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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
Autoren: Nané Lénard
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immer er ihr wehendes Haar vor seinem geistigen Auge in der Abendsonne sah, wärmte ihn diese Liebe immer noch.

    Er bat Peter, ihn und die Lady, die geduldig im Auto wartete, nach Hause zu bringen. Seinen Wagen konnte er auch am Ostersonntag bei Sternhagens abholen. Seine Batterie war leer. Er konnte einfach nicht mehr. Mittlerweile waren weitere Beamte eingetroffen. Auch der Krankenwagen war vor Ort. Es gab keinen Grund, länger dortzubleiben, wo Ulf gewütet hatte.

    Als Peters Wagen die Straße „Unter der Frankenburg“ erreicht hatte und schließlich in seinen Hof fuhr, kam es Wolf wie eine Befreiung vor.
    Er verneinte das freundliche Angebot von Peter und Nadja. Wolf wollte jetzt keine Gesellschaft. Er musste allein sein und nachdenken. Ins Krankenhaus würde er sich später mit dem Taxi bringen lassen. Die Schulter schmerzte kaum noch.

    Im Briefkasten fand er einen Zettel und eine Visitenkarte. Der Zettel war von Moni. Auf ihm stand, dass sie dringend sofort habe abreisen müssen. Ihre Schwester sei gestürzt und brauche ihre Hilfe. Wolf war traurig.
    Das andere war eine Visitenkarte von Anna Ebeling. Auf der Rückseite stand, dass Aisha und sie gerne mit ihm und der Lady spazieren gegangen wären, ihn aber nicht erreicht hätten.
    Wenn sich eine Tür schließt, geht eine andere auf, dachte Wolf und legte sich zu den Katern auf die Chaiselongue. Sie sahen ihn ungläubig an.
    „Ja, ich weiß, dass ich wenig Zeit hatte“, sagte er zu Max und Moritz.

    Im Einschlafen dachte er, dass es so oder so Sommer werden würde unter der Frankenburg, egal, ob er diesen einsam verbringen würde oder nicht. Es tat nichts zur Sache. Die Jahreszeiten richteten sich nicht nach dem, was er empfand. Trotzdem freute er sich auf helle, wärmere Tage.
    Er wünschte sich Blumen auf einer Sommerwiese und endlich wieder Schmetterlinge in sich selbst, die ihn Vergangenes vergessen ließen.

Epilog
    Da Bernhard Dickmann Rieke nicht mehr ausrichten konnte, um was Leander sie gebeten hatte, wunderte sich dieser zunächst, dass niemand ihn im Krankenhaus besuchen kam. Dann wurde er sehr traurig. Er hatte sich so sehr nach Liebe in seinem Leben gesehnt und geglaubt, sie endlich gefunden zu haben.

    Rieke erfuhr erst nach ein paar Tagen durch Zufall davon, was mit Leander geschehen war. Ihre Versuche, ihn aus dem Krankenhaus zu erreichen, waren erfolglos geblieben, woraufhin sie gedacht hatte, er sei ihr böse gewesen, dass sie ihn am Ostersamstag versetzt hatte. Erst Nadja brachte Licht ins Dunkel, als sie bei einem Krankenbesuch von Riekes Sorgen erfuhr.

    Das Wiedersehen von Rieke und Leander war von ganz besonderer Innigkeit. Sie glaubten beide schon, sich wieder verloren zu haben, noch bevor sie sich näherkommen konnten.

    Frank Habichthorst war tot und niemand war wirklich traurig darüber. Da Ulf in seiner Wut reichlich Spuren auf dem Opfer hinterlassen hatte, konnte ihm dieser Mord eindeutig nachgewiesen werden.
    Die Kinder blieben unbehelligt. Man ging davon aus, dass sie des Öfteren in der Wohnung der Scheune gewesen waren.

    Bei seiner Befragung gestand Ulf Hofmann, auch die Frauen getötet zu haben. Alle waren seiner Mutter auf eine bestimmte Art ähnlich gewesen. Sie hatten – wie sie selbst – der Venus von Botticelli geglichen.

    Wolf erholte sich schnell, nachdem die Kugel aus seiner Schulter entfernt worden war. Er ließ sich ein paar Tage beurlauben und dachte über einen Waldspaziergang mit Anna nach. Er zögerte jedoch sie anzurufen und entschloss sich, ihr eine Mail zu schreiben.
    Beim Starten des Mailprogramms erhielt er eine Nachricht von einem Absender, den er nicht kannte. Als er sie ungelesen löschen wollte, fiel ihm der Betreff auf. Da stand nur „Sie …“
    Mit einem Mal fielen ihm die beängstigenden Mails wieder ein, die er im Jahr zuvor auf seine dienstliche Adresse bekommen hatte. Damals hatte er die Nachrichten mit dem aktuellen Fall in Zusammenhang gebracht. Doch der war jetzt abgeschlossen. Jemand musste also etwas ganz anderes meinen.

    Hetzer seufzte. Es hörte nie auf. Er hatte wieder Blut gerochen und musste der Spur folgen. Er wollte wissen, was sich wirklich hinter den geheimnisvollen Botschaften verbarg …

Danksagung
    Mein besonderer Dank gilt meinen lieben Freunden, dem polizeilichen Fallanalytiker des LKA Niedersachsen Carsten Schütte und Sabine Semrau, die nun auch den vierten Krimi um Kommissar Wolf Hetzer begleitet haben. Wie versprochen, habe ich mehr Tote in das Geschehen
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