Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
Nervenbündel verwandelt. Um ein Haar hätte er ihn mit seinem Gewehr verfehlt, als Lilith von ihm attackiert wurde. Um ein Haar Er schüttelte die müßigen Gedanken ab, die wie träge Gespenster durch sein Hirn spukten.
    »Das wissen wir.«
    Ihr wißt gar nichts, reagierte er auf die Äußerung eines der Burschen, die ihn hier gestellt hatten.
    »Warum seid ihr dann hinter mir her wie der Teufel hinter der armen Seele?« fragte er.
    »Weil Sie uns vielleicht verraten können, wer das Blutbad in Nui-qtak angerichtet hat. Wie es dazu kam und wohin der Täter verschwunden ist.«
    Um Beauchamps Lippen spielte unvermittelt ein bizarres Lächeln. Er zog die Brille ab, mit der er sich selbst gegen die grelle Lichtflut der endlosen Schneelandschaft schützte, und sagte, ohne auch nur eine Sekunde über die möglichen Konsequenzen nachzudenken: »Vampire. Vampire haben das getan!«
    Zu seiner Verblüffung erklärten sie ihn nicht für verrückt, sondern nickten einhellig. Der eine fischte ein Paar Handschellen aus seiner Jackentasche, machte einen Schritt auf den Trapper zu und schloß eine Klammer um Beauchamps, die andere um sein eigenes Hand-gelenk. Der Trapper leistete keinen Widerstand.
    »Vampire«, sagte der Mann nachdenklich und fügte emotionslos hinzu: »Wie in Icy Cape ...«
    Parker Beauchamp erkundigte sich nicht, was damit gemeint war, aber er dachte unwillkürlich an Lilith Eden - und an die Brut, die sie Seite an Seite mit ihrem unheimlichen Begleiter ausgemerzt hatte.
    Nicht Lilith, sondern ein bluttrinkender Homunkulus hatte die Bewohner von Nuiqtak auf dem Gewissen - und auch die Besatzung der Forschungsstation Icy Cape .?
    Beauchamp kannte die Station nur dem Namen nach. Sie lag eine Tagesreise von Nuiqtak entfernt. Aber in Nuiqtak gab es bald nur noch Gräber. Niemand würde je wieder dort leben wollen. Nicht nach dem, was passiert war .
    »Kommen Sie. Wir müssen uns unterhalten - aber nicht hier.«
    Parker Beauchamps stieg von seinem Schneemobil.
    Nein, dachte er. Nicht hier.
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, diese unwirtliche Landschaft nicht länger ertragen zu können. Vielleicht waren Gegenden wie diese wirklich nicht für Menschen bestimmt, sondern für Geschöpfe, die dafür geboren wurden, einen immerwährenden Kampf zu führen. Fressen und gefressen werden .
    Seit kurzer Zeit wußte Parker Beauchamp, daß die Menschen nicht alleine über diesen Planeten herrschten. Daß es noch andere Geschöpfe mit Verstand gab.
    Die stärker waren. Noch unberechenbarer und noch gnadenloser.
    Beauchamp wußte nicht, ob sie sich selbst Vampire nannten.
    Aber was er sicher wußte, war, daß die Masken, in denen sie sich seit grauer Vorzeit unter den ahnungslosen Menschen bewegten, perfekt waren.
    Absolut perfekt.
    »Ja«, murmelte er im Lärm des startenden Helikopters unhörbar für seine Begleiter. »Laßt uns reden. Hört euch an, was ich gesehen habe. Falls ihr es glaubt. Und wenn ihr andere davon überzeugen könnt, haben wir vielleicht noch eine winzige Chance, die Welt wachzurütteln!«
    Und falls nicht ... Parker Beauchamps seufzte. Das Schneemobil verschwand unter ihm hinter einem Vorhang, der aussah, als bestünde er aus aufgewirbeltem Zucker.
    Der Trapper wußte nicht, wohin seine Reise ging - und wo sie enden würde. Aber er hatte das untrügliche Gefühl, daß er die längste Zeit in einer Welt ohne Grenzen, in einer Welt ohne Zäune gelebt hatte. Sein nächster Aufenthaltsort würde Wände haben, hohe Mauern. Und Gitter.
    Und die einzige künftige Konstante würde vielleicht die Sehnsucht sein, das Heimweh nach einer atemberaubenden Frau, die sich vor seinen Augen in eine Fledermaus verwandelt hatte.
    Beauchamp nahm sich vor, im Verhör alles über sie zu verraten.
    Vielleicht würden die Leute, die ihn gefunden hatten, auch sie finden. Er selbst war dazu nicht in der Lage.
    * 
    »Hey, bleib stehen! Hab keine Angst! Komm her, mein Junge ...«
    Verdammt! dachte Benji.
    Er hatte zu spät bemerkt, daß es im Dorf von Fremden nur so wimmelte. Am Rand der Behausungen standen zwei große Militärhubschrauber, und überall streiften Soldaten zwischen den Hütten umher. Leichen wurden nach draußen getragen und nebeneinander auf einem freien Platz abgelegt. Hunde jaulten, als hätten sie seit Tagen weder Auslauf noch Futter gehabt.
    Futter ... Benji rief sich den Grund in Erinnerung, warum er nach Nuiqtak zurückgekehrt war. Die Hütte im Wald war nicht sein wahres Zuhause, lediglich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher