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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe
Autoren: Catherine Coulter
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noch einmal an meiner Stelle zu kämpfen. Nie wieder! Wenn ich nicht jeden deiner Schritte kenne, verliere ich den Verstand. Das Beste wird sein, du bleibst in Zukunft in unserem Schlafzimmer. Du darfst deine Kräuter mischen, und sonst nichts. Vielleicht lasse ich dich irgendwann auch in den Großen Saal, aber erst wenn ich ganz sicher bin, dass dir dort nichts geschieht, und erst, wenn du mir geschworen hast, dass du nie wieder ein Messer in eine Männerbrust stoßen wirst. Oder wenn doch - dann wenigstens nicht am Rand einer Klippe. Den Großen Saal darfst du nur verlassen, wenn ich es dir erlaube und dann nur, wenn ich bei dir bin. Hast du mich verstanden, Hastings? Ich werde dich für den Rest meiner Tage nicht mehr aus den Augen lassen. Ich liebe dich, und jetzt werde ich dich erwürgen. Komm, lass uns heimgehen, damit ich dich erwürgen und die Heilerin sich davon überzeugen kann, dass das Kind gesund und munter ist.«
    Sie küsste ihn aufs Kinn und versuchte ihn so fest zu umarmen, wie er es bei ihr getan hatte. »Einen Augenblick noch, Severin. Marjorie und Eloise haben mich gerettet. Ich möchte mich bei ihnen bedanken.«
    Widerwillig ließ er sie los. Er sah ihr nach, wie sie auf Marjorie zuging, von der Sir Alan nun einige Schritte entfernt stand; und hätte sie, seinem Blick nach zu urteilen, hätte er sie am liebsten verschlungen. Eloise drückte sich an Marjorie und weinte. Marjorie tröstete sie, und Hastings musste gegen ihren Willen zugestehen, dass sie das sehr gut machte.
    »Ihr habt mir das Leben gerettet«, sagte Hastings. »Ihr hättet es nicht tun müssen, aber Ihr habt es getan. Ihr habt mich am Knöchel gepackt und mir so gezeigt, dass ich mich einfach fallen lassen und auf dem Vorsprung landen konnte. Und Ihr habt mich festgehalten, als ich mit de Luci herunterfiel. Ihr habt mich nicht losgelassen. Und Ihr habt Eloise und Euch selbst gerettet. Das war wirklich überwältigend gut, Marjorie, auch wenn es mich große Mühe kostet, Euch das zu sagen. Ja, das war überwältigend gut.«
    »Danke, Hastings. Ich bin sehr müde nach all den
    Aufregungen. Mein Herz rast immer noch von all der Angst, die ich ausgestanden habe. Komm, mein kleiner Liebling, lass mich deine Tränen trocknen. Wir sind alle in Sicherheit und dein Vater ist endlich tot.« Dann richtete Marjorie ihre wunderschönen Augen auf Hastings und warf ihr silbern schimmerndes Haar zurück. »Ich musste Euch retten, ich hatte keine Wahl.«
    »Als Ihr und Eloise über den Rand der Klippe verschwunden seid, dachte ich, Ihr wolltet Euch beide umbringen.«
    »O nein, ich hatte den Vorsprung schon vorher gesehen. Aber ich habe gebetet, Hastings. In jenen Sekunden habe ich mehr gebetet als ich es je in meinem ganzen Leben getan habe. Beinahe hätte ich Eloise verloren, aber im letzten Moment ist es mir gelungen, sie auf den Sims zurückzuziehen. Als ich nach Eurem Knöchel griff, wollte ich Euch wissen lassen, dass wir am Leben sind und dass Ihr Euch retten könnt. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, Euch festzuhalten, bis Severin kam. Und da ich meine Füße in der Felsritze eingehakt hatte, bestand keine Gefahr, von Euch mit in die Tiefe gezogen zu werden.«
    »Es widerstrebt mir«, sagte Hastings und scharrte mit ihrer Schuhspitze in der Erde, »es widerstrebt mir zutiefst, aber ich sage es noch einmal. Ich danke Euch, Marjorie, dass Ihr mich gerettet habt. Übrigens - ich hatte wirklich nichts damit zu tun, dass Eure Nase rot angeschwollen ist.«
    »Ich weiß. Lady Moraine war es. Sie hat versucht, Euch in Schutz zu nehmen. Ich habe durchaus Verständnis für diese List.«
    »Was haltet Ihr davon, Sir Alan zu heiraten und auf Sedgewick zu bleiben? Severin muss zwar erst den König fragen, aber der hat sicher nichts dagegen. Vielleicht könntet Ihr Oxborough ja alle fünf Jahre mal einen Besuch abstatten.«
    Marjorie lachte. »Oh, das scheint mir gar keine so schlechte Idee zu sein. Sir Alan gefällt mir recht gut.«
    »Ihr werdet nie wieder Sorge haben, hungern zu müssen.«
    »Nein, das glaube ich auch. Und meine Eloise kann für immer bei mir sein.«
    Severin hielt es nicht länger aus. Ungeduldig trat er zu ihnen, hob Hastings auf und trug sie rasch davon. Über die Schulter rief er: »Morgen früh werde ich einen Boten zum König senden! Sir Alan, kümmert Euch um Marjorie und Eloise. Ich glaube, es ist am Besten, wenn Ihr auf schnellstem Wege nach Sedgewick zurückkehrt. Nehmt Eure Leute mit. Ach, und begrabt de Lucis
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