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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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etwas zeigen!«
    »Was?«
    »Ja oder nein?«
    Sie überlegte nicht lange. »Gut, das kannst du. Aber hüte dich davor, eine Waffe zu ziehen. Ich halte zwei Pistolen in den Händen, und ich weiß damit umzugehen.«
    »Das glaube ich dir sogar. Du brauchst keine Angst zu haben, es wird keine Waffe sein.«
    »Gut, dann werde ich dir den letzten Wunsch erfüllen.«
    »Danke«, flüsterte Suko.
    Neben ihm hielt Karina den Atem an. Denn jetzt kam es wirklich darauf an. Wenn Suko auch nur einen Fehler beging, waren sie tot.
    Er verhielt sich richtig. Seine Bewegungen führte er sehr langsam durch. Jamila schaute ihn an und sah, wie er seinen rechten Arm anhob und seine Hand in den Ausschnitt der noch locker geschlossenen Jacke gleiten ließ. Suko holte weder eine Pistole hervor noch ein Messer, sondern den Stab des Buddha, der völlig harmlos aussah und eine graugrüne Farbe besaß.
    Er streckte den Arm etwas nach vorn, um den Gegenstand besser zu präsentieren.
    »Wolltest du mir das zeigen?« Jamila verstand nicht so recht. Sie wollte allerdings mehr sehen und kam deshalb einen Schritt vor. Trotz der angespannten Lage war sie neugierig geworden.
    »Willst du ihn haben?«
    »Was soll ich damit?«
    »Es ist so etwas wie ein Erbe. Dieser Stab stammt ebenfalls aus einer lange zurückliegenden Zeit. Du bist doch ein Fan der Vergangenheit, und da dachte ich mir, ihn dir zu vererben. Gewissermaßen als ein letztes Abschiedsgeschenk.«
    »Drehst du durch?«
    »Nein, wie kommst du darauf?«
    Jamila begriff es nicht. »Du willst Zeit schinden, Chinese. Du willst auf eine blöde Art und Weise Zeit schinden. Aber nicht mit mir, verstehst du? Nicht mit mir!«
    Sie trat zurück und auch zur Seite und hob erneut den Arm, um den Bogenschützinnen das Zeichen zum Feuern zu geben.
    Jetzt oder nie!
    » Topar! «, schrie Suko mit lauter Stimme...
    ***
    Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das von seiner Mutter geführt wurde. Der Boden unter meinen Füßen besaß zwar eine gewisse Härte, doch mir kam er aufgeweicht vor. Bei jedem Schritt schien ich einzusinken, und ich merkte auch das Zittern in meinen Knien.
    Was mir bevorstand, wusste ich, aber damit abfinden konnte ich mich nicht. Sorge machte ich mir auch um meine Freunde, die ich leider hatte zurücklassen müssen.
    Beim Näherkommen entpuppte sich der Steinhaufen tatsächlich als Hütte. Wir mussten zur rechten Seite gehen, denn dort fiel das Gelände ab, und dort befand sich der Eingang.
    »Komm, komm, wir werden es tun. Ich spüre, dass die Zeit reif ist, sehr sogar.«
    Bei ihr vielleicht, aber nicht bei mir. Trotzdem ging ich mit und zog den Kopf ein, als ich in die Hütte trat. Ich fand mich zwischen unebenen Wänden wieder, die einige Lücken zwischen den aufgehäuften Steinen aufwiesen, sodass Licht in diesen Bau dringen konnte.
    Es beleuchtete die Einrichtung in der Hütte. Die war schon ungewöhnlich. Eine Liege, die das Bett sein sollte. Sie war ebenfalls aus Steinen errichtet, darüber lag das weiche und auch dicke Fell eines Bären.
    Es war warm, flauschig, es war einfach angenehm, und als Atema einen Blick darauf warf, fing sie an zu strahlen. Sie fasste jetzt meine beiden Hände, und ich sah in ihren Augen ein bestimmtes Funkeln, das ich auch von anderen Frauen her kannte, wenn sie bereit waren, sich mit einem Mann einzulassen.
    Nur hatte ich keine Lust, mit ihr auf dem Bärenfell zu toben, obwohl sie schon eine attraktive Person war. Aber ich dachte immer daran, was in ihr steckte, dass sie nicht aus eigenem Antrieb handelte, sondern im Sinne einer Verstorbenen, deren Geist oder Seele sich in ihr ausgebreitet hatte.
    Ich war zudem nicht ganz bei der Sache, denn mit einem Ohr lauschte ich nach draußen. Dort befanden sich meine Freunde in einer wesentlich schlimmeren Lage, in die ich ebenfalls hineingeraten würde, wenn der Spaß vorbei war.
    Außerhalb der Hütte war es still. Entweder sprachen sie nicht mehr, oder wir waren zu weit von ihnen entfernt.
    Atema ließ mich plötzlich los und trat einen Schritt zurück. Der sanfte Blick in ihren Augen blieb bestehen, wobei ihre Reaktion genau das Gegenteil darstellte, denn sie zog plötzlich das kurze Schwert aus der Scheiße, und ich starrte im nächsten Moment auf die Klinge.
    »Du wirst es tun! Du wirst alles tun, was ich will. Hast du gehört?«
    »Ja, schon...«
    »Dann leg dich hin!«
    Sie brauchte die Aufforderung nicht zu wiederholen. Ich sah das Steinbett mit dem Bärenfell darauf und ging hin. Dabei überlegte ich
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