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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer
Autoren: Dean R. Koontz
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Verhandlungsposition zu verbessern. Stimmt's? Wenn die Dokumente aufgesetzt sind, wenn wir uns am nächsten Freitag im Büro einfinden, um sie zu unterzeichnen... Dann änderst du plötzlich deine Meinung und verlangst mehr. Habe ich recht?«
    »Nein. Von solchen Spielchen halte ich nichts.«
    Eric lächelte dünn und humorlos. »Ich wette, genau das ist deine Absicht. Wenn wir uns zu einer solchen Regelung bereitfinden, wenn wir uns mit einer so lächerlich geringen Zahlung an dich einverstanden erklären und die Papiere vorbereiten, lehnst du es ab, sie zu unterschreiben - und vor Ge richt gibst du sie als Beweis dafür aus, daß wir dich reinlegen wollten. Bestimmt erklärst du, es sei unser Angebot gewe sen und wir hätten Druck auf dich ausgeübt, um dich zu einer entsprechenden Übereinkunft zu bewegen. Würde mich in eine ziemlich üble Lage bringen. Ja, dann sähe man in mir wirklich einen hartherzigen Mistkerl. Na? Habe ich richtig getippt?«
    »Ich sagte es schon: Solche Dinge liegen mir nicht. Ich meine es ernst.«
    Eric bohrte seine Finger in ihren Oberarm. »Die Wahrheit, Rachael.«
    »Hör auf.«
    »Das ist deine Strategie, nicht wahr?«
    »Du tust mir weh.«
    »Und da wir gerade dabei sind: Warum erzählst du mir nicht von Ben Shadway?«
    Rachael zwinkerte überrascht. Sie hatte nicht geahnt, daß Eric von Benny wußte.
    Sein Gesichtsausdruck schien sich im warmen Sonnenschein zu verhärten, und die Zornesfurchen bildeten dunkle Schattenmuster. »Wie lange hat er dich gebumst, bevor du die Entscheidung trafst, mich zu verlassen?«
    »Du bist abscheulich«, erwiderte Rachael -und bereute diese scharfen Worte sofort, als sie sah, mit welcher Zufriedenheit er darauf reagierte, endlich eine Bresche in ihre Fassade der Gelassenheit gerissen zu haben.
    »Wie lange?« wiederholte Eric und drückte noch fester zu.
    »Ich habe Benny erst sechs Monate nach unserer Trennung kennengelernt«, antwortete Rachael und bemühte sich, möglichst ruhig zu sprechen.
    »Wie lange hast du mich mit ihm betrogen, Rachael?« »Wenn du über Benny Bescheid weißt, so hast du mich überwachen lassen. Und dazu hattest du kein Recht.« »Es wäre dir lieber gewesen, deine schmutzigen kleinen Geheimnisse für dich zu behalten, nicht wahr?« »Wenn derjenige, der mich beobachtete, auf deiner Lohnliste steht, so solltest du eigentlich wissen, daß ich
    seit etwa fünf Monaten mit Benny zusammen bin. Laß mich
jetzt endlich los. Du tust mir noch immer weh.«
Ein junger, bärtiger Passant blieb stehen, zögerte und trat
auf sie zu. »Brauchen Sie Hilfe?« wandte er sich an Rachael.
Zorn blitzte in Erics Augen, als er den Fremden ansah.
»Verschwinden Sie, Mister!« knurrte er. »Dies ist meine Frau,
und unser Streit geht Sie nichts an.«
    Rachael versuchte vergeblich, sich aus Erics Griff zu befreien. »Es ist also Ihre Frau«, sagte der Bärtige. »Aber das gibt Ihnen nicht das Recht, sie so zu behandeln.« Eric ließ Rachael los und ballte die Fäuste. Rachael sah ihren Beistand an und versuchte, eine unmittelbare Konfrontation zwischen den beiden Männern zu verhindern. »Es ist alles in Ordnung, danke. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Nur eine Meinungsverschiedenheit, weiter nichts.«
    Der junge Mann zuckte mit den Schultern, ging weiter und blickte noch einmal zurück.
    Der Zwischenfall machte Eric klar, daß er mehr Aufmerksamkeit erregte, als einem Mann in seiner Stellung lieb sein konnte. Doch seine Wut war noch immer nicht verraucht. Rote Flecken hatten sich auf seinen Wangen gebildet, und die Lippen formten zwei blutleere Striche. »Ich hoffe das Beste für dich, Eric«, sagte Rachael. »Du hast viele Millionen Dollar deines Vermögens und einen nicht unerheblichen Betrag an Anwaltsgebühren gespart. Zwar mußt du darauf verzichten, mich vor Gericht in den Schmutz zu ziehen, aber der Sieg gehört trotzdem dir. Genieß ihn.« »Du verdammte Hure!« zischte Eric mit einem Haß, der Rachael geradezu schockierte. »An dem Tag, als du mich verlassen hast, war ich versucht, dich zu Boden zu schleudern und dein blödes Gesicht einzutreten. Ich wünschte, ich hätte mich damals nicht zurückgehalten. Aber ich dachte, du würdest zu mir zurückgekrochen kommen, und deshalb habe ich dich beherrscht. Wie sehr ich das jetzt bedaure!« Er hob die Hand wie zum Schlag. Doch als sich Rachael aus einem Reflex heraus duckte, holte Eric tief Luft und ließ den Arm wieder sinken. Mit einem Ruck drehte er sich um und eilte fort.
    Rachael sah
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