf, dass in den ersten sechs Wochen bestimmte Bewegungen der Hüfte verboten sind (s. →  S. 42 – 44 ). Denken Sie hieran insbesondere bei der ersten Benutzung der Toilette. Wenn nach den ersten Tagen die Schmerzen zurückgehen und Sie zunehmend Sicherheit gewinnen, dürfen Sie auch alleine »Ausflüge« im Zimmer, auf Stationsebene oder später im Krankenhaus unternehmen. Man wird nach einiger Zeit das Treppensteigen mit Ihnen üben. Dann beginnt bereits die Phase, in der Pläne über die Entlassung nach Hause oder die Verlegung in ein Rehazentrum geschmiedet werden können. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um nochmals zu überdenken, ob eine direkte Verlegung in ein Rehazentrum oder eine kurze Zeit zu Hause die bessere Lösung wären.
    TIPP
    Wichtige Post
    Informationen über die Rehabilitationsmaßnahme werden häufig an Ihre Heimatadresse geschickt. Denken Sie daher daran, den Briefkasten zu Hause leeren zu lassen.

Mögliche Komplikationen
    Im Allgemeinen ist die Komplikationsrate nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks heute gering, da sowohl der Verfahrensablauf als auch die Routine der Operateure ein hohes Niveau erreicht haben. Dennoch kann der Eingriff nicht als »Kleinigkeit« abgetan werden. Eine niedrige Komplikationsrate darf außerdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Komplikation für das Schicksal des Einzelnen ganz erhebliche Konsequenzen hat: Wer von einer noch so seltenen Komplikation betroffen ist, den trifft es immer zu 100 Prozent! Als Patient muss man sich daher im vollen Umfange darüber im Klaren sein, dass durch die Operation im
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