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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman
Autoren: Catherine Bourne
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der Arbeit anrufen, war aber nicht sicher, ob diese schätzen würde, wie unglaublich das hier war. Sie ging ja nie ins Kino und las auch nicht die Klatschmagazine im Schwesternzimmer. Sie wusste bestimmt nicht, dass »Hallo« Matt Conner zum attraktivsten Mann aller Zeiten erklärt hatte, dass er in Wirklichkeit sogar noch toller war als in seinem letzten Film, in dem er den Pokerspieler auf der Flucht vor der Mafia gegeben hatte. Joanne überlegte, zu ihm zu gehen, um ihm zu sagen, wie toll sie den Film gefunden hatte.
    »He, Jo«, hört sie da, und Joanne spürte eine schweißfeuchte Hand im Nacken.Vor ihr stand Donny in einem schwarzen T-Shirt, engen schwarzen Jeans, unter der sich seine Eier abmalten, und in Retro-Schlangenlederstiefeln.
    »Hi«, antwortete Joanne, starrte aber weiterhin fasziniert zu Matt Conner.
    »Schön, dass du gekommen bist«, sagte Donny. »Kennst du Farren?«
    Neben ihm tauchte eine große Rothaarige in einem
langen roten Kleid auf. Das darf doch nicht wahr sein, dachte Joanne. Farren Thrush! Joanne bekam kein Wort heraus. »Hi«, sagte sie. Panisch versuchte sie, die Beziehung der beiden einzuordnen und die richtigen Worte zu finden. »Ich bin Joanne.«
    »Hi«, erwiderte Farren Thrush mit einem rasch aufblitzenden Lächeln, wie jemand, der es gewohnt war, fotografiert zu werden. Dann sagte sie zu Donny gewandt: »Ich mische mich besser unter die Leute.«
    »Klar, Puppe«, meinte Donny und sah ihr mit Besitzerstolz nach. Dann wandte er sich mit ebensolchem Besitzerblick zu Joanne. »Na, Jo, wie geht es dir? Du siehst fantastisch aus!« Er küsste sie auf die Stirn. Joanne wich verärgert zurück.
    »Matt Conner ist hier«, sagte sie mit einem Kopfnicken in die Richtung. »Ich hätte mich besser anziehen sollen.«
    »Wie meinst du das? Du siehst toll aus!«
    »Und was ist mit Farren Thrush?«, wollte Joanne wissen. »Bist du mit ihr hier?«
    Leichte Panik glitt über Donnys Gesicht, eine Reaktion auf Joannes anschuldigenden Ton - wie in ihrer Ehe. Dann lachte er auf. »Farren? Nein, ihr gefällt bloß die Vorstellung, mit ihrem neuen Friseur hier aufzutauchen. So sind die Stars nun mal. Warum hätte ich dich denn eingeladen, wenn ich mit jemandem hier wäre?«
    Joanne nickte und sah das ein. Donny konnte sehr rücksichtslos sein, aber niemals bewusst gemein.
    »Und überhaupt«, fuhr Donny fort, »sind Schauspielerinnen verrückter als Eichhörnchen. Farren zum Beispiel. Sie will jede Menge Babys aus Afrika adoptieren.
Ich habe zu ihr gesagt, du bist doch dafür nicht berühmt genug. Nimm es mir nicht übel.«
    »Das ist wirklich sehr fürsorglich von dir, Donny. Du willst immer für andere das Beste.«
    »Weiß ich«, erwiderte Donny. »Ich bin ein richtiger Heiliger.«
    Joanne verdrehte die Augen. »He, Jo, hör mal«, sagte Donny dann und zog sie enger an sich. Joanne sank das Herz.
    »Kannst du mir mehr von dem Zeugs besorgen?«
    »Hast du mich deshalb eingeladen?«, fragte Joanne ungläubig. Ihr brach kalter Schweiß im Nacken aus.
    Besänftigend legte Donny ihr eine Hand auf die Schulter, um diesen Gedanken zu vertreiben. »Natürlich habe ich dich nicht deshalb hergebeten. Ich habe dich angerufen, weil ich dich sehen wollte. Aber Sache ist auch, dass ich in den nächsten zwei Wochen einen Termin nach dem anderen habe und mir die Arme fast abfallen. Es bringt mich fast um, Jo. Wie bei Sid und Nancy. Meine Handgelenke tun weh, meine Finger. Ein Arzt meint, es sei Karpaltunnelsyndrom. Der andere meint, Tendonitis. Der nächste meinte, ich müsste operiert werden.«
    »Quatsch, Donny, du bist nicht mal gescannt worden.«
    »Das würde mich fünfzehnhundert kosten! Außerdem würde ich in einer solchen Maschine verrückt.«
    »Und Physiotherapie?«
    »Ich muss jetzt etwas tun, Jo. Ich habe fürchterliche Schmerzen!«
    »Oh, Donny!« Impulsiv nahm Joanne seine Hand und begann sie zu streicheln. Sie wusste, dass er das gerne hatte.

    »Und ich will nicht dieses Fenany«, fügte Donny hinzu. »Davon kriege ich immer Verstopfung.«
    Joanne ließ seine Hand fallen. »Ich habe immer schon gewusst, dass du voller Scheiße bist.«
    »Sei nicht so gemein.«
    »Wenn du dir den Schuh anziehst.«
    Donny ignorierte ihre Worte. »Und Morphium?«
    Joanne seufzte. »Morphium ist schwer. Sie überprüfen das genau. Wenn man mich dabei erwischt, werde ich gefeuert. Ich könnte sogar meine Zulassung verlieren …«
    »Nur dieses eine Mal, Jo.« Und dann brach er, genau wie Joanne gefürchtet hatte,
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