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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher
Autoren: Perry Rhodan
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mich ohrfeigen", wiederholte
Kommandant Nischal die Worte Tifflors. „Ich verstehe nicht, daß
mir so etwas passieren konnte."
    „Zwecklos ist es, über Dinge, die geschehen sind, zu
reden", entgegnete Aikaita Tanka und legte die flachen Hände
vor der Brust aneinander. Er lächelte freundlich. „Zwecklos
ist es, bei Dingen, die im Laufen sind, zu mahnen. Zwecklos ist es,
zu tadeln, was vergangen ist."
    „Das sind vermutlich wieder Worte deines hochverehrten
Konfuzius", sagte der Kommandant.
    „Niemand ist so weise wie er", erwiderte Tanka.
    „Er hat recht", sagte Tifflor. „Es hat wirklich
keinen Sinn, darüber zu lamentieren, daß wir Fehler wie
die Anfänger gemacht haben. Fragen wir uns lieber, wie wir die
Wochen überstehen werden, die wir wohl oder übel hier
verbringen müssen."
    „Wir werden keine Schwierigkeiten haben", behauptete
Frank Pamo.
    „So optimistisch wie du möchte ich sein", bemerkte
Blue Eigk, der sich wieder gut erholt hatte.
    „Vergiß nicht, daß wir darauf verzichtet haben,
zurückzuschießen", sagte der Homo Superior. „Wir
können in Ruhe abwarten."
    „Werden wir uns damit Respekt verschaffen können?"
fragte Commander Norm Nischal.
    „Das wird sich zeigen", entgegnete Frank Pamo.
    „Wer sittlichen Wert hat, bleibt nicht allein", fügte
Aikaita Tanka mit sanfter Stimme hinzu. „Er findet Freunde."
    „Die ersten kommen schon", bemerkte Ortungsoffizier
Pjiet Indegorn. Er zeigte auf die Bildschirme. Darauf waren zwei
farbenprächtige Wesen zu erkennen, die sich dem Raumschiff
vorsichtig näherten. Sie sprühten ab und zu etwas auf den
verkohlten Boden, bevor sie ihn betraten. Frank Pamo vermutete, daß
sie ihn damit abkühlten.
    Die Fremden waren etwas größer als Menschen. Auffallend
war vor allem an ihnen, daß sie keine Beine besaßen,
sondern auf Bürsten zu gleiten schienen. Aus ihren
säulenförmigen Körpern ragten oben zwei armdicke
Stiele heraus, die in faustgroßen, strahlend blauen Augen
endeten. Ein giftgrüner Bart umrahmte das, was bei ihnen der
Kopf sein mochte, während sonst ein braunes Fell den Körper
bedeckte. Der Mund war unter diesem Fell nicht deutlich zu erkennen.
Auch eine Nase war nicht zu sehen. Dafür waren über dem
Mund jedoch sechs winzige, pechschwarze Organe auszumachen, die wie
Zusatzaugen aussahen. Die Wesen hatten zwei Arme. Aus den Ellenbogen
ragten scharf gebogene Dornen hervor, die bei einem Kampf zu einer
gefährlichen Waffe werden konnten.
    Die beiden Planetenbewohner hüllten sich in flammend rote
Kleider, die nur den mittleren Teil ihrer Körper bedeckten. Sie
hatten sich schwarze Waffengurte diagonal um die Rümpfe
geschnallt, und an ihren Seiten hingen Schußwaffen, die Frank
Pamo an Revolver aus einer schon fast vergessenen terranischen
Vergangenheit erinnerten.
    Etwa zweihundert Meter von der Korvette blieben die beiden
Besucher zwischen verkohlen Bäumen stehen und winkten mit ihren
Armen.
    „Seht euch das an", sagte der Kommandant zornig. „Jetzt
winken sie uns, als wäre überhaupt nichts geschehen. Dabei
können sie doch sehen, welchen Schaden sie angerichtet haben."
    „Wenn Sie einverstanden sind, Julian, gehe ich hinaus",
erklärte der HS.
    „Ich habe damit gerechnet, daß Sie das sagen würden",
erwiderte Tifflor. „Je früher wir Verbindung mit ihnen
aufnehmen, desto besser."
    „Wie die beiden Fremden sich benehmen", stellte der
Kommandant fest, „widerspricht allem, was ich auf der
Raumakademie von Gäa gelernt habe. Die beiden tun so, als wüßten
sie ganz genau, daß ihnen von uns keine Gefahr droht."
    „Das habe ich auch schon beobachtet", erwiderte Frank
Pamo. „Und ich gebe zu, daß mich das überrascht."
    „Vielleicht wollen sie uns dazu verführen, die
Energieschirme abzubauen", sagte Julian Tifflor. „Wenn wir
das tun, könnten sie uns erneut angreifen."
    „Das haben wir ja nicht nötig, Sir", entgegnete
Commander Nischal. „Eine Strukturlücke für Frank Pamo
genügt. Ebenso haben wir es mit dem Bergungskommando gemacht,
das die Wissenschaftler hereingeholt hat."
    „Das ist mir vollkommen klar", sagte Tifflor. „Jedem
an Bord ist das klar. Die Planetenbewohner aber können das nicht
wissen."
    „Geben Sie mir einen Translator", bat Pamo. Er streckte
dem Funker die Hand entgegen und erhielt das verlangte Gerät.
„Simo San wird mich begleiten. Komm, Kleiner."
    Der Siganese schaltete das Antigravgerät seines Spezialanzugs
ein und schwebte zu dem Homo Superior hinüber. Er ließ
sich in seine
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