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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition)
Autoren: Veronika A. Grager
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nickte.
    »Und wo is’ dei’ Puffen? Kann i s’ seh’n?«
    »Peter, stell nicht solche Fragen!«
    »Lass ihn nur, Lore, das ist doch eine berechtigte Frage.« Er wandte sich dem Jungen zu. »Normalerweise trage ich sie im Schulterhalfter. Aber nur in offizieller Mission. Und ein Messer am Knöchel, unter dem Hosenbein.« Er blinzelte Lore heimlich zu, damit sie das nicht ernst nahm. »Aber heut bin ich als Privatperson hier. Alle Waffen sind zu Hause.«
    »Schad.« Der Bub machte kurz ein enttäuschtes Gesicht. Gleich darauf zog er mit einer ganzen Schar anderer Jungen davon, in den Wald.
    »Hast schon g’hört, was mit der Schöne los ist?«
    Lupo wandte sich wieder Lore zu. »Nein. Gibt’s was Neues?«
    »Das kann man wohl sagen. Sie ist weder Meixners Tochter, noch hat sie ihm den Mordauftrag für die Gundl geben.«
    »Und wer war’s dann?«
    »Eine Frau namens Anita Kraus, ehemals beste Freundin der Gundl. Doch wegen dem Willi war die Freundschaft zerbrochen. Angeblich hat die Anita die Gundl irgendwann mal vor die Entscheidung gestellt, sich entweder für sie oder ihren Mann zu entscheiden. Und die Gundl hat die Frechheit besessen, den Willi zu wählen. Die Anita ist dann auf etliche Jahre aus Buchau verschwunden. Dabei dürfte es ihr nicht allzu gut ergangen sein. Und die Schuld daran hat sie der Gundl gegeben. Der Mord an der Gundl war für die Anita dann die ideale Rache an ihr und ihrem Mann. Sie hat nämlich gehofft, dass man ihn verdächtigen wird. Und dem Meixner konnte sie auch gleich noch eins auswischen, als Draufgab, sozusagen.«
    »Ist ja krank! Und wie ist die Polizei darauf kommen?«
    »Sie haben Meixners Telefonkontakte überprüft. Da sind sie auf die Anita Kraus g’stoßen. Und die ist wirklich mit dem Meixner verwandt. Das hat ein DNA -Test bewiesen. Wie’s ausschaut, hat sie a seine kriminellen Gene g’erbt.«
    »A wilde G’schicht. Und was macht die Schöne jetzt?«
    »Um die brauchst da ka Sorg machen. Die lasst si vom Willi trösten. Jetzt machen’s grad miteinand Urlaub in der Karibik. Dabei is die Gundl net amal drei Monat unter der Erd. Und die Dorli is schon ganz fertig, weil in a paar Tag wird die Schöne wieder im Amtshaus auftauchen. Und der Kofler hat si’s a überlegt und wird do wieder kandidieren.«
    »Na, da wird die Dorli wirklich a narrische Freud haben.«
    »Das kannst annehmen! Übrigens, die Opfer vom Meixner sind jetzt alle identifiziert. Aber der Kinaski Klaus war net drunter.«
    »Das ist einerseits gut, andrerseits wird sich so das Rätsel für seinen Bruder weiterhin nicht lösen lassen, was mit ihm damals geschehen ist.«
    »Ja, das ist immer noch a komische G’schicht.«
    Sie schwiegen eine Weile in trauter Übereinstimmung.
    »Jetzt wird’s lustig. Jetzt kommt die Volkstanzgruppe.« Lore klatschte in die Hände.
    Vor der Blaskapelle nahmen die jungen Leute Aufstellung. Lupo stellte mit Bedauern fest, dass er die Schachtel mit Ohropax nicht in der Rocktasche stecken hatte. Doch als die Musik einsetzte und die Burschen die Mädel herumschwangen, huschte Dorli an seine Seite und setzte sich dicht neben ihn. Die Musik war laut und lustig, die Sonne lachte, die Tänzer machten ihre Sache wirklich gut.
    Dorli rief ihm etwas zu, was er wegen des Lärms nicht verstand. Dann deutete sie, dass sie etwas trinken wollte. Er zuckte mit den Schultern. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, welches ihr Glas war. Deswegen reichte er ihr einfach sein Bierglas. Dorli lächelte ihn strahlend an und nahm einen langen Zug.
    »Danke!«, schrie sie in sein Ohr. Er legte den Arm um sie. Das fühlte sich wirklich gut an. Besonders als sich Dorli an ihn lehnte. Es war ja doch schön auf dem Land. Unheimlich schön sogar.

Kleines Wörterbuch Österreichisch-Deutsch
    a – ein, eine, auch
    abg’rauscht – davongefahren
    abkragelt – umgebracht
    abscherren – abkratzen
    Affenbluzer – Affenschädel, Dummkopf
    amoi – einmal
    an – einen, einem
    ana – einer, eine
    anlassig – zudringlich
    anpechen – Rinde der Föhre entfernen, Rinne machen und Glashäferl montieren
    aufklauben – abholen, aufheben, finden
    äußerln gehen – Gassi gehen (mit dem Hund)
    Bauchfleck – der Länge nach hinfallen
    beflegeln – beschimpfen, anpöbeln
    Betriaga – Betrüger
    Beuln – Beule
    blede Blunzen – blödes Weib
    bledern – flott fahren
    bled wie a Binkel Fetzen – dumm wie Bohnenstroh
    Blunzen – Blutwurst
    blunzenfett – hackevoll, total betrunken
    Bluzer – Kopf, urspr.
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