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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung
Autoren: Barbara Berckhan
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wechseln Sie das Programm. Beschäftigen Sie sich mit etwas anderem oder malen Sie sich aus, wie Sie alles erfolgreich schaffen. Falls Ihr Kritiker sich überhaupt nicht abwimmeln lässt, greifen Sie zu Papier und Stift und schreiben Sie alle seine Kommentare Wort für Wort auf. Schreiben Sie oben drüber: Mein innerer Kritiker sagt Folgendes zu mir. Was Sie wörtlich notiert haben, muss er Ihnen nicht mehr vorhalten, denn das können Sie jetzt schwarz auf weiß nachlesen.
    5. Kurz bevor es losgeht, wird Ihr innerer Kritiker womöglich nochmals aufdrehen, um seine Meinung loszuwerden. Und wieder heißt das für Sie: keine Aufmerksamkeit für Verunsicherungen. Konzentrieren Sie sich ganz auf das, was Sie im Moment zu tun haben. Gehen Sie sorgfältig und in aller Ruhe in Ihre Muthaltung. Atmen Sie tief und freuen Sie sich über Ihre würdige Ausstrahlung. Es ist vollkommen in Ordnung, vor einer ungewohnten Situation aufgeregt zu sein. Das ist kein schlechtes Zeichen. Sie können auch in einem aufgeregten Zustand selbstsicher und überzeugend reden.
    6. Wenn alles vorbei ist, können Sie Ihren Kritiker plappern lassen. Auch hier gilt: Glauben Sie ihm kein Wort. Er kann Ihren Auftritt nicht richtig einschätzen. Er kann Sie nur kritisieren. Aber wundern Sie sich nicht, wenn er ziemlich still ist, obwohl Sie ihm jetzt Sendezeit geben. Er wird seine Kommentare wahrscheinlich erst loslassen, wenn Sie nicht mehr ganz so wachsam sind.
    Ohne die Kommentare
des inneren Kritikers
wächst Ihr Selbstvertrauen
    Diese Art des Kritikermanagements funktioniert nach dem Prinzip der Akzeptanz und Steuerung. Sie akzeptieren, dass sich Ihr innerer Kritiker melden wird und Sie sind darauf vorbereitet. Sie achten auf die Gedanken, die Ihnen durch den Kopf gehen, und wenn er loslegt, ärgern Sie sich nicht darüber und verfluchen ihn auch nicht. Sie hören einfach nicht zu. Sie schenken seinem Geplapper keine Aufmerksamkeit. Sie wenden sich ab, ohne zu kämpfen. Das reicht. Aber es ist gut zu wissen, dass manche innere Kritiker sehr beharrlich sein können und das gleiche Geplapper ständig wiederholen. Da hilft Ihnen die vierte Selbstbehauptungsstrategie, die höfliche Hartnäckigkeit. Glauben Sie Ihrem inneren Kritiker kein Wort und wenden Sie sich schöneren Dingen zu. Immer wieder.
    Die einfachste Methode, den inneren
Kritiker zu bändigen: Schenken Sie ihm
keine Aufmerksamkeit.
     
    Mittlerweile haben Sie sicherlich einen Eindruck davon bekommen, wie der innere Kritiker unser Selbstvertrauen untergraben und unser Leben verdunkeln kann. Aber wie würde Ihr Leben wohl aussehen, wenn Ihr innerer Kritiker darin keine Hauptrolle mehr spielt? Hier kommt gleich eine kleine Übung dazu, die Sie sofort und in Gedanken durchführen können.
    Stellen Sie sich vor, Ihr innerer Kritiker hätte Sendepause. Lassen Sie ihn einen Ausflug machen oder in Urlaub fahren. Auf jeden Fall ist er nicht da. Keine Selbstkritik mehr. Jetzt kommen drei Fragen, die Ihnen eine ganz neue Sichtweise eröffnen können:
    • Was würden Sie in Ihrem Alltag anpacken, wenn Sie keinen inneren Kritiker hätten?
    • Was würden Sie sich alles zutrauen, ohne seine besorgten Kommentare in Ihrem Kopf?
    • Und wie würden Sie sich fühlen , wenn es keine Selbstkritik in Ihren Gedanken mehr gäbe?
    Denken Sie über diese drei Fragen öfter nach. Meditieren Sie darüber. Mit diesen Fragen bekommen Sie Zugang zu dem Teil Ihrer Lebenskraft, die von Ihrem inneren Kritiker bisher blockiert wurde.

Von der Selbstkritik zur Selbstachtung
    Auch wenn Ihr innerer Kritiker Ihnen bisher etwas anderes erzählt hat, Sie sind in Ordnung, so wie Sie sind. Mit allem Drum und Dran. Sie sind als wunderbare Kostbarkeit zur Welt gekommen und etwas anderes können Sie nie sein. Niemals.
    Ihre Kostbarkeit hat nichts damit zu tun, wie Sie sich verhalten oder was Sie leisten. Sie ist der Kern Ihres Menschseins. Es ist etwas, was Ihnen nicht abhanden kommen kann. Deshalb müssen Sie sich auch nicht darum bemühen, ein wertvoller, liebenswerter Mensch zu werden. Sie sind es bereits.
     
    Sie sind ein unschätzbares Juwel.
Und kein Fehler, den Sie je begangen
haben, kann daran etwas ändern.
     
    Erlauben Sie sich, so zu sein, wie Sie sind. Mit allem, was dazu gehört. Und Sie sind (wie alle anderen Menschen auch) ein Gemischtwarenladen. Sie können laut und leise sein und alles dazwischen. Sie sind selbstsicher und manchmal auch nicht. Sie sind freundlich, aber Sie können sich auch anders verhalten.
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