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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte
Autoren: Susan Schwartz
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abholen. Sie wirken fleißig, es wird genug Arbeit für sie im Palast geben. Besser, wir holen sie alle, bevor die Iolair sie holen. Wir oder die, jetzt zählt alles.«
    Leonidas nahm das Bruchstück und ging ein paar Schritte Richtung Wüste, starrte dort hinaus.
    Sein Stellvertreter kam zu ihm. »Denkst du ... das hängt mit ihr zusammen?« Es war besser, nicht den Namen auszusprechen.
    Leonidas hielt seine Nase an das Metall. Er roch den abgestandenen Geruch nach Verbranntem. Und eindeutig menschliche Witterung. Aber keine, die aus Innistìr stammte.
    »Es stimmt also, was gesagt wird«, brummte der Löwenkrieger. »Irgendwo dort draußen muss dieses Flugzeug liegen, von dem die Reinblütigen gesprochen haben. Sie sind damit hergekommen, obwohl die Grenzen geschlossen sein sollten. Ihre Frist läuft.«
    »Wir sollten dieses Wrack suchen«, schlug Delios vor. »Alberich wäre hocherfreut. Er könnte daraus eine Maschine bauen, von denen er immer redet, wenn er über das rückständige Innistìr schimpft. Damit wäre er unbesiegbar.«
    »Vielleicht brechen die Grenzen zusammen«, murmelte Leonidas vor sich hin, als hätte er nicht zugehört. »Dann könnte das Reich seine Energie von dort beziehen und stabilisiert werden. Damit würde sich eine Suche nach der Schöpferin erübrigen, und Alberich kann seine Position festigen.« Er rieb sich grübelnd den Kinnbart. »Das würde eine Menge vereinfachen.«
    »Also suchen wir das Wrack?«
    »Nicht jetzt.«
    »Was machen wir mit den ... mit den Kinderhäuten?«
    »Wir brennen alles nieder, wenn wir fertig sind.«
    Der Hauptgeneral kehrte zu seinen Leuten zurück. Die meisten waren inzwischen abgesessen. Der Tag versickerte langsam im Westen; sie konnten ihr Lager genauso gut hier aufschlagen. Es hatte keinen Sinn, die Suche in der Dunkelheit fortzusetzen, auch wenn die Iolair dadurch eine ganze Nacht Vorsprung gewannen. Aber so oder so waren sie schneller als jedes Landtier. Und die Pferde brauchten Erholung, sie waren keine Fabeltiere.
    Bratenduft zog durch die aufgeheizte Luft. Die Krieger hatten alle Kühe geschlachtet und schnitten nun das Fleisch in Streifen, als Vorrat für unterwegs. Sie salzten es - jeder Reisende trug immer ausreichend Salz bei sich - und legten es zum Teil zum Dörren in die Sonne; was sie sofort verzehren wollten, wurde über dem Feuer gebraten. Das Holz dafür hatten sie von den Hütten genommen.
    Wasserschläuche wurden in Trinkgefäße geleert und im See neu befüllt. Ein kleines Weinfass machte die Runde, »um das Wasser zu verdünnen«.
    Unter den Kriegern befand sich keine einzige Frau, was ungewöhnlich war für ein Reich der Anderswelt, vor allem für Innistìr. Nicht alle waren Löwenartige wie Leonidas; es waren auch Menschen und Elfen darunter. Die Männer saßen lachend und schwatzend zusammen, ihrer Helme und Rüstungen entledigt, nur im leichten Untergewand.
    »Denkst du, wir hätten Alberich den Sieg gebracht, wenn wir früher dort gewesen wären?«, fragte Delios, während sie es sich nebeneinander bequem machten, nahezu unverdünnten Wein tranken und Datteln aßen. Das Fleisch sollte jeden Moment fertig sein.
    »Er hat es auch so geschafft«, antwortete Leonidas gelassen.
    »Wer hat ihn wohl verraten?«
    »Da fallen mir gleich mehrere Möglichkeiten ein. Deswegen halte ich mich immer auf Distanz zum Palast. Alberich hat zwar die Hofschranzen abgeschafft, weil er sich ohnehin von jedem verfolgt fühlt, aber er kann nicht ganz allein ein so großes Schloss halten.«
    »Denkst du, Zuzo gehört dazu?«
    Leonidas stieß ein verächtliches Lachen aus. »Diese dummen Reptilien können ja kaum Befehle befolgen.«
    »Im Dorf hatten sie den Oberbefehl.«
    »Sicher, da sind ja auch die Katzen noch schwachköpfiger als die Echsen.«
    Ein Krieger brachte seinem Befehlshaber einen Teller voll Fleisch. Leonidas stieß einen miauenden Laut aus, leckte sich über die Lefzen und machte sich über die Mahlzeit her. Sie waren mehrere Tage nahezu ohne Pause geritten, da kam diese Mahlzeit gerade recht. Ansonsten hätte es ab morgen sicherlich Unruhe gegeben, und sie hätten ein Dorf überfallen müssen, um an eine ordentliche Mahlzeit zu kommen.
    »Das größte Problem stellt aber Fokke dar«, fuhr Delios fort. »Der ist total unberechenbar und, mit Verlaub, noch abstoßender als die zwei von hier. Hast du mal gesehen, wie er die Seelen einsammelt? Was er mit ihnen macht?«
    »Geradezu miterlebt«, brummte Leonidas. »Eines Tages wird es zum Kampf
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