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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung
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geliebt.«
    »Er ist sehr stark und wird damit fertig werden.«
    »Das stimmt beides. Er wird wieder zu sich kommen, aber das wird einige Zeit dauern.«
    »Und wie geht es Victoria? Ist sie in Ordnung?«
    »Machen Sie sich wegen ihr keine Sorgen, Miss Regina. Letzte Nacht hat sie so lange getrunken, bis sie eingeschlafen ist. Sie ist noch ohnmächtig. Lassen Sie sie lieber in Ruhe.« Josephine war erbarmungslos. »Man hätte sie schon längst hinauswerfen sollen.«
    Regina war sich nicht sicher, ob sie zustimmen sollte, denn Rick und Victoria hatten immerhin dreiundzwanzig Jahre Ehe hinter sich. Sie war froh, dass es nicht ihre Sache war, Victoria zu verzeihen und ihren Verrat zu vergessen. Aber sie machte sich Sorgen um Rick und Edward. Gerade wollte sie Josephine über ihre Meinung zu Edwards Flucht befragen, als Ricks laute Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie wechselte einen besorgten Blick mit der Haushälterin und rannte ins Esszimmer. Rick war außer sich vor Wut gegenüber James.
    »Was zum Teufel ist jetzt in dich gefahren?«
    »Du hast mich doch verstanden«, erwiderte James ruhig. Er hatte den gleichen sturen Gesichtsausdruck, den Regina bereits an allen Delanzas festgestellt hatte. »Ich bin nur nach Hause gekommen, um einige Sachen zu holen, und bleibe nicht hier.«
    Regina ging zu Slade und nahm seine Hand. Sie sah, dass er bleich war. Rick donnerte mit der Faust auf den Tisch.
    »Davon will ich nichts hören.«
    James blieb ruhig. »Ich gehe, das ist beschlossene Sache.. Aber ich möchte, dass du den Grund verstehst.«
    »Ich verstehe schon. Zuerst verlässt mich Slade, dann Edward und jetzt du.« Rick ließ sich auf einen Sessel fallen.
    »Was habe ich nur getan?«
    Slade ging um den Tisch und legte die Hand auf die Schulter seines Vaters. »Rick, Edward hat nicht dich verlassen, er ist wegen seiner Mutter weggegangen, das weißt du. Und ich bin wieder zu Hause und bleibe da.
    James leidet Dad. Hör doch, was er zu sagen hat!«
    Rick erhob seine feuchten Augen und blinzelte. »Zum Teufel! Raus mit der Sprache, wenn du etwas zu sagen hast!«
    James holte Atem. »Früher hat mir Miramar etwas bedeutet, dort lag meine Zukunft. Für diese Zukunft habe ich jahrelang hart gearbeitet. Das ist nun vorbei und für mich bedeutungslos geworden.« Seine Stimme wurde flehend.
    »Rick, kannst du denn nicht verstehen, wie ich mich fühle? Fünf Jahre habe ich hier ein Zuhause aufgebaut, ein Zuhause für mich, für Elizabeth und für unsere Kinder. Meine Träume waren keine Träume, sondern Illusionen.
    Diese Träume sind geplatzt. Ich kann nicht hierbleiben. Zwar weiß ich nicht, wohin ich soll, aber das ist mir auch ganz gleichgültig. Eines aber weiß ich sicher - hier kann ich nicht bleiben.
    Überall werde ich an das erinnert, was ich einst wollte und schon beinahe besaß.« Er lachte bitter. »Was ich glaubte, schon beinahe zu besitzen.«

    Rick senkte den Kopf. »Denkst du vielleicht ich bin so herzlos, dass ich das nicht verstehe? Willst du die Wahrheit wissen? Gestern Nacht konnte ich nicht schlafen, nicht nur wegen Victoria, sondern weil ich wusste, du würdest nicht bleiben.« Er hob seinen Kopf. »Geh nur. Finde, was du finden musst und tu, was du tun musst.«
    James atmete erleichtert auf. »Ich danke dir.« Dann lächelte er Slade und Regina zu. »Abgesehen davon, die Zukunft und Miramar gehören euch.«
    Zehn Tage später hörte der Regen auf, der graue Himmel wurde wieder klar, und die Sonne brach durch. Die Hügel um Miramar leuchteten nicht mehr im sonnenverbrannten Gelb, sondern in üppigem Grün. Aber niemand genoss den Anblick, denn James hatte deutlich gemacht, dass er am ersten schönen Tag weggehen würde.
    Victoria war fort. Ohne Nachricht aber mit mehreren Koffern war sie von einem Moment auf den anderen verschwunden. Rick schien erleichtert zu sein, und Regina dachte, dass es besser so war. Das ersparte ihm, sie weg schicken zu müssen. Von Edward war keine Nachricht eingetroffen, aber sie hatten gehört, dass er in Templeton einen Zug in Richtung Norden genommen habe. Slade teilte Regina seine Vermutung mit, dass er nach San Francisco gefahren sei, um vorübergehend Trost bei Xandria zu finden. Regina hoffte dies von ganzem Herzen.
    Die übrigen Mitglieder des Haushalts versammelten sich, um James alles Gute zu wünschen und ihn zu verabschiede n. Er war in guter Stimmung. Slade sagte, dass James seinen eigenen Weg gehen müsse, und Regina stimmte ihm zu. Obwohl Rick resigniert
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