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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung
Autoren: Barbara Berckhan
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kein Wort.
    • Ihr innerer Kritiker kann Ihr Leben nicht einschätzen. Er sieht Ihre wirklichen Leistungen und Fähigkeiten nicht. Er schaut nur auf das Fehlende. Das, was Sie schon erreicht haben, beachtet er nicht. Wenn Ihr innerer Kritiker Ihnen erzählt, wie Ihr Leben aussieht, glauben Sie ihm kein Wort.
    • Ihr innerer Kritiker kann Ihnen absolut nichts über Ihre Persönlichkeit sagen. Für ihn sind Sie immer irgendwie verkehrt und Sie müssen noch viel an sich arbeiten. Anders wird er Sie nie sehen. Wenn Ihnen Ihr innerer Kritiker erzählt, was für ein Typ Sie sind oder was für einen Charakter Sie haben, glauben Sie ihm kein Wort.
    • Ihr innerer Kritiker weiß nichts über Ihre Mitmenschen. Er sieht andere Menschen nur an, um herauszufinden, was bei diesen Leuten nicht stimmt. Und er findet immer etwas, was er bei anderen kritisieren kann. Darauf fixiert er sich. Wenn Ihr innerer Kritiker Ihnen sagt, was mit Ihren Mitmenschen los ist und wie er die einschätzt, glauben Sie ihm kein Wort.
    Nur solange Sie die Kommentare des inneren Kritikers ernst nehmen und für wahr halten, hat er Sie in seiner Hand. Aber wenn Sie ihm nicht mehr glauben, sind Sie frei. Zwar wird der innere Kritiker nicht verschwinden, aber er verliert seinen Einfluss auf Ihr Denken, Fühlen und Handeln. Er wird machtlos. Die kritischen Gedanken tauchen dann noch hin und wieder auf, aber Sie werden darüber nur noch schmunzeln. Das alte Geplapper Ihres inneren Kritikers kommt Ihnen dann vor wie eine Gruselgeschichte, an die Sie früher noch geglaubt haben. Aber jetzt sind Sie darüber hinausgewachsen.
     
    Wenn Sie Ihrem inneren Kritiker nicht
mehr glauben, wird er machtlos.

Die häufigsten Fragen zum inneren Kritiker
    »Brauchen wir nicht unseren inneren Kritiker, um unsere Fehler zu erkennen?«
    Nein, dafür brauchen wir ihn nicht. Zum Glück plappert unser innerer Kritiker nicht ununterbrochen. Denn täte er das, würden wir wahrscheinlich verrückt werden. Er tritt nur hin und wieder in Erscheinung. Zwischendurch leben wir gut und gerne ohne seine Kommentare. In dieser kritikerfreien Zeit erkennen wir sehr wohl, wenn wir etwas falsch gemacht haben.
    Nehmen wir einmal an, Sie haben fünf und fünf zusammengezählt und bei Ihnen kam elf heraus. Ein falsches Ergebnis. Das können Sie ohne die abwertenden Kommentare Ihres inneren Kritikers feststellen. Wenn der innere Kritiker sich einmischt, baut er ein Lügengebäude um diesen Fehler herum. Er tadelt Sie und er macht Sie schlecht, etwa mit diesem Gedanken: »Wie kann man nur so blöd sein und zwei Zahlen falsch zusammenzählen!« Das ist jetzt nicht mehr objektiv. Das ist nur noch angreifend und beleidigend. Und es ist immer auch eine Attacke auf Ihr Selbstvertrauen, mit den bekannten Folgen: Sie zweifeln an sich und Sie fühlen sich mies. Wird dadurch irgendetwas besser? Wird durch so eine Kritikerattacke der Fehler wieder ausgebügelt? Nein. Sie beschimpfen sich zwar selbst, aber die objektive Tatsache, dass Sie etwas falsch gemacht haben, bleibt bestehen. Steigert sich Ihre Leistung durch den Angriff des inneren Kritikers? Können Sie nach einer Kritikerattacke besser rechnen? Nein, im Gegenteil. Sich selbst runterputzen war noch nie ein brauchbares Mittel, um die eigenen Leistungen zu steigern oder um sich zu motivieren.
     
    Sie können Ihre Fehler erkennen
und ausbügeln, ohne sich dabei zu
beschimpfen.
     
    Ohne das Geplapper des inneren Kritikers können Sie klarer nachdenken, den Fehler viel schneller beheben und daraus lernen. Ohne die Einmischung des inneren Kritikers wird es Ihnen außerdem auch leichter fallen, den Fehler anderen Menschen gegenüber zuzugeben und sich dafür zu entschuldigen.
     
    »Woher kommt der innere Kritiker?«
    Schon als kleines Kind wurde uns gesagt, was man nicht darf, was ungehörig oder ungezogen ist. Und wenn wir unartig waren, wurden wir in irgendeiner Weise getadelt, von unseren Eltern oder anderen Bezugspersonen. Vielleicht bekamen wir eine Standpauke, wurden in unser Zimmer geschickt oder Mama hat traurig den Kopf geschüttelt und gesagt: »Du machst mich ganz krank.«
    In unserer Herkunftsfamilie gab es einen ganz speziellen Kritikstil und der hat uns geprägt. Genauer gesagt, der hat unseren inneren Kritiker geprägt. Wir haben diese Art zu kritisieren verinnerlicht.
    Als wir klein waren, kam die Kritik von außen. Mama oder Papa haben zu uns gesagt: »Mein Gott, musst du dich beim Essen immer bekleckern! Du siehst aus wie ein
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