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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe
Autoren: Catherine Coulter
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solltest.«
    »Sehr gut, jetzt gehört mir also deine volle Aufmerksamkeit.« Sanft zog er sich aus ihr zurück und legte sich auf den Rücken. Er wollte sie an seine Seite ziehen, aber sie richtete sich auf und sah ihn erwartungsvoll an. »Meine Mutter hat mir von dem Ratschlag erzählt, den Dame Agnes und Alice dir gegeben haben. Sie lachte und fragte sich, ob die beiden diesen Rat wohl in allen Lebenslagen geben. Ich habe ihnen später zugestimmt und gesagt, dass das der beste Vorschlag war, den sie dir machen konnten. Ich habe alles gewusst, Hastings.«
    Sie schloss die Hände um seinen Hals und versuchte zuzudrücken, aber ihre Hände waren nicht groß genug. »Ich sollte jetzt sehr wütend werden, auf jeden von euch. Ich sollte schreien und trampeln und dir die Wasserschale an den Kopf werfen.« Dann beugte sie sich seufzend zu ihm hinunter, küsste ihn und zuckte mit ihren reizenden weißen Schultern. Mund an Mund flüsterte sie ihm zu: »Alice meinte, Männer wären ganz einfache Wesen. Dame Agnes sagte, dass beim zweitenmal größeres Geschick vonnöten sei, aber sie war zuversichtlich, dass ich es schaffen würde. Ich finde auch, dass das ein ganz wundervoller Ratschlag war.«
    Er drückte sie an sich. »Wir alle waren uns einig, dass es sich ausgleichend auf deinen Gemütszustand auswirken und dich endlich davon überzeugen würde, dass dein Mann dich mehr begehrt als Oxborough und einen ganzen Rattenschwanz von Titeln. Habe ich dir das an den beiden Nachmittagen im Wald nicht eindrucksvoll bewiesen, Hastings? Ich habe dir freien Lauf gelassen, den Körper deines Mannes in Verzückung zu versetzen. Habe ich dich etwa nicht zu deinen Fähigkeiten beglückwünscht?«
    »Nein! Alles, was du getan hast, war zu seufzen, zu stöhnen und dich zu winden.« Sie schwieg, immer noch ärgerlich über die Frauen, die sie mit so viel Ernsthaftigkeit beraten hatten. Wie vertrauensselig sie gewesen war. Aber sie hatten alles an ihn und Lady Moraine verraten. »Ich kann nicht glauben, dass sie dir das alles erzählt haben, dass sie dich gefragt haben, was du von ihrem Rat hältst.«
    »Ich habe nur ein oder zwei Verbesserungsvorschläge gemacht«, erwiderte er achselzuckend. Zweifellos würde sie jetzt versuchen ihn zu schlagen, wenn sie ihn schon nicht erwürgen konnte. »Willst du wissen, welche?«
    »Ich weiß, welche es waren«, sagte sie und ließ ihre Hand über seinen Bauch nach unten gleiten. »Ja, ich kenne sie genau.«
    Sie drückte sich enger an ihn, und er lächelte in ihr Haar. Dann stöhnte er. Er wollte mit ihr reden und sie nicht schon wieder lieben. Wie nur konnte er sie am besten ablenken - vor allem sich selbst, da ihre Hand nicht aufhörte, ihn zu streicheln.
    Sie hörten ein ersticktes Mauzen und Hastings gab ihn frei. Er seufzte, sie setzten sich auf und hoben die Decke hoch, unter der ein zerzauster Trist hervorkam, um es sich auf Severins Brust gemütlich zu machen. Lachend legten sie sich wieder hin und streichelten abwechselnd Trists dichtes Fell.
    »Du hast nicht zufälligerweise Trist um Rat gefragt, Severin?«
    »Trist ist stets über jeden meiner Schritte unterrichtet.«
    Der Marder mauzte laut und streckte sich wohlig auf beiden aus.
    »Außerdem hat er unser Spiel unterbrochen.« Trist stupste seine Pfote an Severins Kinn.
    »Es geht dir doch gut, oder, Hastings?« Sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch.
    »Ja, aber ich glaube, dass ich mich erst wieder von Klippen stürzen werde, wenn unser Kind geboren ist.
    Nein, du brauchst nicht zusammenzuzucken, das hat Trist gar nicht gem. Es war nichts weiter als ein Scherz, Severin, nur ein Scherz. Mir geht es ausgezeichnet. Mach dir keine Sorgen. Was meinst du, sollen wir Trist ein wenig beiseite schieben und unser Spiel noch etwas fortsetzen?«
    Severins Hand blieb ruhig auf ihrem Bauch liegen. Sie hörte seinen ruhigen, gleichmäßigen Atem. Trist hatte sich auf ihnen beiden ausgebreitet, alle viere weit von sich gestreckt. »Es sieht so aus, als hätte ich den großen Krieger zur Strecke gebracht, Trist. Ich war mindestens so gut wie Belle bei ihrem Schmied. Was sagst du dazu?«
    Die Antwort war ein geräuschvolles Schnarchen.

Epilog
    Es war die Nacht der Wintersonnenwende, und es war eisig kalt. Der Wind heulte vom Meer landeinwärts, suchte sich seinen Weg durch die dicken Burgmauern und ließ die Gobelins an den Wänden wehen und flattern. In den Burghöfen türmte sich der Schnee.
    Trist war seit zwei Tagen verschwunden.
    Severin war
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