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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
Autoren: Nané Lénard
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Gedanken nach, bis Peter plötzlich sagte:
    „Das war ein komischer Anblick, wie sie da so mit der Halswunde in dem Eisenring hing. Dieser Riesenschnitt muss von einem scharfen Messer mit unglaublicher Kraft verursacht worden sein.“
    „Ja, sehr makaber. Ob da wohl früher wirklich Menschen angebunden gestanden haben?“, überlegte Wolf Hetzer.
    „Möglich, aber wahrscheinlich lebendig.“ Kruses Magen knurrte.
    „Das kann auch nicht schön gewesen sein, wenn es kalt und nass war, oder die anderen einen bespuckt haben“, gab Hetzer zurück.
    „Stimmt.“
    „Es gab ziemlich viele auffällige Ähnlichkeiten mit der Leiche von der Frankenburg. Mir scheint, der Täter ist hier mit seinem Werk etwas weiter fortgeschritten. Der Leib ist eröffnet worden, die weiblichen Genitalien wurden entfernt. Hast du die Kreuze im Gesicht gesehen?“
    „Ja, klar, die Jack-the-Ripper-Imitate. Sicher habe ich die gesehen. Ich wette, dass sie exakt dieselbe Länge haben, wenn man sie mit den Schnitten der Toten von damals vergleicht“, sagte Peter.
    „Den Bauchschnitt hat er diesmal aber weiter ausgeführt und vielleicht sogar zu Ende gebracht. Vielleicht hätte er die Tote auf dem Gelände der alten Frankenburg auch ausgeweidet, wenn er mehr Zeit gehabt hätte“, überlegte Wolf.
    „Das ist gut möglich. Wir werden Nadja fragen, ob die Schnittführung ähnlich war, ob er zum Beispiel mehrfach angesetzt hat. Möglicherweise hat er sich bei unserem ersten Fund auch noch ausprobiert“, gab Peter zu bedenken.
    „Ja, aber Vorsicht. Lass uns bitte weiterhin in alle Richtungen denken. Nur, weil wir hier ähnliche Merkmale vorfinden, sollten wir uns nicht darauf versteifen, dass wir dem Täter vom letzten Jahr auf der Spur sind. Es könnte auch jemand sein, der entweder Jack the Ripper nachahmt, oder der eventuell aufgrund der Zeitungsberichte aus 2011 einmal ausprobieren wollte, wie sich das Schlachten anfühlt.“
    Ein Schaudern ging durch Hetzers Inneres.
    „Egal wie, das hier ist unschön!“

    Peter nickte und Wolf fuhr mit einem Schwung auf den Parkplatz der Wache in der Ulmenallee.
    Dickmann und Hofmann erwarteten sie bereits. Irgendjemand hatte sogar Kaffee gekocht. Wolf hoffte, dass dieser hier genießbarer war als der, den Peter für gewöhnlich kochte.
    „Tja“, sagte Bernhard Dickmann zu den Rintelner Kommissaren.
    „Jetzt sitzen wir irgendwie in einem Boot, wenigstens solange die Vermutung besteht, dass die beiden Fälle zusammengehören. Wie wollen wir denn nun vorgehen?“
    Ulf Hofmann räusperte sich.
    „Ich denke, wir sollten die Fakten an einem zentralen Ort zusammentragen. Da der aktuellere Fall in unserem Einzugsbereich geschehen ist, schlage ich vor, die Zentrale der Mordkommission hier bei uns einzurichten. Wie wollen wir sie nennen?“
    „,Jack‘ natürlich“, warf Peter ein, „da wir noch nicht wissen, wie die Frau heißt, aber beide Fälle eindeutig Merkmale dieser Mordserie aufweisen.“
    „Sehr kreativ bist du ja nicht“, lachte Hetzer, „aber es ist wenigstens kurz und knackig. Treffen wir uns also heute Nachmittag wieder hier, sagen wir gegen 15 Uhr. Wir bringen unser Material mit.“
    „Einverstanden!“, sagte Bernhard Dickmann und sein Kollege nickte ebenfalls. „Vielleicht haben wir bis dahin auch schon Neuigkeiten aus der Rechtsmedizin oder von der SpuSi.“
    „Ich werde Nadja gleich mal anrufen!“, erwiderte Peter und genoss den warmen Schauer, der durch seinen Körper lief, wenn er nur an diese Frau dachte. Im selben Atemzug fiel ihm auch Anna aus Vehlen ein. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Was für ein Blödsinn, überlegte er. Er war keiner der beiden auf irgendeine Art Rechenschaft schuldig. Sie gefielen ihm, jede auf ihre Weise. Das war wieder mal typisch für ihn. Er bekam nichts gebacken. Wenigstens nicht, wenn es sich um Frauengeschichten handelte. Der Wille war ja da. An der Ausführung haperte es allerdings. Im vergangenen Jahr hatte er mehrfach versucht, sich mit Nadja zu verabreden. Sie hatte sogar schon zugesichert, mit ihm essen zu gehen. Bis heute war es jedoch nicht dazu gekommen. Mit Anna war er oft in Wald oder Feld spazieren gegangen. Sie war sehr sympathisch und attraktiv. Den Mut, ihre Hand zu fassen, brachte er nie auf. Eigentlich konnte er sich auch gar nicht entscheiden, welche der beiden Frauen ihn mehr berührte. So hatte er die Dinge einfach laufen lassen. Genoss das warme Gefühl, wann immer es sich einstellte und hoffte, dass ihm die Zeit den
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