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Schiffe versenken

Schiffe versenken

Titel: Schiffe versenken
Autoren: Mark Chisnell
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gesetzt hätte und so die Chinesen loswerden, und müsste dann nicht einmal um ihr geheimes Nest fürchten und könnte es aufrüsten. Er könnte sogar eine Vereinbarung für die Zukunft aushandeln, wenn er den Triaden die Ladung und die Information über den Kurs des Schiffes als Ausgleich für den Verlust anbot, wie Hamnet es vorgeschlagen hatte. Außerdem musste sein Bein versorgt werden. Und zwar bald.
    »Woher weiß ich, dass du mich laufen lässt, wenn du erst dein Kind hast?«, fragte er.
    »Weil da ein ganzes Schiff voller bewaffneter Männer ist, die dich raushauen würden«, herrschte Hamnet ihn ungeduldig an. »Und ich sag’s dir noch mal: Ich will nur mein Kind.«
    Tosh zögerte noch und grinste dann schwach. »Okay, ich glaub’, ich werde einschlagen.«
    Hamnet nickte. »Dann nimm die Waffe weg. Schaffst du es bis zum Kapitän, um ihm die Fesseln aufzumachen?«
    »Aye.« Tosh rollte sich nach hinten ab, weg von der Waffe, und legte dann noch eine Rolle hin, bis er sein Gewicht auf das gesunde Bein verlagern konnte. Anschließend robbte er trotz seiner Schmerzen über das Linoleum zu dem reglosen Skipper. Hamnet zielte währenddessen stets mit der SIG auf ihn, auch als Tosh ein Bowiemesser aus einem Schulterholster zog und die Kabelbinder durchschnitt. Dann zog er sich an der Rückwand hoch, postierte sich neben Janac, während wieder Leben in den Kapitän kam und dieser sich selbst von dem Knebel befreite.
    »Allmächtiger Gott, ich hatte schon mit dem Leben abgeschlossen«, sagte er mit belegter Stimme, ehe er sich geschwächt auf seine Ellbogen stützte und sein gebräuntes, tief gefurchtes Gesicht mit dem ordentlich geschnittenen grauen Bart zum Vorschein kam.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Hamnet.
    »Mandal. Fredde Mandal.«
    »Okay, Fredde.« Hamnet nickte in die Richtung von Tosh und Janac. »Greif dir den Revolver und such dir was, womit du sein Bein und meinen Arm verbinden kannst.«
    Mandal schaute etwas verwirrt drein, glotzte Janac an und zog eine Grimasse, kam aber dann doch in die Gänge, lief rot an und wischte sich mit der Hand übers Gesicht, und der Gestank, der sich ausbreitete, als er schließlich auf seinen Füßen stand, sprach Bände – nach dem ersten Schuss hatten sich wohl alle Schleusen geöffnet. Da er mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden gelegen hatte, war ihm völlig entgangen, wie Janac die Waffe von ihm abgezogen und auf Hamnet gerichtet hatte. Der Gestank vermischte sich mit dem Geruch von Kordit, und Hamnet sagte nur: »Los, mach schon.«
    Mandal riss Janac die Smith & Wesson aus der erschlafften Hand und kickte sie zu Hamnet hinüber. Toshs Messer folgte. Dann schleppte er sich zu einem Schrank mit einem aufgemalten roten Kreuz auf der Steuerbordseite der Brücke.
    »Kümmern Sie sich erst um ihn!« Hamnet zeigte auf Tosh, während er sich die Smith & Wesson griff und sich aufsetzte, indem er sich an den Türrahmen lehnte und seine SIG zwischen den Knien in Position brachte. Er sah, wie Tosh die Morphiumspritze wegschlug und Mandal mit den Achseln zuckte, dann eine Aderpresse am Schenkel anbrachte und die Wunde provisorisch verband. Die Blutung stoppte.
    »Gut so«, brummte Hamnet, »und nun kommen Sie rüber. Tosh, Sie informieren Ihre Männer über Funk über die veränderte Lage. Schnappen Sie sich das Bargeld, lassen Sie Ihre Männer vom Schiff verschwinden, und dann holen Sie mein Kind.«
    Tosh nickte, schnallte das Funkgerät vom Gürtel und gab seine Befehle, während Hamnet aufmerksam zuhörte und zu grinsen begann, als Tosh Jordi anwies, so weit wie möglich vom Schiff Abstand zu nehmen und auf dem Radarschirm zu überwachen, ob sich die Küstenwache näherte.
    Mandal hatte sich ein paar Minuten lang wortlos an Hamnets Arm zu schaffen gemacht, ehe er ihm zuflüsterte: »Wollen Sie ihm wirklich die gesamte Heuer im Safe überlassen? Da liegen mehr als hunderttausend Dollar drin.«
    »Im Augenblick interessieren sie sich nur für das Geld«, gab Hamnet ebenso leise zurück. »Wenn wir Ihnen geben, was sie wollen, werden sie abhauen. Wir haben immer noch eine Horde schwer bewaffneter Männer an Bord. Wenn sich Tosh ihnen erst wieder angeschlossen hat, sollen sie keinen Grund haben, nicht schleunigst das Weite zu suchen. Gibt es hier noch irgendwo ein anderes Funkgerät?« Beim letzten Wort zuckte er heftig zusammen, weil Mandal seinen Arm mit einer Schlinge fixierte.
    »Nein, leider nicht.«
    »Ich habe ein Satellitentelefon im Rettungsboot, jedenfalls hatte
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