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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
Autoren: Nané Lénard
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Frau, wer: keine Ahnung, wo: sie hängt am Pranger der Petzer Kirche Sankt Cosmas und Damian“, erklärte Dickmann.
    „Und was haben wir damit zu tun?“, fragte Peter missmutig.
    „Na ja, sie hat eine etwas größere Wunde im Halsbereich und der Inhalt ihres Unterbauches liegt ihr zu Füßen. Die Wangen sind mit gleichmäßigen Kreuzen verziert. Ich könnte dir eine MMS schicken, aber es ist noch zu dunkel. Das Bild ist nur unscharf. Ihr kommt nicht drum herum.“
    „Okay, verstehe, ihr vermutet einen Zusammenhang mit unserer Toten vom letzten Jahr. Die Rothaarige, die wir auf dem Gelände der Frankenburg gefunden haben. Das hört sich tatsächlich ähnlich an. Ich muss nur erst was essen, auf nüchternen Magen vertrage ich das Schlachtfeld nicht. Dann hole ich Hetzer ab.“
    „Keine Bange, wir haben hier kein Blutbad. Sie muss woanders umgebracht worden sein. Auch der Bauchinhalt ist bloß eine Ansammlung rötlicher Klumpen. Wir warten hier auf euch. Aber macht hin, Ulf kann noch nicht so lange stehen mit seinem zusammengenagelten Becken.“
    „Ist gut, bis gleich“, sagte Peter und schwang sich endgültig aus dem Bett.
    Im Bad rasierte er ein Gesicht, das von Pommes frites und Pizza gezeichnet war, aber darum umso weniger Falten aufwies. Wenigstens vermutete er das. Er sah an sich hinab. Die Zehenspitzen ragten noch unter dem Bauch hervor. Das war sein Maßstab. Eine Waage brauchte er nicht. Solange sie noch zu erkennen waren, war alles gut. Bei Schuhgröße achtundvierzig hatte er da einen gewissen Spielraum.
    In der Dusche fluchte er kurz wie jeden Morgen. Es dauerte, bis das warme Wasser endlich in der oberen Etage ankam. Und selbst wenn er sich sehr bemühte, nicht von dem ersten, kalten Strahl getroffen zu werden, gelang das nie hundertprozentig. Irgendwo erwischten ihn die eisigen Tropfen, auch wenn er den Duschkopf nach unten hielt. Dann endlich umgab ihn die wohlige Wärme. Wasser rauschte an ihm hinab. Es dampfte um ihn herum. Er streckte sich und genoss den ersten Moment an diesem Morgen, der schön war.
    Anschließend wickelte er sich in sein überdimensionales Handtuch und stieg in seine Fell-Pantoffeln, die ein tolles Bett für Hetzers Katzen abgegeben hätten. Das wenigstens hatte Wolf gesagt. Dabei waren sie extra für ihn angefertigt worden.
    Auch Nadja hatte sich totgelacht, als sie die Dinger gesehen hatte. Die Rechtsmedizinerin lag Peter Kruse seit einiger Zeit am Herzen, auch wenn er neuerdings noch andere Optionen hatte, was ihn selbst am meisten wunderte. Trotzdem hatte ihm ihr Gelächter einen richtigen Stich versetzt, vor allem weil sie ihn in Verdacht hatte, dass für diese Riesenpuschen mindestens zwei Lämmer geopfert worden waren.
    Aber egal, ihm gefielen sie eben, und er hatte warme Füße.

    Immer noch missmutig zog er sich an und ging zu seinem Wagen. Auf dem Weg zur Haustür schnappte er sich in der Küche eine Packung mit sechs Schokoladenmilchbrötchen. Die mussten fürs Erste reichen. Mit Kaffee wären sie besser gewesen, aber er hatte wenigstens noch eine Flasche Limo im Auto.
    Kauend stieg er ein und fuhr in Richtung Todenmann. Es war inzwischen Viertel vor sechs. Da würde er doch den Hetzer einfach mal rausklingeln. Wie oft hatte sein Kollege das schon mit ihm gemacht? Er schmunzelte und griff nach dem zweiten Brötchen.
    Hetzers Schäferhündin Lady Gaga erkannte seinen Wagen bereits, noch bevor er auf den Hof fuhr. Darum bellte sie auch nicht, als er an die Haustür kam. „Schade“, dachte Peter, das wäre auch nicht schlecht gewesen, so zur Unterstützung. Klingelterror ging natürlich auch. Er entschied sich zum Dauerton und lauschte dem nervigen, schrillen Geräusch. Irgendwann mischte sich ein Gezeter mit hinein. Kruse hatte es geschafft. Wolf war wach.

    Bis er an der Tür war, hatte Peter sich das vierte Schokoladenstück vorgenommen und hielt Wolfs Brötchenbeutel in der Hand, die der Zeitungsbote immer mitbrachte und an seine Tür hängte.
    „Wenn du jetzt keinen triftigen Grund hast, werfe ich dich der Lady zum Fraß vor!“, sagte Hetzer mit müden Augen. Seine dunklen Locken standen bizarr vom Kopf ab. „Ich habe heute Nacht kein Auge zugemacht und wollte eigentlich wenigstens bis zum Weckerklingeln schlafen.“
    „Vergiss es, du wirst sie anders füttern müssen. Zieh dich an, nimm dein Croissant in die Hand und schnapp dir irgendwas zu trinken. In Petzen haben sie eine Leiche gefunden. Da brauchen sie uns“, erklärte er.
    „Petzen? Und dafür
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