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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    „Ich habe alles durchgetestet, Herb", sagte Chief
Hallister. „Dreimal, viermal, immer wieder. Es ist alles in
Ordnung."
    Commander Herb Walter blickte sich in der Runde der Offiziere in
der Hauptleitzentrale um.
    „Will jemand aussteigen und hier bleiben?" fragte er.
    Keiner antwortete ihm auf diese Frage.
    „Herb, was soll das?" erkundigte sich der Chefingenieur
der NOVA. „Warum sollte jemand unter diesen Umständen
aussteigen wollen? Alle Systeme sind in Ordnung. Jetzt noch einmal
alles durchzutesten, wäre reine Zeitverschwendung."
    „Du weißt, warum ich gefragt habe."
    „Allerdings, aber ich glaube nicht mehr an dieses Märchen.
Woher sollte er wissen, daß wir ...? Meine Gute, ich finde, daß
wir uns genügend Fragen gestellt haben. Ich bin dafür, daß
wir nun endlich starten."
    „Hat jemand Einwände?"
    „Warum befiehlst du nicht einfach den Start, Herb?"
fragte Ohl Johnson, der Erste Offizier. „Das wäre doch
einfacher."
    „In jedem anderen Fall würde ich das tun. In diesem
Fall halte ich es für nicht richtig." Herb Walter fuhr sich
unbehaglich mit dem Handrücken über den Mund. „Also,
wer ist dafür, daß wir starten?"
    Die Hände der Offiziere gingen nach oben. Der Kommandant
nickte zögernd.
    „So etwa habe ich mir das gedacht. Keiner ist dagegen. Damit
ist die Entscheidung gefallen. Wir starten." Er wandte sich um
und setzte sich in seinen Sessel. „Die Mannschaften wissen
nicht, um was es geht. Sie kennen das Problem nicht. Es wäre
also müßig, sie zu befragen. Ihre Antwort würde
allein von der Angst bestimmt sein, und darauf können wir keine
Rücksicht nehmen. Einwände?"
    „Keine Einwände, Herb", antwortete der Erste
Offizier.
    „Gut", sagte der Commander. „Startvorbereitungen
laufen. Chief, verschwinde nach unten. Beim ersten Anzeichen eines
Fehlers erwarte ich ein klares Alarmzeichen. Der Start wird sofort
abgebrochen, falls sich wider Erwarten doch noch eine Panne
einstellt, auch wenn diese nur geringfügig ist. Wir starten nur
mit einem Schiff, bei dem sämtliche Systeme hundertprozentig
funktionieren."
    „Ich werde mich melden, Herb", erwiderte der Ingenieur,
„falls das wirklich notwendig sein sollte, woran ich aber nicht
glaube."
    Der Kommandant blickte auf den Bildschirm vor sich. Die NOVA stand
in einer glitzernden Wüste, die aus einer unvorstellbar großen
Menge von grünen Kristallen bestand.
    Wenn die Berechnungen des Chefingenieurs stimmten, dann hatten
diese Kristalle phantastische Eigenschaften. Chief Hallister vertrat
allen Ernstes die Ansicht, daß sie den Kern eines neuen
Navigations- und Ortungsgeräts bilden konnten, mit dessen Hilfe
sich Raumschiffe durch die Energiewirbel der Provcon-Faust lenken
ließen. Die Aussicht, Gäa auch ohne die Unterstützung
der oft recht launischen Vincraner erreichen zu können, war
erregend. Das neue Gerät, das Hallister auf Gäa zu bauen
hoffte, konnte die Neue Menschheit endlich wirklich unabhängig
machen. Aus diesem Grund hatte die NOVA einige Tonnen der Kristalle
an Bord genommen.
    Aber das war nicht der Grund dafür, daß Commander Herb
Walter am Erfolg der Expedition zweifelte. Ein Eingeborener dieser
Welt hatte ihm erklärt, daß die NOVA beim Start
explodieren würde, und er hatte Beweise dafür angeführt,
daß er die Gabe des zweiten Gesichts besaß.
    „Unsinn", sagte der Kommandant leise, während
seine Blicke langsam über die Kontrollinstrumente glitten.
„Alles ist in Ordnung. Der Start muß gelingen. Wir gehen
nicht das geringste Risiko ein."
    Er merkte, daß er versuchte, sich selbst Mut zuzusprechen.
Unwillkürlich richtete er sich in seinem Sessel auf. Die anderen
Offiziere arbeiteten schweigend und konzentriert. Dann aber kamen die
ersten Roger-Meldungen. Die NOVA war startbereit. Es gab keinen
Grund, noch länger auf dieser Welt zu bleiben. Walter dachte
flüchtig an die ungewöhnlich schönen Landschaften im
Norden und im Süden des Planeten. Fast bedauerte er, diesen
Planeten schon jetzt verlassen zu müssen.
    Er drückte einige Tasten. Die Triebwerke liefen an. Vor ihm
flammte ein Bildschirm auf. Das Gesicht des Chefingenieurs erschien
auf der Projektionsfläche.
    „Wir können es riskieren", sagte der Chief. „Hier
unten ist wirklich alles klar. Es könnte nicht besser sein."
    Herb Walter nickte ihm zu.
    Die NOVA hob ab. Mit rasch steigender Geschwindigkeit verließ
sie die Wüste. Die Spannung in der Hauptleitzentrale blieb. Wie
gebannt beobachteten die Offiziere die Instrumente,
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