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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte
Autoren: Susan Schwartz
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zwischen den Hütten herum, stocherten hier und da.
    »Es ist nicht notwendig, die Waffen zu ziehen«, sagte Seth. »Wir sind friedliche Menschen.«
    »Menschen«, wiederholte der Anführer. »Wohl eher die Larven von Menschen.«
    »Wo sind denn die anderen alle?«, fragte ein weiterer der Begleiter. »So viele Hütten, sieben Stück ...«
    »Sie sind auf der Beschaffung«, antwortete Seth. »Wir können alles brauchen.«
    »Es gibt hier weit und breit nichts«, fauchte der Anführer. »Wir könnten sie meilenweit sehen. Also, wo sind sie?«
    Die Frau zupfte ihren Mann am Ärmel. »Das sind sie, Seth«, wisperte sie. »Die Schergen von Alberich ...«
    »Wir sind keine Schergen.« Der Löwenhäuptige knurrte leise.
    »Aber du bist doch Leonidas?«
    »Ebenderselbe. Beantworte jetzt meine Frage.«
    »General!« Einer seiner Männer stürzte aus einer Hütte und übergab sich lautstark in den Sand. »Da drin ... in der Hütte ... an der Wand ... das sind Kinderhäute ...«
    Leonidas nahm den Helm ab und starrte die beiden Menschen an. »Es hat hier nie andere gegeben, immer nur euch.«
    Ein weiterer Mann kam mit dem Stier und den beiden Kühen sowie einem Kalb heran. »Das gibt ein Festmahl!« Er winkte einigen Reitern, die sofort heranritten und das Vieh mit sich nahmen, um es an Ort und Stelle zu schlachten, zu braten und zu verspeisen. Zwei andere galoppierten zum Seeufer, schwammen auf den Pferden bis zur Insel und ernteten Datteln.
    Der vierte der zuerst abgestiegenen Krieger packte Math am Kragen. »Das sind die widerwärtigsten Ghule, die mir je untergekommen sind!«, zischte er. »Wir sollten sie töten, ausweiden und ihre Gedärme von der Sonne dörren lassen!«
    »Die sind schlimmer als Ghule«, widersprach Leonidas. »Die sind aus der Menschenwelt. Sie ist die Schwarze Anis, und der da ist ein Werwolf aus uralter Zeit, wahrscheinlich ein Nachkomme Lykaos’.«
    Der Soldat fuhr zurück, als habe er Kontakt zu einem Pestkranken gehabt. Angeekelt spuckte er aus.
    Die beiden zitterten nun vor Furcht. »Wir tun hier niemandem etwas«, stieß Seth tapfer hervor. »Ihr könnt suchen, ihr werdet keine Opfer finden.«
    »Bis auf eure Kinder«, sagte Leonidas.
    »Unsere Kinder verlassen uns«, behauptete Seth. »Sie brechen auf, um nach einem besseren Ort zu suchen. Sie versprechen, uns zu holen, aber sie kehren nie zurück.«
    Math fuhr zusammen, als sie den Aufschrei einer Kuh hörte und das Stöhnen des Stiers. »Nein! Nein!«
    »Was sollen wir mit ihnen machen?«, fragte der Soldat. Die anderen traten mit grimmigen Gesichtern hinzu.
    »Sie sind der Mühe nicht wert«, antwortete Leonidas. »Es wird Zeit, dass wieder Ordnung einkehrt ins Land.«
    »Wir haben niemandem geschadet!«, schrie Math. »Wir haben hier in Ruhe und Frieden gelebt, weit abseits von allen.«
    Seth fing zu schnüffeln und zu jaulen an. »Wir haben das Recht, hier zu sein! Niemand schlägt uns, niemand nimmt uns unsere Söhne und Töchter weg und missbraucht sie. Dies ist unsere Einsamkeit! Wir haben das Recht!«
    »Wie jeder andere Abschaum, aber selbst der kann euch nicht leiden.« Leonidas schüttelte die wallende Mähne. »Verschwindet, ihr beleidigt unsere Augen.«
    »Aber zuvor sagt ihr, wo die Geflügelten hingeflogen sind!«, forderte der Soldat.
    »Da waren keine!«, beteuerte Seth. »Niemals fliegt ein Vogel hier vorüber, nichts sehen wir jemals!«
    Ein Krieger kam hinzu, der etwas in Händen hielt, was sehr fremd aussah. Ein Metallstück, an den Rändern scharf zerfasert. »Was ist das? Diese Art Metall gibt es nicht bei uns und erst recht keine solche Verarbeitung.«
    »Es kam aus der Wüste.« Math deutete mit zitternden Fingern Richtung Norden. »Es war in eine Plane gewickelt, der einzige Fund seit langer Zeit. Der Wind hat es vor sich hergetrieben, es rutschte über den Sand bis zu uns ...«
    »Geht jetzt!«, befahl der General unwirsch. »Bevor ich meine Nachsicht verliere.«
    Schluchzend zog das Paar in die Wüste hinaus.

    »Hätten wir die nicht brauchen können? Ich meine, ein Werwolf ist normalerweise ein kräftiges Bürschlein, wenn er erst mal verwandelt ist«, fragte der Soldat. »Es gibt Wege zur dauerhaften Verwandlung. Und die Frau hält ihn bestimmt zahm.«
    »Ich nehme keine stinkenden Nachtgeschöpfe auf, das überlasse ich dem Schwachkopf Zuzo«, knurrte der General. Dann zuckte er die Achseln. »Meinetwegen, Alberich ist ja auf der Suche nach Ersatz. Schick einen Boten zum nächsten Posten, der soll die zwei
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