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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond
Autoren: Lynn Flewelling
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verfügen über große Macht unter den Gegnern unseres Abkommens.«
    »Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass das Eisen, das Skala braucht, aus den Mienen in den Bergen der Fai’thast der Akhendi kommt«, fügte Seregil hinzu. »Dort bin ich derzeit nicht sonderlich beliebt. Meine Anwesenheit könnte zu unnötigen Schwierigkeiten führen.«
    Klia schenkte ihm ein dankbares Lächeln. »Ich wusste, Ihr würdet verstehen.«
    »Keine Sorge«, beruhigte er sie, »in Rhíminee gibt es genug für mich zu tun. Es wird Zeit, dass ich zurückkehre.«
    Alec und die anderen wandten sich zum Gehen. Kaum waren sie auf dem Korridor, als Beka sich auch schon abrupt abwandte und, die Fäuste geballt, zur Hintertreppe marschierte.
    Alec wollte ihr folgen, aber Seregil zog ihn weiter.
    »Lass sie in Ruhe, Alec.«
    Widerwillig fügte sich Alec, blickte sich jedoch noch einmal um, und sah wie sich Beka wütend mit dem Handrücken ihre Wange abwischte, bevor sie die Stufen hinuntereilte.
     
    Seregil wartete, bis sich alle zum Schlafen zurückgezogen hatten, ehe er sich heimlich zu Korathans Gemach stahl. Unter der Tür konnte er noch Licht erkennen, also klopfte er leise.
    Korathan öffnete, offenbar alles andere als erfreut, ihn zu sehen. »Seregil. Was gibt es?«
    »Ich hatte gehofft, wir beide könnten uns noch unter vier Augen unterhalten, ehe ich nach Skala zurückreise, Mylord.«
    Einen Augenblick glaubte er, Korathan würde ihn wegschicken, doch stattdessen winkte er Seregil zu, einzutreten und an einem kleinen Tisch Platz zu nehmen, ehe er seinem unerwarteten Besucher Wein einschenkte. »Also?«, fragte er.
    Seregil prostete dem Prinzen zu und nippte höflich an seinem Wein. »In all diesem Trubel habe ich gar nicht erfahren, was die Königin über Eure Befehlsverweigerung denkt, Mylord.«
    »Warum, glaubt Ihr, mussten die Meldereiter ihre Pferde zu Schanden reiten, seit ich hier bin?« Korathan zog sich die Stiefel aus und kratzte sich an den Füßen, wobei er Seregil mit einem säuerlichen Blick bedachte. »Wir alle können uns glücklich schätzen, dass der Iia’sidra zu unseren Gunsten abgestimmt hat und Phoria viel zu sehr mit den Plenimaranern beschäftigt ist, sich um irgendetwas anderes zu sorgen als um das Eisen und die Pferde, die Klia uns schicken wird. Und wir sollten zu Eurem Mondgott beten, dass Phoria noch eine Weile länger beschäftigt sein wird. Sie ist nicht in der Stimmung für … nun, Ablenkungen. War das alles?«
    »Nein. Ich wollte mit Euch auch über Klia sprechen.«
    Korathans Miene entspannte sich ein wenig. »Ihr habt ihr gut gedient. Ihr alle habt das. Klia und ich werden diesen Punkt auch der Königin klar machen. Ihr habt in Rhíminee nichts zu befürchten.«
    Seregil trank einen größeren Schluck in dem Versuch, das Gefühl zu unterdrücken, dass er im Begriff war, etwas wirklich Unkluges zu tun. »Zumeist führt eines zum anderen, aber ich bin nicht sicher, welcher Umstand in diesem Fall welche Folgen zeitigen wird, Mylord.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Klia hat Skala gut vertreten. Was hier geschehen ist, die Fortschritte, die wir erzielt haben, das war Klias Werk. Hätte sie nicht so viel Überzeugungsarbeit geleistet, dann hätte nichts, was Ihr oder ich hätten beitragen können, irgendetwas geändert.«
    »Seid Ihr gekommen, Euch zu vergewissern, dass ich meiner Schwester nicht den Erfolg streitig mache?«
    »Nein, Mylord. Es liegt mir fern, Eure Leistungen herabzusetzen.«
    »Ah. Nun kann ich schon besser schlafen«, grollte Korathan und schenkte sich Wein nach.
    Unbeeindruckt fuhr Seregil fort. »Ich würde gern erfahren, ob die Entscheidung, Klia in Aurënen zu stationieren, von Euch oder von Phoria stammt.«
    »Was geht Euch das an?«
    »Ich bin Klias Freund. Phoria will nicht, dass sie zurückkommt, nicht wahr? Sie hat eine Sache erfolgreich zu Ende gebracht, während Phoria hoffte, sie würde versagen, und sie hat Euch bei dieser Geschichte auf ihre Seite gezogen.«
    »Es wäre besser, wenn niemand außer mir Euch je so etwas sagen hört«, entgegnete Korathan leise mit eisigem Blick.
    »Darauf könnt Ihr Euch verlassen, Mylord«, versicherte ihm Seregil. »Aber Phoria muss gewusst haben, was sie tat, als sie Euch geschickt hat. Es dauert eine Weile, Kriegsschiffe auszurüsten, und auch die Überfahrt braucht Zeit. Das war keine spontane Entscheidung. Sie hat nie gewollt, dass Klia zurückkehrt.«
    »Ihr seid nicht dumm, Seregil, das wusste ich schon immer, gleich wie sehr
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