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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher
Autoren: Perry Rhodan
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Deflektoren. Ich
möchte nicht, daß Sie gesehen werden. Dringen Sie nicht in
die Stadt ein, sondern sehen Sie sich alles von oben an. Ich will,
daß Sie wirklich nur observieren. Wir müssen alle
Zwischenfälle vermeiden, die störend auf das Verhältnis
zwischen uns und den Temptetern wirken könnten."

3.
    Durch Deflektoren unsichtbar gemacht, flogen Frank Pamo, Blue Eigk
und Simo San auf die Stadt der Tempteter zu. Der Siganese stand auf
der Schulter des Maruners und hielt sich an dessen Haaren fest.
Keiner der drei Männer trug einen Schutzhelm. Sie mußten
auf Funkgespräche verzichten, da diese unter Umständen
abgehört werden konnten. So konnten sie sich nur durch laute
Zurufe verständigen. Da sie sich selbst auch nicht sehen
konnten, meldeten sie sich in regelmäßigen Abständen,
indem sie sich auf gewisse Dinge aufmerksam machten, die ihnen
auffielen.
    Das Land war flach und fruchtbar. Je näher sie der Stadt
kamen, desto deutlicher wurde, wie variabel es bebaut wurde.
    „Die Felder sind klein", rief Blue Eigk. „Besonders
hoch sind die Erträge unter diesen Umständen bestimmt
nicht."
    „Vielleicht ist den Temptetern der Umweltschutz wichtig",
entgegnete der Maruner. „Wo keine Monokultur ist, braucht man
später nicht mit künstlichen Mitteln einzugreifen, um das
ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen."
    „Da hast du auch wieder recht."
    Die Straßen, die zur Stadt führten, waren angelegt, als
seien sie mit einem Lineal durch die Landschaft gezogen worden, und
das, obwohl die Tempteter nur über äußerst langsame
Fahrzeuge verfügten. Zunächst entdeckten Frank, Simo San
und Blue nur Wagen, die von Tieren gezogen wurden. Die Tiere waren
Vierbeiner. Sie hatten ein grünes Fell und einen plumpen Kopf
mit schweren Hörnern. Dennoch wirkten sie grazil und eilten mit
einer
    Geschwindigkeit von etwa vierzig Stundenkilometern über die
Straßen. Diese Gangart schien sie nicht zu ermüden.
    Simo San war es, der Frank auf ein Fahrzeug aufmerksam machte, das
offenbar von einem Elektromotor angetrieben wurde. Die Unsichtbaren
flogen einige Kilometer neben dem Wagen her, der offen war und von
einem einzelnen Tempteter gesteuert wurde. Er war nur etwa dreißig
Stundenkilometer schnell und wurde mehrfach von den von Tieren
gezogenen Fahrzeugen überholt. Die Fahrer dieser Wagen
bestaunten den Elektrokarren, so daß für Frank Pamo und
seine Begleiter kein Zweifel daran bestehen konnte, daß dieser
so etwas wie eine technische Sensation auf diesem Planeten
darstellte.
    Die Stadt lag an einem breiten Fluß, der sie in zwei Hälften
teilte. Breite Holzbrücken überspannten den Fluß. Auf
den Straßen herrschte lebhafter Verkehr. Überall waren
offene Verkaufsstände errichtet, auf denen sich die Waren
stapelten. Scharen von Vögeln verschiedenster Art flatterten
über die Spitzgiebel der Häuser hinweg und stürzten
sich in Schwärmen in die engen Gassen hinab. Hier machten sie
sich über das ausgelegte Obst und Gemüse her, ohne von den
Temptetern verjagt zu werden. Man ließ die Tiere gewähren,
obwohl durch sie ein beträchtlicher Teil der Waren verlorenging.
    „Sie haben nicht alle grüne Bärte", stellte
Blue Eigk fest, als sie über einem Platz schwebten, auf dem
Pelze und Stoffe verkauft wurden. „Und sie sind auch nicht alle
gleich groß. Manche sind dünn wie die Laternenpfähle,
anderen haben eine wahre Tonnengestalt."
    „Das dürfte auch hier am Appetit liegen", bemerkte
Simo San vorwitzig.
    „Die einen sind Hungerkünstler, die anderen Freßsäcke."
    „Schrei nicht so laut", sagte der Maruner. „Du
könntest die Tempteter erschrecken."
    „Das ist, weil ich vollkommen durcheinander bin",
erwiderte Simo San am Ohr Frank Pamos. „Dies alles sieht doch
ziemlich primitiv aus, wenn wir ehrlich sein wollen. Elektrisches
Licht kennt man hier. Elektrische Batterien scheinen auch nicht
unbekannt zu sein, denn die Radios, die diese unerträglichen
Geräusche von sich geben, haben keine Kabel. Aber von Hygiene
und so scheint man noch nicht viel gehört zu haben. Ich finde,
es stinkt unerträglich."
    „Eine reizvolle Welt", sagte Blue Eigk. „Aber
ohne viel Technik. Ich bin wirklich überrascht, mit welcher
Gelassenheit die Tempteter dem Raumschiff begegnet sind."
    „Laßt euch nicht täuschen", entgegnete
Frank. „Eine gewisse Technik muß es geben. Immerhin haben
die Tempteter mit Raketen auf uns geschossen. Diese hatten eine
beträchtliche Sprengkraft und lagen genau im Ziel."
    Frank Pamo
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