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Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)

Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)

Titel: Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
Autoren: Nora Roberts
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Prolog
    Als sich ihr letztes Jahr auf der Highschool dem Ende zuneigte, lernte Laurel McBane eine unumstößliche Tatsache: Der Abschlussball war die Hölle.
    Wochenlang sprachen alle nur darüber, welcher Junge welche Ballpartnerin im Auge hatte, wer wen gefragt hatte - und wer eine andere aufgefordert hatte, was unweigerlich Heulkrämpfe und hysterische Anfälle hervorrief.
    Während der Ballsaison standen die Mädchen in Laurels Augen unter schier unerträglicher Spannung und waren geradezu beschämend passiv. Die Korridore, Klassenräume und der Innenhof der Schule pulsierten vor Emotionen, die vom einen Ende der Skala - himmelhochjauchzende Euphorie, weil irgendein Typ sie zu einem völlig überbewerteten Ball eingeladen hatte - zum anderen reichte - bitteren Tränen, weil die ersehnte Einladung irgendeines Typen nicht erfolgt war.
    Alles drehte sich um dieses »irgendein Typ«, was Laurel albern und frustrierend fand.
    Später ging die Hysterie weiter, steigerte sich sogar noch - mit der Suche nach einem Kleid, nach Schuhen, mit heißen Diskussionen, ob Hochfrisuren oder offen getragenes Haar angesagt waren. Limousinen, Afterpartys, Hotelsuiten, das Ja / Nein / Vielleicht in Sachen Sex.
    Laurel hätte auf all das gepfiffen, wenn sich ihre Freundinnen,
allen voran »Parker-platz-da-jetzt-komm-ich-Brown«, nicht gegen sie verschworen hätten.
    Ihr Sparkonto - all die hart verdienten Dollars und Cents von unzähligen Stunden in ihrem Aushilfsjob als Kellnerin - bekam fast einen Herzkasper angesichts der abgehobenen Summen für ein Kleid, das sie wahrscheinlich nie wieder anziehen würde, für die Schuhe, die Tasche und den ganzen Rest.
    Auch das kreidete sie ihren Freundinnen an. Parker, Emmaline und Mackensie hatten sie zum gemeinsamen Shoppen verleitet, und dabei hatte sie unvernünftig viel Geld ausgegeben.
    Der Gedanke, den Emma dezent ins Spiel gebracht hatte, nämlich ihre Eltern zu bitten, ihr das Kleid zu schenken, war indiskutabel, jedenfalls für Laurel. Das lag vielleicht an ihrem Stolz, doch Geld war im McBaneschen Haushalt auch ein heikles Thema geworden, seit ihr Vater mit seinen riskanten Investitionen ein Fiasko erlebt hatte und dann die amtlichen Rechnungsprüfer angerückt waren.
    Nein, es kam nicht infrage, ihre Eltern zu bitten. Sie verdiente ihr eigenes Geld, und das schon seit einigen Jahren.
    Sie redete sich ein, es spiele keine Rolle. Sie hatte noch nicht annähernd genug gespart, um sich die Gastronomieschule leisten zu können oder die Lebenshaltungskosten in New York, trotz der Stunden, die sie nach der Schule und an Wochenenden im Restaurant geschuftet hatte. Die Ausgaben dafür, einen Abend lang blendend auszusehen, änderten daran nichts - und zum Kuckuck, sie sah ohnehin blendend aus.
    Sie befestigte ihre Ohrringe, während auf der anderen Seite des Zimmers - Parkers Schlafzimmer - Parker und Emma ausprobierten, was sie mit Macs Haaren anstellen
konnten, die sie sich, einer spontanen Eingebung folgend, abgeschnitten hatte. In Laurels Augen sah sie jetzt aus wie Cäsar, der gerade den Rubikon überschreitet. Sie versuchten, die Überreste von Macs Haar mit verschiedenen Haarnadeln, Glitterspray und strassbesetzten Clips aufzupeppen, während alle drei nonstop quasselten und Aerosmith aus dem CD-Player dröhnte.
    Laurel liebte es, ihnen zuzuhören, wenn sie ein kleines bisschen abseits stand. Vielleicht besonders, wenn sie sich, so wie jetzt, ein bisschen abseits fühlte . Sie waren alle von klein auf befreundet, und nun - Übergangsritus oder nicht - änderte sich so viel. Im Herbst würden Parker und Emma aufs College gehen, um zu studieren. Mac würde arbeiten und zwischendurch ein paar Kurse in Fotografie einschieben.
    Und sie selbst? Da ihr Traum von der Gastronomieschule geplatzt und die Ehe ihrer Eltern vor kurzem gescheitert war, würde sie wohl keine berufsvorbereitende Schule besuchen, sondern vermutlich eine kaufmännische Ausbildung machen. Sie musste praktisch denken. Realistisch sein.
    Aber sie würde jetzt nicht darüber nachdenken. Sie wollte den Augenblick und dieses Ritual genießen, das Parker organisiert hatte.
    Parker und Emma würden auf den Ball der Academy gehen, während sie und Mac den an der staatlichen Highschool besuchten, doch sie hatten diese gemeinsame Zeit, in der sie sich anzogen und schminkten. Unten warteten Parkers Eltern, und es würde Dutzende Fotos - »Oh, sieh dir unsere Mädels an!« -, Umarmungen und wahrscheinlich einige verdächtig
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