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Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk

Titel: Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
Autoren: Christoph Schoenle , Thomas Hess , Silke Roedig
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Pflege- oder Ärzteteam. Eine Thrombose wird durch Kompression und eine erhöhte Gabe von blutverdünnenden Medikamenten behandelt. Eine Bettruhe ist nur in schweren Fällen erforderlich.
Luxation
    Das Herausspringen einer Prothese ist vor allem in den ersten sechs Wochen eine verhältnismäßig häufige Komplikation. Sie wird begünstigt durch das vollständige oder teilweise Entfernen der Hüftgelenkkapsel sowie durch den verhältnismäßig kleinen Prothesenkopf. Hinzu kommen oft weitere Faktoren wie
häufige Voroperationen,
Ausführen falscher Bewegungen in den ersten Wochen nach der Operation,
ungünstige Positionierung der Prothesenteile, insbesondere verminderte Neigung oder Kippung der Hüftpfanne,
eine schwache Hüftmuskulatur.
    Beachten Sie zur Vermeidung von Luxationen des künstlichen Gelenks unbedingt die Anweisungen Ihres Arztes und Ihres Physiotherapeuten!
    Eine Luxation muss wieder eingerenkt werden – oft in Narkose. Es ist sinnvoll, nach der Luxation für zwei bis drei Monate eine Antiluxationsbandage (s. →  S. 63 ) zu tragen, die gefährliche Bewegungen verhindert. Durch eine Neubildung von Kapsel und Narbengewebe kann eine weitere Stabilisierung während der nächsten zwei bis drei Monate erwartet werden. Treten Luxationen erstmalig nach Jahren oder mehr als dreimal in der postoperativen Phase auf, muss in der Regel eine Nachoperation erfolgen.
Knochenbrüche
    Relativ häufig kommt es während des Einsetzens der Prothese zu Knochenrissen (»Fissuren«), insbesondere bei zementfreien Prothesen. Hier müssen häufig keine zusätzlichen Maßnahmen erfolgen. Der Patient darf aber bis zur Ausheilung des Risses (in der Regel sechs Wochen) das Bein nicht belasten. Gleiches gilt für einen Bruch des großen Rollhügels im Rahmen des operativen Eingriffs.
    Eine andere Situation ist der durch Unfall oder Sturz entstandene Knochenbruch im Bereich der Prothese oder am Prothesenende. Dies sind schwere Verletzungen, die in der Regel immer einer Operation bedürfen. Fast immer sind längere Entlastungszeiten (sechs Wochen bis drei Monate) erforderlich.
    Eine besondere Komplikation stellt der Oberschenkelhalsbruch nach Oberflächenersatz dar: Er tritt in der Regel innerhalb der ersten drei Monate auf. Es muss dann ein normaler Prothesenstiel eingesetzt werden. In der Regel kann die Pfanne erhalten werden und mit einem großen Prothesenkopf an den Standardstiel angekoppelt werden.
Nervenschäden
    Die Beschädigung von Nerven ist eine gelegentlich auftretende Komplikation. In der Regel werden die Nerven nicht durchtrennt, sondern beim Einsetzen von Haken oder Weghalten der Knochen gedehnt oder gequetscht. Es resultieren Lähmungen des Ischiasnervs (Ausfall der Fußhebung, Taubheit im Fußrücken- oder Fußsohlenbereich) oder des Femoralisnervs (Schwäche oder Ausfall der Kniestreckung). Besonders die Schwächung der Kniestreckung muss beachtet werden, da die Patienten sich bei gestrecktem Kniegelenk in Sicherheit wähnen, bei geringer Beugung aber durch Kraftverlust hinfallen. Hierdurch können schwerwiegende Verletzungen entstehen.
    In den meisten Fällen sind die Nervenschäden nur von vorübergehender Dauer und die Funktion der gelähmten Muskulatur kehrt zurück. Eine regelmäßige neurologische Kontrolle ist erforderlich.
Beinlängendifferenzen
    Unterschiedliche Beinlängen sind nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks häufig. Dabei ist zu beachten, dass oftmals bereits vor der Operation die Beine unterschiedlich lang gewesen sind. In der Regel werden heute Hüftprothesen mit Steckköpfen verwendet, sodass der Operateur die Beinlänge durch unterschiedlich lange Köpfe »einjustieren« kann. Dennoch treten häufig Differenzen auf.
    Ursachen hierfür können sein:
Präoperative Fehlbildungen: Ein zu flacher Schenkelhalswinkel führt nach Einsetzen einer Prothese mit »normalem« Winkel zu einer Verlängerung des betroffenen Beins. Die Differenz gleicht sich bei Operation der (häufig ebenfalls betroffenen) Gegenseite wieder aus.
Stabilitätserfordernisse: Vorrangiges Ziel für den Operateur ist das Erreicheneiner stabilen Hüfte. Zur Vermeidung einer Luxation muss eine ausreichende Muskelspannung hergestellt werden, was bisweilen nur unter Verlängerung des Beins gelingt.
Anatomische Besonderheiten an Becken oder Oberschenkel:
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