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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach
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nach, und als er Nadjas wütenden Gesichtsausdruck sah, schien es ihm zu dämmern.
    »Ach, das! Ein Kapitalverbrechen, ich weiß.«
    »Wie kommst du …«, fing sie zum wiederholten Mal an diesem Tag an, kam aber wieder nicht weiter.
    Mit schnellen Schritten war David bei Nadja, nahm ihre Hand und zog sie Richtung Schlafzimmer. »Das darf nicht aufgeschoben werden und bedarf Klärung, hier und jetzt.«
    »Moment mahmmm …« Er erstickte ihre Worte mit einem Kuss, den sie mit zunehmender Leidenschaft erwiderte. Wütend konnte sie später immer noch sein; wenn jemand
so
küsste, hatte das Priorität.
    »Ich bekenne mich in allen Punkten der Anklage schuldig. Bestraf mich«, murmelte er atemlos an ihren Lippen.
    »Aber Talamh …«
    »Später. Los, bestraf mich …«

Epilog
Die Antwort
    Der Morgen kam schnell. Nadja hatte sich über Nacht eine sandfarbene Hose, leichte, zum Schutz gegen Schlangenbisse und Skorpionstiche an den Knöcheln verstärkte Stiefel, Shirt, Bluse und eine Vielzweckjacke anfertigen lassen, in deren Taschen sie allerlei Zweckmäßiges unterbringen konnte. Dazu ein Tuch, das sich um den Kopf wickeln und vors Gesicht ziehen ließ. Und einen Beutel mit weiteren Utensilien, den sie sich über die Schulter hängen wollte. David kleidete sich ähnlich, bevorzugte aber ein dezentes Grün, seine Lieblingsfarbe. Außerdem trug er einen Gürtel mit Dolch, Schwert und Kurzschwert, was er in der Menschenwelt mit einem entsprechenden Unsichtbarkeitszauber versehen würde.
    Abwechselnd schleppten sie den fröhlich glucksenden Talamh mit sich herum, der keine Einwände gegen ihre Reise gezeigt hatte. Er amüsierte sich eher über das schlechte Gewissen seiner Eltern.
    Wie verabredet gingen sie gemeinsam zu Rian, um sich zu verabschieden. »Jetzt ist es also so weit«, sagte die Prinzessin zu ihrem Bruder. »Unsere Wege trennen sich endgültig.«
    »Aber nicht so, dass es kein Wiedersehen gibt.«
    David umarmte sie. »Wir werden zurückkehren, und alle Rätsel werden gelöst. Ich lasse dich nie im Stich!«
    »Außerdem gibt es hier eine Aufgabe für dich«, sagte Nadja. »Du musst dich um Talamh kümmern, solange wir weg sind.«
    »Aber er lässt sich von mir nicht berühren«, wandte die Prinzessin ein.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Nadja. »Komm mal mit.«
    Sie nahm Rians Hand und zog sie zu Talamhs Wiege, die sie gleich nach ihrer Ankunft in einen zu Rians großzügiger Zimmerflucht gehörenden Nebenraum hatte bringen lassen. Dutzende Vögel schwirrten zwitschernd durch die Luft oder sangen in den Zweigen. Um Talamh herum sprossen neue Blatttriebe, entfalteten zarte kleine Rosen ihre duftenden Blätter.
    Aus Augen, tiefer als das Meer und blau wie die letzte Dämmerung der Nacht, blickte Talamh, der Sohn des Frühlingszwielichts, zu der Prinzessin auf.
    Dann hörten sie und Nadja ein zartes Wispern in ihrem Kopf.
Hallo, Tante. Nimm mich doch mal hoch
.
    Rians Augen blinzelten überrascht. »Was soll ich?«
    Oder willst du, dass ich schreie?
Er fing an, das Gesicht zu verziehen.
    »Nein!«, rief Rian erschrocken. Vorsichtig, fast ängstlich holte sie das Kind aus der Wiege und hielt es staunend im Arm.
    Du musst auf mich aufpassen, während Mami und Papi fort sind
.
    »Mami und Papi?« Rian sah Nadja verwundert an, die die Achseln zuckte.
    »Gewöhn dich lieber gleich daran«, sagte sie schmunzelnd. »Er ist ein unglaublicher Tyrann.«
    Gar nicht wahr!
    Rian streichelte die rosige Wange. »Wieso jetzt erst?«
    Du hast mich vorher nicht gehört
. Talamh gähnte herzhaft.
Aber jetzt muss ich schlafen. Großes wird geschehen, und davon will ich nichts verpassen
.
    Rian legte das Elfenkind behutsam in die Wiege. Es kuschelte sich in seine Decke und schlummerte kurz darauf tief und fest.
    »Er bereitet sich vor«, sagte Nadja. »Um das Schloss zu schützen. Und dich.«
    »Die ich eine Gefangene bin«, stellte Rian bitter fest.
    »Ich kann dir nicht genau erklären, warum, und ich hätte niemals geglaubt, dass ich das sagen würde, Rian – aber ich glaube, dass dein Vater recht hat. Du musst hierbleiben, weil es das Beste für dich ist. Es tut mir leid.«
    »Nein, tut es dir nicht. Du glaubst, die Verantwortung für mich tragen zu müssen.«
    Nadja zögerte und nickte schließlich. »Ich liebe dich, Rian. Wie eine Schwester. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht.« Sie wies um sich. »Schau dich um. Du bist das Leben, nicht der Tod. Du sollst das nicht durchmachen müssen.«
    »Aber du?«
    »Ich habe
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