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SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi

Titel: SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
Autoren: Nané Lénard
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und den weiteren Morden so eine große Zeitspanne lag, und ich habe die Lösung hierfür.“
    „Na, dann raus mit der Sprache!“, verlangte Peter.
    „Ulf war wegen seiner Hüfte lange Zeit außer Gefecht gesetzt. Erst die OP, dann die Reha. Es hat lange gedauert, bis er wieder halbwegs der Alte war. Außerdem weiß er genau, wie er Spuren verwischen kann, und er war immer über unsere Ermittlungen orientiert.“
    „So wirklich überzeugt bin ich nicht“, sagte Peter. „Etwas Richtiges hast du jetzt nicht in der Hand? Beweise oder so?“
    „Sag ich doch“, brummte Bernhard, „hätte jetzt einer von euch die Güte, mich zu befreien?“
    Peter nickte und nahm ihm die Handschellen ab. „Wir sollten ihn trotzdem befragen. Wo ist er?“
    „Keine Ahnung, weder Bernhard noch ich konnten ihn erreichen.“
    „Er hat ja auch frei!“, sagte Bernhard und schüttelte seine schmerzenden Hände aus.
    „Dann lassen wir ihn doch einfach mal orten!“, schlug Wolf vor. „Wir müssen dringend mit ihm sprechen, und wenn es nur darum geht, diesen Verdacht auszuräumen. Aber mein Gefühl sagt mir, dass wir richtigliegen. Wir müssen auch noch zwei Vermisste finden. Rieke Sternhagen und ihre Tochter sind verschwunden.“
    „Da können wir euch weiterhelfen“, sagte Nadja und erzählte die Geschichte vom Scheier Osterfeuer, das in diesem Jahr nicht brennen würde.
    „Die Tochter habt ihr aber nicht gefunden?“, fragte Wolf.
    Beide schüttelten den Kopf.
    „Dann sollten wir uns beeilen! Ich habe ein ungutes Gefühl. Vielleicht hat der Mörder aufgehört, weil er ein neues Opfer im Visier hatte, mit dem er etwas ganz anderes plante. Wer weiß, was in einem solchen Hirn so alles vor sich geht.“
    „Ich lasse das Handy jetzt orten!“, bestimmte Peter. „Dann knöpfen wir uns den Ulf mal vor.“

Lena
    Sie schrie, als sie merkte, dass sie doch seine Gefangene war.
    „Schrei ruhig, mein Mädchen, hier kann dich niemand hören!“, sagte der Kommissar.
    Lena wusste, dass er recht hatte. In dieser Einöde war niemand außer ihnen.
    „Es ist aber besser für dich, wenn du dich nicht wehrst. Zieh dich aus!“
    Lena fühlte wieder dieselbe Ohnmacht. Tränen liefen über ihr Gesicht. Sie wollte das alles nicht noch einmal erleben.
    „Wie schön du bist!“, sagte er, als Lena ihre Kleider abgelegt hatte und weinend vor ihm stand.
    „Selbst die Tränen schmücken dich“, flüsterte er sehnsuchtsvoll, „aber du musst keine Angst haben. Du bist meine Frau. Ich liebe dich und niemand darf dir ein Leid antun. Den ekelerregenden alten Sack habe ich umgebracht. Das wolltest du doch auch. Ich habe dich gerächt.“
    Lena erstarrte. Wieso wusste er von ihrer Schmach?
    „Dein Bruder und du, ihr hattet damit begonnen. Ich habe euer Werk zu Ende geführt. Und jetzt leg dich bitte aufs Bett!“
    Was sollte sie tun? Sich wehren war zwecklos. Sie hatte auch kaum Kraft. Wie ein Opferlamm ging sie langsam zum Bett und legte sich auf die Seite. Mit der einen Hand bedeckte sie ihre Brüste, die milchig unter dem roten Haar durchschienen.
    „Spreiz deine Beine!“, befahl er und fesselte Hände und Füße an jeder Seite des Metallrahmens.
    Dann betrachtete er sie.
    Lena zitterte. Ihre Angst war im Raum fühlbar, aber sie hatte sich aufgegeben.

Wolf
    Die Handyortung hatte ergeben, dass sich Ulf im Schaumburger Wald befinden musste. Auf der Karte sahen sie, dass dort zwei alte Jagdhütten standen, die längst verlassen waren. Eine besaß außerdem ein Nebengebäude. Genau dort befand sich Ulf.
    Wolf mahnte zur Eile und ignorierte Sprüche, die sich gegen seine Intuition richteten. Er selbst war sich plötzlich ganz sicher.
    Bernhard hatte darauf bestanden, mitzukommen. Es sei sein Kollege, hatte er gesagt. Er wolle den Tatverdacht ausgeräumt wissen. Sie stimmten zu, wenn er versprach, im Auto zu bleiben.
    Auch Nadja fuhr mit, weil sie befürchtete, heute noch einmal als Notärztin gebraucht zu werden. Der Tote konnte warten, oder sie sollten einen Kollegen aus Stadthagen anfordern. Das Wohl des Mädchens war wichtiger.

    Sie parkten ein wenig abseits der Jagdhütte. Es war inzwischen schon fast dunkel. Wolf und Peter duckten sich, als sie aus dem Wagen stiegen, und schlichen in Richtung des zweistöckigen Gebäudes, das etwas von der Hütte entfernt an einem Teich lag. Flackerndes Licht schien aus dem oberen Stock. Vor der offenen Tür stand eine Bank. Leise betraten die Kommissare das Gebäude, in dem es entsetzlich nach Schlachtabfällen
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