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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)
Autoren: Christian Schleifer
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dann plötzlich und beide Mädchen zuckten vor Schreck zusammen. Aber Salma hatte keinen Zauberspruch oder Fluch oder etwas Ähnliches ausgesprochen. Sie hatte schlicht und ergreifend nach ihrem Kater gerufen. Der ließ sich nicht zwei Mal bitten. Sara und Fuxia hatten den schwarzen Kater bislang nicht gesehen. Jetzt erhob er sich überraschend flink von seinem Schlafplatz unter der Kaminbank und landete mit zwei Sätzen in Salmas Schoß. „Guter Kater“, flüsterte sie ihm ins rechte Ohr, das ganz weiß war. Es war der einzige helle Fleck auf Cruxius Fell. Salma kraulte den Kater mit zwei Fingern zwischen den Ohren und sofort ließ Cruxius ein lautes, fast metallenes Schnurren erklingen. Der Ton kam tief aus der Kehle des Tiers und vermittelte ein vollkommen zufriedenes Gefühl. Salma beugte sich über Cruxius und flüsterte dem Kater etwas Unverständliches ins Ohr. Mit einem Mal war von dem Schnurren nichts mehr zu hören. Cruxius machte einen vollendeten Katzenbuckel, seine Haare stellten sich auf und er begann in Saras Richtung zu fauchen. Dabei zeigte er seine kleinen Reißzähne, die denen von Sara ähnelten. Erschrocken wich die Vampirin einen Schritt zurück. Im nächsten Moment sprang der Kater von Salmas Schoß und verschwand in der Hexenküche. Sara sah Salma entgeistert an. „Was hatte das bloß zu bedeuten?“, fragte sie sich und wieder las Salma diese Gedanken und antwortete: „Keine Angst, Sara. Cruxius ist nur sauer, weil er wegen dir in die Küche muss. Er ist ja so ein Faultier. Würde den ganzen Tag nur schlafen, wenn ich ihn ließe.“
    „Wegen mir?“, fragte Sara erstaunt, „Ich habe doch gar nichts gesagt.“
    „Nein, nein, nicht wundern, Sara. Er holt ein Geschenk für dich.“
    „Hoffentlich keine tote Kröte“, dachte Sara.
    „Nein, keine Kröte“, schmunzelte Salma und schön langsam gewöhnte sich Sara daran, dass die alte Hexe in ihren Gedanken blätterte wie in einem offenen Buch. „Ah, da kommt er ja wieder.“
    Cruxius trabte gemächlich aus der Küche zu Salmas Ohrensessel. Im Maul trug er eine dunkle Kette. Cruxius warf Sara einen vernichtenden Blick zu. Wie sie es nur wagen konnte, seine geheiligte Ruhe zu stören, noch dazu wenn er Streicheleinheiten von seiner Salma bekam.
    „Guter Kater“, lobte Salma Cruxius und strich ihm gefällig durchs Fell. Der Kater ließ die Kette in Salmas Schoß fallen und zog sich dann wieder unter die Kaminbank zurück. Er hatte genug Action für einen Abend gehabt.
    „So, Sara, komm zu mir.“ Salma winkte die Vampirin dabei mit einem krummen Finger zu sich.
    „Geh schon“, zischte Fuxia leise, als sich Sara nicht von der Stelle bewegen wollte.
    Zögernd ging Sara zu Salma. Ganz traute sie sich schließlich nicht an die alte Hexe heran. Sie war ihr einfach zu unheimlich.
    „Ein bisschen näher musst du schon kommen, Sara, und mach dir keine Sorgen. Schließlich bin ich nicht Toxina . . .“
    Aber da war sich Sara jetzt gar nicht so sicher. Scheinbar wurden alle Hexen etwas seltsam, wenn sie älter wurden. Salmas Gehabe war ihr ganz und gar nicht geheuer und hätte sie in diesem Moment zwischen einer neuerlichen Begegnung mit der Trauerweide und einem Treffen mit Salma wählen müssen, hätte sie sich wahrscheinlich für die Trauerweide entschieden.
    Schließlich überwand sich Sara aber doch. Sie machte noch einen Schritt auf Salma zu und plötzlich fuhr die alte Hexe einen ihrer krummen Arme blitzschnell aus. Sara traute ihren Augen nicht. Im einen Moment war Salma noch in sich zusammen gesunken im Ohrensessel gesessen und jetzt stand sie plötzlich aufgerichtet vor ihr und hatte sie am Arm gepackt. Die kleinen, eigentlich gutmütigen Augen der alten Hexe bohrten sich in die von Sara.
    „Du musst aufpassen, Kind“, zischte sie, „Im Wald treiben sich Kreaturen herum, gegen die sich Toxina wie eine Elfe ausnimmt. Toxina hat mit ihren Beschwörungen verwunschenen Geistern und Kreaturen Tür und Tor geöffnet und nicht alle Waldgeister wissen davon. Die Trauerweide, die ihr heute gesehen habt, ist nur ein Teil davon. Aber bei weitem nicht der Schlimmste.“ Damit ließ sie wieder ab von Sara und schien kraftlos in ihren Ohrensessel zurückzufallen.
    „Das ist ein Zauberamulett“, sagte Salma schließlich erschöpft und reichte Sara die Kette, die Cruxius aus der Küche geholt hatte. „Es wird dich beschützen. Aber geh vorsichtig damit um! Es erfüllt dir einen Wunsch und nicht mehr. Ist dieser Wunsch aufgebraucht, ist es
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