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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher
Autoren: Perry Rhodan
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blickte auf die noch funktionierenden Bildschirme. Es
waren die kleinen Schirme. Die großen, unter ihnen der wandhohe
Hauptbildschirm, waren ausgefallen. Die Bilder wurden weiß, als
die Geschosse auf dem Energieschirm explodierten, der die Korvette
nun schützte. Noch nicht einmal Erschütterungen kamen
durch.
    „Ich könnte mich ohrfeigen", sagte Julian Tifflor.
„Ich kann mich nicht erinnern, jemals derart leichtsinnig
gehandelt zu haben."
    „Die Schuld liegt bei mir", wandte Commander Nischal
ein. „Ich bin der Kommandant."
    „Es bringt uns nicht weiter, über die Schuldfrage zu
diskutieren", erwiderte Tifflor unwirsch. „Ich habe die
Erfahrung, über die Sie noch gar nicht verfügen können.
Doch jetzt ist es passiert. Wir müssen sehen, was wir aus der
Situation machen können."
    Die Bildschirme wurden wieder klar. Auf ihnen wurde eine
verbrannte und verwüstete Landschaft erkennbar. Die ganze Wucht
der Explosionen war an den Energieschirmen abgeprallt und hatte sich
in der Umgebung des Raumschiffs ausgetobt. Von den Bäumen und
Sträuchern waren nur noch verkohlte Gerippe übriggeblieben.
Und ein Buschfeuer strebte von der Korvette weg auf das Meer zu.
    „Was ist mit den Männern, die draußen waren?"
fragte Tifflor.
    „Drei von ihnen sind schwer verletzt", antwortete der
Kommandant. „Die anderen haben das Feuerwerk dank ihrer
Raumanzüge nahezu unversehrt überstanden. Tot ist
glücklicherweise keiner."
    „Bin ich ein Fisch?" brüllte Simo San. Seine
Stimme hallte aus den Helmlautsprechern der anderen. „Wer hat
mich mit einem Ungeheuer in ein Aquarium eingesperrt?"
    Er stand direkt vor dem Helmmikrophon Pamos und tat, als wisse er
nicht, wo er sei.
    Frank Pamo pustete mit gespitzten Lippen vorsichtig gegen seinen
Rücken und trieb ihn damit bis an die transparente Scheibe des
Helmes. Simo San fuhr herum, als der HS den Atem anhielt, und boxte
ihm kräftig gegen die Nasenspitze.
    „Schluß, Kleiner", mahnte Pamo flüsternd.
„Ich muß niesen, und das könnte dir immerhin ein
paar Rippenbrüche einbringen."
    „Öffne den Helm, schnell", rief der Siganese.
„Warum denn?" fragte Frank Pamo genüßlich.
    Er holte in kleinen Schüben Luft, als setze er bereits zum
Niesen an. Simo San brachte sich mit einem Satz unter dem Kinn des
Maruners in Sicherheit.
    „Ich bohre dir deine Zahnwurzeln von unten an, wenn du mich
nicht sofort 'rausläßt", schrie er.
    Pamo öffnete den Helm und neigte sich behutsam über
einen Tisch. Simo San sprang aus dem Helm heraus und flüchtete
bis zur Tischkante. Dort angekommen, drehte er sich um und spähte
argwöhnisch zu dem HS hinauf.
    „Übertreibe nicht", drohte er. „Ich könnte
mich sonst wirklich einmal vergessen. Gerade gegen dich würde
ich jedoch nicht gern gewalttätig werden."
    „Das macht mich richtig froh, Simo", entgegnete der
Maruner. „Tatsächlich wollte ich dich nur einmal testen,
denn ich war mir dessen nicht ganz sicher, ob du nicht vielleicht
doch ..." Frank Pamo, der sich bis dahin kaum um das gekümmert
hatte, was die Offiziere zu besprechen hatten, unterbrach sich, da
der Chefingenieur der Korvette, Aikaita Tanka, die Hauptleitzentrale
betrat. Der untersetzte Mann trug nach altchinesischer Sitte einen
langen Zopf, der vom Hinterkopf bis zu seinen Fersen herabreichte,
allerdings durch Bänder und Schleifen eng am Körper und den
Beinen gehalten wurde, so daß er sich nirgendwo verwickeln
konnte. Aikaita Tanka gehörte einer kleinen Sekte an, deren
Mitglieder streng darauf achteten, daß die sinoterranische
Linie eingehalten wurde. Er selbst war nicht verheiratet, hatte aber
im Rahmen von künstlichen Befruchtungen kräftig zur
Auffrischung des Mitgliederbestandes der Sekte beigetragen. Für
ihn war selbstverständlich, daß er einmal eine Chinesin
heiraten würde, wenn er überhaupt einen Ehevertrag
abschloß.
    „Nun, Chief?" fragte Julian Tifflor. „Wie sieht
es aus? Schlecht, vermute ich, wenn Sie in die Zentrale kommen,
anstatt einen Bericht über Interkom zu geben."
    „Schlecht steht es in der Tat", antwortete Aikaita
Tanka. Er legte die Hände auf die Oberschenkel und verneigte
sich leicht vor Tifflor. „Wir haben einen Volltreffer in die
Leitpositronik bekommen. Auch die Ersatzsysteme sind weitgehend
ausgefallen. Wir können unmöglich vor Ablauf von vier bis
sechs Wochen wieder starten."
    „Dann ist das Triebwerk selbst nicht beschädigt
worden?"
    „Die Fusionsmeiler nicht, aber die Schäden sind groß
genug."
    „Ich könnte
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