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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi
Autoren: Verena Rank
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ein schwarzes Hemd über, bevor er einen Blick auf seine Armbanduhr warf.
    „Oh oh … Scheiße!“ Nick riss die Tür zum Bad auf und nahm den Teppich aus dem Flur ein Stück mit, als er in die Küche schlitterte. Außer Mike, der am Tisch saß und in seinem Kaffee rührte, war niemand mehr da. Er musterte Nick und rollte mit den Augen.
    „Du lernst es wohl nie.“
    „Verflucht! Oh Mann, manchmal geht mir ihre Überpünktlichkeit tierisch auf den Sack!“ Nick surfte auf dem Teppich zurück in den Flur. „Bis später!“ Er riss seinen Anorak vom Haken der Garderobe und warf die Tür hinter sich zu. Es regnete. Perfekt! Nick verzog das Gesicht und stieß einen Fluch aus. Der Oktoberwind schlug ihm feucht und kalt entgegen, sein Atem stieg in kleinen Dunstwölkchen vor seinem Gesicht auf. Bis er bei der U-Bahn war, würde er aussehen wie eine nasse Ratte.
    Zwei Sekunden später schloss er die Tür wieder auf und rannte wie ein Irrer in sein Zimmer, um seine vergessene Tasche zu holen.
    „Wegen fünf Minuten hätten sie wirklich noch warten können! Jetzt komme ich zu spät und meine Haarwäsche war auch für ’ n Arsch!“
    Nick hörte Mike noch glucksen, bevor er die Tür zuschlug. Vanessa besaß als Einzige in der WG ein Auto und jeder genoss es, von ihr mitgenommen zu werden.

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    Der Vortrag über Sportphysiologie hatte bereits begonnen, als Nick abgehetzt die Uni erreichte. Als die Tür zum Hörsaal lauter als beabsichtigt hinter ihm zufiel, richteten sich sämtliche Augenpaare auf ihn. Für gewöhnlich genoss er ja Aufmerksamkeit, aber hier im Saal und mit nassen Haaren, die ihm teilweise im Gesicht klebten, war ihm das megapeinlich. Mit heißen Ohren eilte Nick die Stufen hinauf und hielt Ausschau nach einem freien Platz. Er entdeckte Tom, einen seiner Kommilitonen und setzte sich rasch neben ihn. Tom warf ihm einen amüsierten Blick zu und schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.

    Nick war so aufgekratzt und genervt, dass er froh war, sich im anschließenden aktiven Sportunterricht austoben zu können. Nach zwei Stunden Basketball war er ein ganz anderer Mensch. Nick brauchte den Sport wie die Luft zum Atmen. Er wollte seine Muskeln spüren, schwitzen, bis ihm der Schweiß aus allen Poren schoss und seinen Puls in die Höhe treiben, bis ihm die Brust zu bersten drohte. Sport war sein Leben und dieses Studium war immer sein Wunschtraum gewesen. Mitten im dritten Semester war er sich zwar noch nicht ganz sicher, in welche Richtung er sich später spezialisieren wollte, aber auf jeden Fall sollte es ein Beruf sein, in dem er nicht den ganzen Tag an einem Schreibtisch sitzen musste. Sportlehrer auf einem Mädchengymnasium zum Beispiel wäre vermutlich nicht der schlechteste Job auf dieser Welt, doch wenn er tatsächlich auf Lehramt studieren wollte, würde er sich bald entscheiden müssen.

    Nach einer ausgiebigen Dusche betrat Nick mit Tom die Mensa, um eine Kleinigkeit zu essen, bevor es in die zweite Halbzeit ging.
    Es dauerte nicht lange, da schwebte Jessy mit ihrer Freundin Alexandra an ihren Tisch und ließ sich dicht neben Nick nieder. Jessys Schultern berührten seinen Oberarm, sie klimperte mit ihren langen, blau bemalten Wimpern. Er sah ihr an, dass sie scharf auf ihn war, und genoss die Aufmerksamkeit.
    „Hi Nick“, hauchte sie, während sie sich so weit nach vorne neigte, dass ihre großen Brüste fast aus dem Dekolleté sprangen. Nick fragte sich immer wieder, wie sie mit diesen Medizinbällen Sport studieren konnte. Ein aufdringlicher, blumiger Parfümduft wehte zu ihm herüber, als sie ihr langes Haar zurückwarf. „Alles in Ordnung, Süßer?“, fragte sie, während sie die blonde Mähne zusammenraffte und ein Gummiband darum wickelte.
    Nick starrte sie einen Moment an und überlegte, ob er sie mal wieder vögeln sollte. Die Frau war unersättlich und besaß die Ausdauer einer professionellen Dressurreiterin. Ihre nackten, üppigen Brüste tauchten vor seinem geistigen Auge auf – auf und ab wippend, direkt vor seinem Gesicht.
    Jessy schnippte mit den Fingern vor Nicks Nase, ihre pink lackierten Nägel erinnerten ihn daran, wie zerkratzt sein Rücken nach ihrem letzten Techtelmechtel gewesen war. „Gott, siehst du süß aus, wenn du träumst. Sind es unanständige Träume?“ Ihr schrilles Lachen holte ihn endgültig zurück in die Realität. Er zuckte mit den Schultern und warf ihr seinen geübten Sexy-Nick-Blick zu.
    „Wer weiß ...“, antwortete er geheimnisvoll, während er
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