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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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nickte sie.
    »Blöder Hund«, sagte Diego lakonisch. »Aber Mut hatte er. Bis zum bitteren Ende. Da kannst du mal sehen, was es mit der Tapferkeit auf sich hat. Er war… zu überzeugt von sich.«
    Ein paar Sekunden lang schwiegen sie.
    »Die da unten sagen, Schiwa geht in den Orbit«, murmelte sie.
    »Verflucht und verdammt!« flüsterte Diego voller Bewunderung.
    »Wollen mal hören, was es Neues gibt.« Sie legte den Schalter zum Erd-Kanal um.
    »… lo Omega I, hier Präsident Reed. Ende.«
    »Verstanden, Sir. Ich habe jetzt Colonel Calderon an Bord.«
    Sie warf Diego einen raschen Blick zu, und sie lachten beide spitzbübisch, während sie auf die Transmission warteten.
    »Was? Mein Gott, das ist aber fein. Wir… wir hatten ihn schon abgeschrieben.«
    »Ich auch.« Ihre Augen trafen sich mit einem innigen Blick.
    »Ist er verletzt? Sagen Sie ihm, ich habe einen Job für euch beide. Die Leitung der Schiwa-Station. Ihr werdet Verwaltungsbonzen – aber fliegende.«
    Stirnrunzelnd sah Diego Lisa an. »Er will tatsächlich eine Schiwa-Kolonie durchboxen?«
    Sie nickte und berichtete ihm rasch, was Reed ihr vorhin gesagt hatte.
    »Wie kommt es, daß er über die Raumfrage auf einmal so gut Bescheid weiß?« fragte Diego. »Knowles hat darüber gerade soviel gewußt, daß er bei Konferenzen nicht über seine eigene Zunge stolperte.«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Ein heimlicher spacenik. «
    »Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Als Senator war er mal Leiter des Benennungskomitees für Marsflüge. Aber hör mal, er redet ja irre. Es dauert doch mindestens zehn Jahre, bis das in Gang kommt.«
    »Das wird er schon merken, wenn er sich erst einmal beruhigt hat. Aber die grobe Richtung stimmt jedenfalls.«
    »Wir werden ja sehen, nicht wahr. Ich denke, mit den Jet-Tanks werden wir gerade Luft genug haben, bis Eddie Manx hier ist. Aber es wird eine knappe Sache.«
    »Dann haben wir wenigstens Zeit, um über diesen fliegenden Schreibtisch-Job nachzudenken«, lächelte Lisa.
    Diego schnob durch die Nase, verzog das Gesicht, und schaltete sein Mikrophon auf den Erd-Kanal. »Mr. Präsident, hier Colonel Calderon. Sir, jeden permanenten Schreibtisch-Job muß ich mit allem Respekt ablehnen – vielen Dank.« Er sah Lisa an – sie nickte zustimmend.
    Diego blickte aus dem Bullauge auf die schrundige Masse Schiwas. Immer noch strömten Dämpfe aus, gelb, blau, orangerot, und bildeten einen Schweif. Jetzt war Schiwa nur noch ein riesiger, unmanierlicher Haufen Eisen, aber man würde ihm schon Manieren beibringen.
    Wo zum Teufel blieb Eddie Manx? Sie hatten eine Menge zu tun.

 
Nachwort
     
     
    Weltuntergangsängste in dem Sinne, daß sich der Furcht vor der Auslöschung der eigenen Existenz die Furcht vor der Vernichtung alles Vertrauten hinzugesellt, sind gewiß so alt wie die Menschheit, und das im Laufe der Menschheitsgeschichte akkumulierte Wissen führte lediglich dazu, diese Ängste zu konkretisieren. Frühzeitig tauchte in der überlieferten menschlichen Geschichte dann auch die Angst vor einer Vernichtung auf, die aus dem Kosmos herannaht. Reale Erscheinungen wie Kometen, die sich der Erde näherten, oder Meteore, die das eine oder andere Mal tatsächlich die Erdoberfläche erreichten, nährten diese Angst und thematisierten sie – lange bevor es so etwas wie Science Fiction gab.
    Es kann deshalb auch nicht überraschen, daß das Thema des vorliegenden Romans, die drohende Vernichtung der Menschheit durch einen herrannahenden Himmelskörper nämlich, zu den ältesten Themen der SF-Literatur überhaupt gehört. Einer der ersten, der den Weltuntergang durch einen an der Erde vorbeziehenden Kometen literarisch gestaltete, war Edgar Allan Poe mit seiner 1839 veröffentlichten Erzählung »The Conversation of Eiros and Charmion« (»Die Unterredung zwischen Eiros und Charmion«). Herbert George Wells, einer der wesentlichen Klassiker des Genres, nahm sich gleich zweimal dieser Thematik an (in der Story »The Star«, 1897, deutscher Titel »Stern der Vernichtung«, und in dem Roman » In the Days of the Comet « , 1906, deutscher Titel Im Jahr des Kometen), und der andere große Klassiker, Jules Verne, steuerte den Roman Hector Servadac (1877, Reise durch das Sonnensystem) bei. Wollte man alle Erzählungen und Romane aufzählen, die sich mit dieser Form der Bedrohung aus dem All beschäftigten, käme eine stattliche Liste zusammen. Interessant ist dabei, daß dieses Thema bis heute nichts an Faszination für Autoren und
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