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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition)
Autoren: Veronika A. Grager
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jenseitig, der Typ. Dabei hätt ihn nie jemand in Verdacht gehabt, wenn er nicht den Hias Grebenzer und in der Folge die Frau Dürauer aus Wien umbracht hätt.«
    Oberleutnant Leo Bergler war eingetreten, ohne dass ihn jemand bemerkt hatte. »Und jetzt fahnden wir nach Barbara Schöne. Sie ist mit Sicherheit am meisten an Gundl Koflers Tod interessiert gewesen. Ihre Stimme klingt tatsächlich wie die der Frau Knackal, und ihre Mutter schaffte mal eine Zeit lang als Prostituierte im Puff in Langebichl an.«
    »Aber sie hat doch ein Alibi. Haben Sie selbst gesagt.«
    »Das werden wir genauer hinterfragen. Als Auftraggeberin musste sie zur Tatzeit ja nicht in der Nähe sein.«
    Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Dorli.
    Sie schüttelte sich. »Und was sagt der Meixner jetzt? Warum er die Leut umbracht hat?«
    »Seine Rechtfertigung klingt reichlich seltsam. Als Grund nennt er seine schlimme Kindheit. Den grausamen Vater, der ihn gezwungen hat, Tiere zu töten, und dann die Familie im Stich lassen hat.«
    »Geh bitte!« Dorli machte eine wegwerfende Handbewegung. »In unserer Generation hat fast jeder irgendwann eine anständige Tracht Prügel ausg’fasst. Deswegen is aber kana a Mörder worden.«
    »Na ja, das dürften schon mehr als ein paar Watschen g’wesen sein.«
    Leo Bergler sah Dorli forschend an. »Hat er irgendwas gesagt, als er Sie misshandelt hat?«
    »Hm. Wie er mich g’schnitten hat, hat er irgendwas g’faselt, dass er sein Vatern a abg’stochen hat.«
    »Im Kopfkino hat er ihn nicht aufbewahrt. Aber vielleicht war der Mord am brutalen Vater der Grundstein für seine kriminelle Laufbahn.«
    »Und wie hat er seine Opfer ausgewählt?«
    Leo Bergler erhob sich. »Nach der leichten Verfügbarkeit. Sie waren entweder sehr jung oder betrunken oder behindert. War keiner in der Nähe, war ein Zugriff fast ohne Risiko.«
    »Die Mutter vom Meixner war ja a net ohne«, mischte sich Lore ein. »Die hätt jeden in den Wahnsinn getrieben. Der arme Kerl hat ja nie a Freundin haben können, weil die Alte alle rausbissen hat.«
    Dorli wandte sich an Bertl Wagner. »Was hat denn die Gretel Grebenzer g’sagt, als sie erfahren hat, dass ihr geliebter Toni ihren Mann auf dem Gewissen hat?«
    »Die Arme hat an Nervenzusammenbruch kriagt. Sie hat immer nur g’schrien: ›Der Toni war’s net!‹«
    »Mei, die Gretel tuat ma echt leid.« Dorli schüttelte den Kopf. »Der is buchstäblich ihre Welt in Stücke brochen.«
    »Glaubt’s ihr wirklich, dass die Schöne sei Tochter is?« Lore blickte Leo Bergler fragend an.
    »Wir wissen’s nicht. Sie hatte zwar ein Alibi für die Tatzeit, aber nachdem jetzt feststeht, dass der Meixner den Mord ausgeführt hat, nützt ihr das nix. Und im Moment ist sie wie vom Erdboden verschwunden.«
    »Jetzt tut mir der Kofler schon fast leid.« Dorli grinste so boshaft, dass ihr das niemand abnahm. »Aber eines ist sicher, Bürgermeister wird der nimmer!«
    »Da hast wahrscheinlich recht«, meldete sich Lore. »Sie wollen den Schiffi aufstelln. Und den Schuldirektor. Der hat aber schon abg’winkt.«
    »Der Schiffi ist zwar auch nicht die größte Leuchte vor dem Herrn, aber wenigstens weiß er das. Und er ist noch ein Mann mit Handschlagqualität. Gibt’s denn einen Gegenkandidaten?«
    »Nur wenn du dich aufstellen lasst!«
    »Ich bin do net blöd!« Dorli ließ ihren Blick in die Runde schweifen. »Leo?«
    Oberleutnant Leo Bergler eilte an Dorlis Seite.
    »Tut mir leid, aber Sie hab ich nicht gemeint. Wo ist mein Hund?«
    »Hieß der nicht mal Idefix?«
    »Schon, aber ich find, das passt nicht zu so einem Riesenköter.«
    »Ach! Und Leo passt für einen Hund?«
    Berglers pikierte Visage erinnerte an Dornröschen, wenn einer seiner gefürchteten Ausbrüche bevorstand.
    »Warum nicht? Leo ist doch ein schöner Name!« Lupo trat mit Idefix-Leo neben Dorli.
    »Ich war mit ihm gerade draußen. Er hat vor Kogelbauers Hof einen schönen großen Haufen hingeschissen. Und ich hab ihn nicht weggeräumt.«
    »Wie schön. Danke!«
    »Ich soll dich übrigens herzlich grüßen lassen. Von Anselm de Bontemps und der Wissenschaftlerin, die er gefunden hat und die unser Suchtrupp gerettet hat. Sie lassen ausrichten, dass es ihnen gut geht und sie sich verlobt haben. Und wenn das Jahr in der Antarktis vorbei ist, wollen sie uns unbedingt treffen, um sich persönlich zu bedanken.«
    »Na, wenigstens a guade Nachricht.«
    »Es tut mir leid, Dorli, aber ich muss jetzt weg. Ich hab einen neuen
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