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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte
Autoren: Susan Schwartz
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zwischen den beiden kommen. Fokke ist völlig verrückt, genau wie dieser Jabberwock. Und Alberich nicht weniger, sich auf diese beiden Ungeheuer einzulassen.«
    »Er ist selbst eines.«
    »Allerdings. Sollen wir eine Wette abschließen, wie lange er sich noch hält?«
    »Mit dir schließe ich keine Wetten ab, mein General. Obwohl - du wettest im Grunde gegen dich selbst. Solange du ihn verteidigst, kommt niemand an ihn heran.«
    Leonidas leerte seinen Pokal. »Mich kann niemand besiegen«, sagte er völlig ohne Eitelkeit.
    »Aber es gibt jemanden, der dir zumindest ebenbürtig ist«, sagte Delios absichtlich provozierend. Leonidas war eiskalt berechnend, aber es gab eine verwundbare Stelle an ihm, wo er jegliche Beherrschung verlor.
    Sein Stellvertreter liebte es, ihn auf diese Weise herauszufordern; er war ein leidenschaftlicher Spieler, der mindestens bis an seine Grenze ging.
    Leonidas’ gelbe Augen umwölkten sich. »Pass auf, was du sagst«, knurrte er warnend. »Ich weiß schon, auf wen du anspielst.«
    »Vielleicht sollten wir mal einen Schaukampf inszenieren«, fuhr Delios ungerührt fort. »Ich würde es ja zu gern mal sehen, wie ihr ...«
    Weiter kam er nicht mehr. Leonidas’ Krallenhand fuhr an seine Kehle und drückte zu, gerade so weit, dass die kreatürliche Erstickungsangst seinen Stellvertreter im Griff hatte.
    »Ich werde dir sagen, was ich mit ihr machen werde«, zischte er, heiser vor Hass. »Ich werde sie, noch bevor sie ihre Schwerter zieht, erschlagen mit einer Handschleuder, und dann werde ich ihr die Haut vom noch warmen Leibe abziehen, solange die Muskeln zucken, und dann werde ich auf dem Rest von ihr tanzen und auf sie spucken! Und mit ihrer Haut werde ich meinen Schild neu bespannen und als ewiges Mahnmal mit mir tragen, dass jeder Feind in Panik die Flucht ergreift, sobald er mich nur erblickt!«
    Er ließ seinen Stellvertreter los, der keuchend vornübersank und sich die Kehle rieb. »Aber wo ... werden wir sie finden?«
    Leonidas suchte den Sitz der Iolair schon so lange. Den geflügelten Pegasus mit seiner schimmernden Reiterin hatte er nicht nur einmal über den Himmel ziehen sehen, aber stets außer Reichweite eines Speerwurfes. Veda ließ keine Gelegenheit aus, den Löwenkrieger zu verhöhnen, wohin sie auch kam. Sie gewann die Leute für sich und machte ihnen wieder Mut, den er ihnen zuvor entrissen hatte. Zum Duell zwischen ihnen war es noch nie gekommen, doch in Innistìr hielten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Veda und Leonidas einander ebenbürtig waren. Eine schwere Schmach für den stolzen Löwenkrieger, sich mit einer Frau messen lassen zu müssen! Er duldete ja nicht einmal eine Frau auf seinem Lager.
    Für Männer hatte er allerdings auch nichts übrig, was das betraf. Etwas, das Delios sich für seinen Spott allerdings verkniff. Darin verstand Leonidas bei aller Humorlosigkeit noch weniger Spaß als bei allem anderen.
    »Wo werden wir sie finden? Ich sage es dir.« Leonidas packte einen Stock neben der Feuerstelle und zeichnete ein Bild im Flammenschein in den Sand. »Hier ist der Palast, und sie sind nach Osten geflogen.« Er zeichnete weiter. »Hier ist die Amethystwüste, hier unsere Position.«
    »So weit sind wir noch nie geritten.«
    »Ich wollte ganz sichergehen. Sie werden verschiedene Routen nehmen, um uns in die Irre zu führen, vor allem wegen Fokke. Ich glaube dem Werwolf, dass sie keine Geflügelten gesehen haben.«
    »Du glaubst ihm?«
    »Er ist ein Hündchen. Mit eingekniffenem Schwanz.«
    Leonidas zeichnete weiter »Sie sind also abgebogen.«
    »Ja, aber wohin? Sowohl Norden als auch Süden kommen infrage.«
    Der General starrte auf die Karte, die er nach und nach vervollständigte. »Im Süden liegt ein Gebirge.«
    »Gute Möglichkeit, sich zu verstecken.«
    »Ja ...« Er klopfte sich mit dem Stock gegen die Reißzähne. Er ließ seine Blicke durch die Dunkelheit schweifen, streckte die raue Zunge aus, um den Wind zu prüfen. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und nur noch das violette Schimmern der Amethyste im See ließ die Dunkelheit weichen. Leonidas’ Augen glitzerten im Widerschein, dann glühten sie reflektierend auf, als er das Löwenhaupt hin und her wandte. »Norden ...«, flüsterte er dann. »Sie sind nach Norden geflogen.«
    »Wie bist du ...«, begann Delios.
    Leonidas unterbrach ihn. »Sorg dafür, dass alle schlafen gehen Wir brechen morgen bei Sonnenaufgang auf und reiten nach Norden!«
    »Norden also«, sagte Delios.
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