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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach
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Esther waren zu keiner Regung fähig, während der umzingelte Obdachlose wild um sich hieb. »Nein! Nein!« Da schlug der erste Schemen blitzschnell zu, und er schrie gellend auf. Zwei andere griffen nach seinen Beinen, während er stürzte, und zerrten ihn mit sich, zurück in den glühenden Nebel. Der Obdachlose klagte und flehte jämmerlich, bettelte um Gnade – und dann herrschte ganz abrupt Stille.
    Das Dröhnen verhallte, und das Leuchten im Nebel wurde irgendwie auf diffuses Dämmerlicht gedimmt.
    »Oh mein Gott …« Esther schluchzte fassungslos auf und klammerte sich an ihren Mann.
    John Jason schlotterten selbst die Knie, als er sie im Arm hielt. »Was geht hier nur vor?«
    Es mochten noch zwanzig Meter bis zum ersten Abgang zur Tube sein. Aber wie es aussah, waren diese zwanzig Meter weiter als die Strecke von Dover nach Calais.
    »Komm, Esther. Gehen wir, solange sie beschäftigt sind. Es ist nicht mehr weit, wir schaffen das …« Er schleppte sie mehr, als dass er sie führte. Sie taumelten gerade die York Road hinunter, da stachen plötzlich zwei Lichter durch den Nebel, magischen Augen gleich, und das Geräusch näher kommender Motoren setzte ein. Kurz darauf hielt ein silberfarbener Volvo XC90 SUV mit quietschenden Reifen neben ihnen, die Fahrertür wurde aufgerissen – und Boone sprang heraus.
    »Schnell, rein ins Auto!«, schrie er und riss die hintere Tür auf. Ehe das Paar sich’s versah, hatte er es hineingeschubst. Esther und John Jason fielen halb übereinander, und gleich darauf ging es mit Vollgas weiter, über die Stamford zur Blackfriars, um über die Themse auf die A 1 North zu gelangen.
    »Boone, wo kommen Sie auf einmal her?«, fragte John Jason, während seine Frau und er sich auf der Rückbank auseinandersortierten.
    »Eine Nebenwirkung«, antwortete Boone, während er sich in halsbrecherischer Geschwindigkeit in den Verkehr einfädelte. »Wir sind noch frisch miteinander verbunden. Deshalb spürte ich Ihre Angst, und, na ja, was soll ich sagen – es könnte unangenehm für mich werden, wenn Ihnen während unserer Verbindung etwas passiert. Verflucht, warum haben Sie nicht auf mich gehört und sind gleich abgehauen?«
    »Es war noch Champagner da«, antwortete Esther. Es klang beinahe trotzig.
    »Würden Sie uns jetzt zu unserem Hotel fahren, Boone?«
    »Vergessen Sie’s. Lassen Sie sich Ihre Sachen von mir aus nachschicken, aber wir verschwinden jetzt auf dem schnellsten Weg nach Norden. Crosby, sagten Sie, Ma’am?«
    »Ja, aber wir …«
    »Hat Ihnen das Abenteuer etwa nicht gereicht?«, keifte Boone und riss gerade noch rechtzeitig das Steuer herum, bevor er auf einen bremsenden Wagen auffuhr.
    »Halten Sie an!«, befahl John Jason.
    »So sehen Sie aus!«
    Der Mancunian hatte genug. Er verpasste Boone einen Hieb gegen den Hinterkopf und zog ihn dann kräftig am spitzen langen Ohr. »Anhalten!
Sofort!
«
    »Au, au!«, schrie Boone auf. »Ist ja gut, Mann, beruhigen Sie sich!« Er lenkte den Wagen an den linken Straßenrand, stoppte und schaltete den Warnblinker ein. Dann drehte er sich um. »Zufrieden?«
    John Jason atmete heftig, aber seine Stimme klang beherrscht. »Sie erklären uns sofort, was hier los ist, oder, ich schwöre Ihnen bei Gott und allen Erzengeln, Sie werden es bereuen!«
    Esther drückte sich an ihren Mann und nickte beipflichtend, die Lippen fest zusammengepresst.
    Boone hob beschwichtigend eine Hand. Er seufzte. »Also gut. Sie werden es sowieso nicht verstehen. Oder glauben. Aber was soll’s, bald werdet ihr euch notgedrungen alle damit abfinden müssen, dass es wahr ist.«
    »Dass was wahr ist?«, stieß John Jason zwischen den Zähnen hervor.
    Boone wies um sich. »Das hier ist nicht die einzige Welt. Wie in euren Märchen, ja? Die Anderswelt
ist
da. Sie existiert. Heute noch, neben, zwischen, unter und mit euch.« Er tippte gegen sein malträtiertes Ohr. »Sie haben es gerade getestet. Das da ist kein Mister Spock, sondern echt. Ich bin ein Elf, und ich stamme ursprünglich aus Llundain. Und bevor Sie nachfragen, den Namen habt ihr von uns geklaut, nicht umgekehrt.«
    Das Paar hörte ihm aufmerksam zu. Mit völlig unbewegten Gesichtern.
    »Llundain«, fuhr Boone fort, »ist das Elfenkönigreich, das in etwa das Gebiet des heutigen London innerhalb des Orbitals umfasst. Seine Herrscherin ist Königin Bethlana. Llundain ist tributpflichtig an das Großreich Earrach, aber wie die meisten Königreiche autonom – mit Ausnahme des Kriegsfalls. Tja, und da
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