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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman
Autoren: Catherine Bourne
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gewesen. Manhattan Hospital galt als das Beste der Stadt, was etwas hieß, wenn ganz in der Nähe Sloane und Cornell lagen. Es hatte 652 Betten und ein entsetzlich schlechtes Zahlenverhältnis von Pflegepersonal zu Patienten. Doch es war für seine exzellenten Ergebnisse bei der Behandlung von Herzerkrankungen bekannt, in Gynäkologie und Ophtalmologie. Auch die Intensivstation hatte einen ausgezeichneten Ruf, obwohl der von den anderen Abteilungen noch übertroffen wurde. Alles war nach dem neuesten Stand ausgerüstet, aber was nützte einem schon der allermodernste Herzmonitor, wenn überarbeitete Schwestern die falschen Medikamente verabreichten und die Ärzte ihre Arbeit einfach nicht taten? Inkompetenz wurde nicht bloß toleriert, sie wurde belohnt, und nur wenige nahmen solche Vorfälle so ernst wie Grace. Sie erwartete von allen anderen ebenso viel wie von sich selbst. Mehr als einmal war ihr eine Position in der Verwaltung angeboten worden, aber
so schmeichelnd das auch war - und sie misstraute dieser Art von Schmeichelei -, hatte sie nicht das Bedürfnis, sich mehr Stress und Verantwortung aufzuladen. Ihr Ziel war es eher, das Krankenhaus zu verlassen und ihre eigene private Schwesternagentur aufzubauen. Diese Idee war ihr in den ersten, aufregenden Wochen mit Gary gekommen, als alles noch möglich schien. Natürlich konnte sie ein solches Geschäft auch allein aufziehen. Aber dann wurde Gary krank, und als er starb, war jeglicher Ehrgeiz verschwunden, so, als wäre alles unaufhaltsam aus ihr herausgeflossen, bis nichts mehr übrig war.
    Sie stellte den Wasserhahn ab und trocknete sich die Arme an einem Papierhandtuch. Blut hatte ihr noch nie etwas ausgemacht. Sie war bloß dankbar, dass Mr. Ho nicht gestorben war. Das war das Einzige, wovor sie als Schwester eine Riesenangst hatte - einen Patienten zu verlieren. Aber schließlich passierte das jedem irgendwann. Bisher hatte sie einfach Glück gehabt.
    Doch wie auch immer, schwor sie sich, sie würde nie wieder Cherrys Schicht übernehmen.

4
    D ie Party fand in einem großen Ziegelgebäude ohne jegliche Beschilderung statt. Joanne parkte ihr Motorrad in einer schmalen Lücke auf der anderen Straßenseite, ging zum Eingang und nannte dem dicken schwarseite, ging zum Eingang und nannte dem dicken schwarzen Türsteher davor das Passierwort: »Rosa Tasche«. Der
Mann trug eine dunkle Brille und einen kleinen Kopfhörer.
    »Genau wie beim Geheimdienst«, meinte Joanne. »Sehr eindrucksvoll.«
    Der Mann blieb stumm und öffnete bloß die Tür. Joanne betrat einen riesigen, hohen Raum. Die Möbel wirkten, als würde jemand hier wohnen, obwohl es sich nicht um ein Wohnhaus handelte. Es gab eine offene Küche, einen Wohnbereich mit Sofas, Tischen und Regalen und eine riesige Fläche, wo Menschen nach Songs von James Brown tanzten. Die Frauen wirkten alle so modisch und elegant, dass man die Männer kaum bemerkte. Alle tanzten oder unterhielten sich mit anderen. Joanne bauschte ihre Haare auf und blickte sich nach der Toilette um. Wo zum Teufel war Donny?
    Da sah Joanne an der Rückwand einen langen Tisch, auf dem Platten mit Sushi standen. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Bei der Fahrt in die Stadt war sie hungrig geworden. Aber jetzt brauchte sie erst einmal einen Drink. Sie bahnte sich einen Weg durch die gut gelaunten Grüppchen zur Küche. Dabei schwor sie sich, bloß ein Bier zu trinken, denn sie hatte eine lange Heimfahrt. Da bemerkte sie etwas aus dem Augenwinkel heraus und blieb unvermittelt stehen. Es war ein Gesicht in der Menge, jemand, der genau wie … Matt Conner aussah. Nur sah dieser Mann hier noch toller aus, falls das möglich war: Es war sicher ein Double von Matt Conner, vielleicht sogar ein Profi. Jede Menge Leute starrten ihn an, hingen an seinen Lippen und lachten bei jeder Pointe laut auf. Die Ähnlichkeit war umwerfend. Joanne war verwirrt. War es tatsächlich Matt Conner? Sie betrachtete
den Mann noch einen Moment lang, bis gar kein andere Möglichkeit bestand: Sie stand nur drei Meter entfernt von dem heißesten Typen in Hollywood.
    »Ach, du Scheiße«, murmelte sie. Es kribbelte sie am ganzen Körper. Was machte Matt Conner, der Matt Conner, hier genau vor ihr? Warum hatte Donny es ihr nicht gesagt? Wusste er es überhaupt? Joanne zog ihr Handy aus der Tasche ihrer neuen Angel -Jeans. Sie musste es unbedingt Cherry erzählen. Cherry hatte nichts dagegen, geweckt zu werden, nicht bei einem solchen Anlass. Sie wollte auch Grace bei
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