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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)
Autoren: Christian Schleifer
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nutzlos. Es ist mein Dank an dich, dass du meiner Enkelin geholfen hast.“
    Sara blickte verzaubert auf das Amulett. Es war ganz unscheinbar und bestand nur aus aneinandergereihten Holzperlen. Das Herzstück des Amuletts bestand aus einer größeren Perle, die schwarz-rot leuchtete und zu pulsieren schien. Aus ihr wuchs eine violette Feder.
    „Trag es immer, auch in der Nacht“, wies sie Salma an, „Und jetzt verlasst mich. Wir werden uns schon bald wieder sehen. Ganz sicher, denn ich spüre, dass euch noch tausende Fragen am Herzen liegen. Aber heute ist nicht die Zeit, um sie zu beantworten. Und noch etwas: Meidet die Trauerweide. Sie ist böse und im Moment gibt es keinen Weg, sie unschädlich zu machen. Auch für mich nicht.“ Salma winkte die beiden Mädchen mit einem krummen Finger zur Tür. Die Tür flog wieder von selbst auf und Sara und Fuxia flogen fast durch die Tür. Salmas letzte Ansprache hatte sie heillos verschreckt. Selbst Fuxia war solche Anfälle ihrer Großmutter nicht gewöhnt.
    „Lass uns verschwinden“, hauchte Fuxia fast unhörbar und auch sie war froh, wieder aus der Hütte raus zu kommen. Das Gehabe ihrer Großmutter machte ihr Sorgen und sie wünschte sich, dass Fridolin jetzt bei ihr wäre. Dann könnten sie nach Hause fliegen. So mussten sie wieder durch den Wald gehen. Nie zuvor hatte sie bei diesem Gedanken solche Gänsehaut verspürt.

4
     
    Als sie Salmas Hütte verlassen hatten, ließen sich die beiden Mädchen extra viel Zeit, um über die Lichtung in den Wald und auf den Nachhauseweg zu gelangen. Über ihnen hing ein dicker, fetter Halbmond am Sternenhimmel. Weder Sara noch Fuxia konnten sich bei seinem Anblick vorstellen, dort oben einige ihrer schönsten Stunden verbracht zu haben. Der Mond schien ihnen jetzt gar nicht freundlich. Eher das Gegenteil. Er leuchtet so matt, dass sogar die einzelnen Mondkrater zu sehen waren. Sie sahen aus wie hässliche Narben.
    Sara fröstelte, aus dem Dickicht am Lichtungsrand schienen sie hunderte Augenpaare hungrig zu beobachten. Was war bloß los? Sie konnte es sich einfach nicht erklären. Auch Salmas Erklärung hatte sie nur noch mehr verwirrt. Was für Kreaturen waren das, von denen Salma erzählt hatte? Und wieso hatten die anderen Waldgeister noch nichts dagegen unternommen?
    „Komm, gehen wir nach Hause“, fasste sich Sara schließlich doch ein Herz. Gemeinsam betraten sie den alten Trampelpfad, auf dem sie bereits zu Salmas Hütte gekommen waren. Die Warnung, die unheimliche Trauerweide zu meiden, hatten sie aber stets im Hinterkopf.
    Nach wenigen Minuten hatten sie wieder die Lichtung, auf der die Weide still vor sich hin trauerte, erreicht.
    „Halten wir uns ganz am Rand“, schlug Fuxia vor. Sara nickte zustimmend.
    Aus dem sicheren Dickicht beobachteten sie die Trauerweide, die jetzt nicht mehr wild mit ihren Ästen peitschte. Sie stand ruhig auf der Lichtung. Total unpassend zwar zwischen den ganzen Nadelbäumen, aber wenigstens friedlich. Es schien fast, als würde sie schlafen.
    Die beiden Mädchen hatten die Lichtung zur Hälfte umrundet, als sich plötzlich die Blätter der Trauerweide zu regen begannen.
    „Was ist jetzt los?“, keuchte Fuxia aufgeregt.
    Sara zuckte mit den Schultern, sie war noch bleicher als sonst. „Keine Ahnung, vielleicht hat sie uns gespürt.“
    Sara und Fuxia blieben wie angewurzelt stehen und blickten gebannt auf die Trauerweide. Das leichte Blätterrauschen verwandelte sich langsam in einen richtigen Sturm, der auch auf die anderen Bäume übergriff. Über und neben den Mädchen begannen Baumäste wild um sich zu schlagen. Einige Eulen ließen sich hören und irgendwo im Wald erhob ein Wolf seine Stimme.
    „Verschwinden wir“, flüsterte Fuxia hektisch. Aber jetzt war Saras Neugierde geweckt und sie blieb wie angewurzelt stehen. Natürlich war auch ein bisschen Angst dabei, die es ihr unmöglich machte, sich zu rühren. Sie fühlte sich fast so steif wie geschlagenes Obers.
    „Sara!“, forderte Fuxia ihre Freundin jetzt etwas wirscher auf.
    „Pscht!“ Sara legte einen Zeigefinger auf ihre schmalen Lippen.
    Auf der Lichtung peitschte die Weide mittlerweile wieder wild um sich. Sara und Fuxia konnten aber nichts und niemand erkennen, der versucht hätte, sich der Trauerweide zu nähern. Da war einfach nichts auf der Lichtung, das den Baum so wild werden lassen könnte. Schließlich spürten die beiden Mädchen ein Grummeln, das durch den Waldboden vibrierte. Es klang, als ob unter der
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