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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
Autoren: Nané Lénard
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weckst du mich? Dickmann und Hofmann sind längst wieder im Dienst!“, schimpfte Wolf. „Petzen gehört nicht zu unserem Gebiet!“
    „Na ja, jetzt schon, weil die Tote vom selben Täter umgebracht worden sein könnte, wie deine Nachbarschaftsleiche auf dem Gelände der alten Frankenburg“, sagte Peter kauend und leckte die letzten Krümel von seiner Lippe.
    Hetzer stöhnte, ließ die Tür offen stehen und ging ohne ein weiteres Wort ins Obergeschoss. In seiner Küche fand Peter ein Glas Milch und goss es über die Schokoladenbrötchen in seinen Magen. Dann ging er ins Wohnzimmer und ließ die Hündin in den Garten. So konnten sie Zeit sparen.

    „Soll ich Gaga auch füttern?“, rief Peter zu Wolf nach oben, „rausgelassen habe ich sie schon.“
    „Das wäre klasse, danke, bitte einen halben Becher, die Futtertonne steht im Hauswirtschaftsraum“, kam es von oben.
    Als hätte der Hund verstanden, worum es ging, stand er schon neben Kruse. Peter tätschelte Gaga und lächelte. „Ich kann dich verstehen“, sagte er, „wenn es ums Essen geht, muss man auf Zack sein, sonst kommt man zu kurz!“

    Wenig später stieg Wolf zu ihm ins Auto.
    „Hmm, du duftest gut, aber hättest du nicht etwas weniger von dem Zeug nehmen können?“, fragte Peter und hustete.
    „Mensch, das habe ich doch eben erst draufgetan, das wird schon gleich nachlassen“, gab Hetzer zurück. „So schlimm wird es doch nicht sein.“ Er ließ die Scheibe ein Stück herunter.
    „Zum Schokoladenbrötchen passt es überhaupt nicht!“, schmunzelte Peter. „Erfrieren will ich aber auch nicht, also mach das Fenster wieder zu.“
    „Kann man es dir denn heute Morgen überhaupt nicht recht machen?“, fragte Wolf genervt.
    „Nein!“
    „Toll …“
    „Ist doch kein Wunder, wenn man vor dem Weckerklingeln aus dem Bett telefoniert wird, und dann noch mit der Aussicht auf eine leckere Leiche zum Frühstück. Ich kann mir was Besseres vorstellen, als bei dieser Kälte an der Petzer Kirche zu ermitteln.“
    Wolf fröstelte. Er hatte seine Handschuhe in der Eile vergessen. Wenigstens hatte er an den Schal gedacht. Aber auch das war nur Routine, die er sich in den kalten Monaten angewöhnt hatte. Er hoffte auf wärmere Tage, solche, wie Moni sie jetzt schon hatte auf Teneriffa.
    „Sprichst du nicht mehr mit mir?“, fragte Peter. „Oder wo bist du wieder mit deinen Gedanken?“
    „Auf den Kanaren!“, sagte Wolf, und Peter lächelte.
    „Diese Träume musst du vorerst verschieben. So wie es aussieht, haben wir eine weibliche Leiche, die ebenso mit Schnitten verziert worden ist, wie die von der Frankenburg im letzten Jahr. Du kannst dich bestimmt noch an die schöne Rothaarige mit den verschiedenfarbigen Augen erinnern.“
    „Ja sicher, war ihr Name im Rotlichtmilieu nicht Mathilda?“, fragte Wolf.
    „Stimmt! Genau der ist mir auch nur eingefallen, der bürgerliche nicht. Das lässt ja tief blicken!“, gab Kruse zu bedenken.
    „Der andere war zu banal, darum haben wir ihn uns nicht gemerkt. Das Außergewöhnliche bleibt immer eher hängen“, erwiderte Wolf. „Erzähl mal genauer, was für Übereinstimmungen es gegeben hat.“
    „Viel weiß ich auch noch nicht, aber die Leiche hat ähnliche Schnitte und Verzierungen. Am besten wir gucken sie uns gleich ganz in Ruhe an“, schlug Peter vor.
    „Vielleicht ist Nadja auch schon da, oder interessiert sie dich nicht mehr, seitdem du Anna kennengelernt hast?“, fragte Wolf mit einem spitzbübischen Grinsen.
    Kruse starrte aufs Lenkrad und machte nur „Pffft …“ Da fuhren sie auch schon auf den Hof des Petzer Kirchengeländes. Hinter dem Kindergarten stellten sie sich zu den Wagen der Spurensicherung. Die Beamten in Uniform sperrten zur Straße hin ab.
    Peter hatte Nadjas Wagen schon entdeckt. Allein das verursachte leichtes Herzklopfen. Schon von Weitem sahen sie Bernhard Dickmanns große Statur an der südlichen Kirchenwand und den wirren Blondschopf der Rechtsmedizinerin, bei der es egal war, ob sie sich gekämmt hatte. Ob sie es überhaupt jemals tat, war ungewiss.
    Der Körper der toten Frau war zunächst überhaupt nicht zu sehen. Sie war umringt von den Bückeburger Kommissaren Dickmann und Hofmann. Zu ihren Füßen hockte Nadja. Seppi und Mimi waren rechts und links von ihr damit beschäftigt, Spuren an den Eisenteilen und Ketten des Prangers zu nehmen. In einem kleinen Gedankenblitz fragte sich Wolf, ob der Toten zu Lebzeiten auch so viel Aufmerksamkeit zuteil geworden war wie in
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