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Schatten im Park

Schatten im Park

Titel: Schatten im Park
Autoren: Walter Thorwartl
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„Keine Angst, es wird alles gut. Du musst mir nur einiges erzählen.“
    Benji nickte, öffnete die Wohnungstür und rief: „Mama, ich bin’s. Da ist auch Inspektor Pichler von der Polizei.“
    „Hast du schon wieder etwas … oh, Benji!“ Die Mutter erschien an der Tür. Und dahinter – dahinter stand Issi und sah ihn besorgt an.
    Pichler grüßte, dann sagte er freundlich: „Keine Sorge, Frau Illek. Vielleicht hat Benji der Polizei in einer sehr wichtigen Angelegenheit geholfen. Ich habe ihn nach Hause gebracht, damit Sie sich um ihn keine Sorgen machen. Ich bitte nur, wenn’s möglich ist, dass er mir noch ein paar Fragen beantwortet.“
    Sie saßen im Wohnzimmer. Benji erzählte: „Sie wollten uns immer weghaben vom Pavillon. Einsturzgefahr, hat es geheißen. Ich war sicher, dass da was nicht stimmt, was vergraben ist. Vielleicht ein Schatz.“ Benji wurde rot. „Und dann war die Geschichte zu Halloween …“ Er machte eine Pause, holte tief Luft. „Ich hab von dem Ganzen nichts mehr wissen wollen. Sie haben den Pavillon abgerissen. Ich wollte gestern nur zur Baustelle schauen und habe einen alten Mann getroffen, der wirres Zeug geredet hat, dabei hat er aber auf eine Stelle in der Erde, gleich neben dem Pavillon, gezeigt. Ist sicher was dran, habe ich mir gedacht. Ich bin graben gegangen …“ Benji rieb sich verlegen die Hände.
    Der Polizist sagte ruhig: „Über den alten Mann müssen wir noch reden. Aber, Benji, ich sag es dir in aller Freundschaft noch einmal: Du darfst niemals ohne Erlaubnis auf fremdem Grund graben, und Ermittlungen in welcher Sache auch immer überlass der Polizei. Es ist einfach zu gefährlich. Alles klar?“
    Benji nickte unglücklich.
    Richard kam aus dem Schlafzimmer und beäugte misstrauisch den Polizisten. „Hat er …?“ Er zeigte auf Benji.
    Erwin Pichler stand auf und streckte Benjis „Onkel“ die Hand hin. „Wir kennen uns vom letzten Mal. Keine Sorge, Benji hat nichts angestellt.“ Er rührte in seinem Tee und sah Issi freundlich an. „Du hast Rupert Haubenwallner zum richtigen Ort geschickt. Wer weiß, was sonst passiert wäre.“
    Frau Illek riss entsetzt die Augen auf, der Polizist sah es und entschuldigte sich sofort. „Es ist Benji Gott sei Dank nichts geschehen. Und einen dieser sauberen Herrn haben wir schon. Kaum zu glauben, es ist der Gemeindearbeiter Hofer. Die anderen kommen auch nicht weit. Aber Isabella, erzähle du mal.“ Issi wurde rot. Sie warf Benji einen raschen Blick zu: „Ich habe solche Angst um dich gehabt. Es war schon ziemlich duster. Was hätte ich tun sollen? Mama und Papa waren nicht zu Hause. Ich habe mich auch wieder gesund gefühlt und bin zu eurem Wohnhaus gelaufen. Ich habe bei euch angeläutet, es hat sich niemand gemeldet. Da habe ich den Mann gesehen, vor dem du dich fürchtest. Ganz ohne Grund, ich war mir sicher. Mir ist er harmlos vorgekommen, richtig nett. Und ich habe gewusst, er kennt dich. Er ist mit der einen Frau von der Pension Huber gekommen. Ich habe mich getraut, die beiden anzusprechen, habe nur gesagt, dass du irgendwo beim Pavillon in großer Gefahr bist. Der Mann hat mich angeschaut. ‚Kein Scherz?‘, hat er gefragt. Ich hab fast zu weinen angefangen. Da ist er plötzlich ernst geworden. ‚Ich gehe hin, versprochen‘, hat er gemeint, und dann war er fort.“
    „Issi, du bist ein Schatz!“ Benjis Mutter umarmte das Mädchen. „Ich muss mich unbedingt bei diesem Herrn Haubenwallner bedanken.“
    Eugen Hotter trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. Er war zu spät gekommen, verdammt! Die Werkstatt offen, ein Polizeiauto davor. Er musste sich Otto vorknöpfen. Und Joe. Vielleicht war er auch zu pessimistisch. Was kümmerte ihn der Junge? Wer beachtet es schon, wenn Kinder irgendwo herumbuddeln? Immer hinter einem großen Schatz her! Wenn alles vorbei war, musste er der lästigen Laus einen „Huckleberry Finn“ schenken. Hoffentlich hatten Otto und Joe den kleinen Schnüffler nicht geschlagen. Die Wogen der allgemeinen Entrüstung würden sonst hochgehen, und es wäre in den Zeitungen, wie zu Halloween. Der Buchhändler griff zum Handy. „Otto, bist du noch in Theos Café? Sieh zu, dass Joe auch da ist. Wir treffen uns dort.“

Halloween - Rückblick
    Inspektor Gross fragte: „Einen Kaffee? Milch? Zucker?“
    Rupert Haubenwallner nickte. „Ohne Milch. Nur Zucker. Ich hoffe, ich habe den Verrückten nicht zu fest getroffen. Aber mir war die erste Begegnung noch in lebhafter
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