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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)
Autoren: Christian Schleifer
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Mädchen.
    Auf der Lichtung schien sich die Trauerweide ihrer Qualitäten als Baum wieder zu besinnen. Sie tippelte auf den Spitzen ihrer Wurzeln zurück an ihren angestammten Platz und verwurzelte sich fest in der Erde. Zum Abschluss ihres kleinen Rituals schüttelte sie noch mal heftig ihre Äste. Wie von einem nassen Hund flogen die Regentropfen davon, bis die Trauerweide schließlich offenbar mit ihrem Werk zufrieden war und die Äste regungslos zu Boden hängen ließ.

6
     
    Sara hatte ein paar Mal innehalten müssen, um dem Troll nicht zu nahe zu kommen. Ein Mal war ihr Fuxia, die ihrer Freundin wie ein Hündchen nachhechelte, sogar in den Rücken gerannt. Sara hatte dermaßen abrupt angehalten, dass Fuxia keine Möglichkeit hatte, noch abzubremsen. Das Resultat war, dass beide am Boden landeten und Sara der kleinen Hexe einen vernichtenden Blick zuwarf. Mit der Vampirin war an diesem Abend eindeutig nicht gut Kirschen essen und Fuxia freute sich schon darauf, in ihr Bett zu kommen und möglichst viel Abstand zwischen sich und Sara zu bringen. Eigenartig, so war es ihr noch nie zuvor ergangen, aber seitdem sie auf die Trauerweide gestoßen waren, hatten sich viele Dinge geändert. Sara war da scheinbar keine Ausnahme.
    Der Troll schien etwas gehört zu haben und drehte sich in die Richtung der beiden Mädchen. Er suchte die Bäume und Büsche mit seinen kleinen, kugelrunden Augen ab, entdeckte aber keine Spur von den beiden Mädchen. Fuxia war jetzt direkt froh, dass sie Fridolin nicht mit hatte. Der Hexenbesen hätte sein Mundwerk sicher nicht ruhig halten können.
    Der Troll schüttelte kurz und fast unmerkbar den Kopf und schlich dann weiter. Sie waren jetzt schon ziemlich weit in den Wald vorgedrungen. Noch ein paar Minuten und sie würden die ersten Hütten der Waldgeister erreichen. Sara kam hinter dem Busch hervor, hinter dem sie sich versteckt hatte und schwebte wieder still hinter dem Troll her. Fuxia ließ einige Momente verstreichen und folgte ihrer Freundin dann in angemessenem Sicherheitsabstand. Schön langsam war sich Fuxia nicht mehr so sicher, wer jetzt Freund und wer Feind war.
    Schließlich erreichten sie die erste Hütte - der Troll hatte sie direkt zum Heim der Fee Mariella und ihrer Mutter geführt. Sara und Fuxia versteckten sich wieder hinter einem Busch und beobachteten das Treiben des Trolls.
    "Was hat er bloß vor?", murmelte Fuxia.
    "Werden wir gleich sehen", antwortete Sara seelenruhig. In ihren Augen blitzte diebische Schadenfreude auf, als sie sah, dass der Troll durch ein schmales Fenster genau in Mariellas Zimmer einstieg. Wie ein diebischer Halunke (der er ja auch war) blickte sich der Troll nochmals um, überflog die Umgebung mit kleinen stechenden Augen, die eigentlich viel zu tief in den Augenhöhlen lagen und bestürzte dann Mariellas Zimmer. Von betreten konnte in diesem Fall keine Rede sein, denn der Troll hatte ganz offensichtlich übersehen, dass im Inneren der Hütte keine Truhe oder etwas Ähnliches das Einsteigen erleichterten. Mit seinen kurzen Beinen reichte der Troll aber bei weitem nicht bis zum Boden - also stürzte er in Mariellas Zimmer.
    "Sollten wir Mariella nicht warnen?" Fuxia war bereits am sprichwörtlichen Sprung, aber Sara hielt sie mit vampirhafter Vehemenz zurück. "Nix da", fauchte sie ihre Freundin an. Ganz unbewusst ließ sie dabei ihr Zähne aufblitzen . . . Fuxia riss vor Schreck die Augen weit auf, ihr kleiner Mund bildete ein ebenso kleines "o".
    "Soll er die widerliche Fee doch bestehlen, was interessiert uns das?", fuhr die Vampirin fort, "Mariella passiert schon nichts - sie ist ja nicht einmal in ihrem Zimmer. Und was der Troll sonst macht, kann uns eigentlich völlig egal sein. Oder willst du dein warzenloses, niedliches Näschen schon wieder in Angelegenheiten stecken, die dich nichts - aber auch wirklich gar nichts - angehen?"
    Fuxia sah ihre Freundin völlig verstört an, nahm dann aber doch all ihren Mut zusammen und sagte: "Sara! Was ist heute bloß los mit dir? Und überhaupt: Wieso sind wir dem Troll gefolgt, wenn uns das Ganze sowieso nichts angeht? Und wieso sind deine Zähne heut so lang? Du machst mir echt Angst, Sara. Mit dir stimmt was nicht."
    "Ach Blödsinn, mir geht's blendend", wischte Sara die Bedenken ihrer Freundin kurz und kalt vom Tisch. Irgendwie schmeichelte ihr der Gedanke, dass sich Fuxia vor ihr fürchtete sogar ein wenig.
    Tatsächlich schmeichelte ihr der Gedanke sogar sehr, um nicht zu sagen äußerst. An
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