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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen
Autoren: Julie Garwood
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kuschelte sich an ihn. Sein Körper war warm und tröstlich.
    »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe«, sagte sie. »Ich kann nicht aufhören zu zittern, aber mir ist nicht kalt.«
    Er rieb ihr über den Rücken. »Das sind die Ereignisse des heutigen Tages«, sagte er. »Adrenalin und Angst.«
    Sie flüsterte: »Hast du eigentlich niemals Angst?«
    »Doch.« Dylan dachte daran, welche Angst er heute um Kate gehabt hatte.
    »Dylan?«
    »Ja, Pickles?«
    Sie hörte ihn gähnen. »Ich habe gerade gedacht …«
    »Das kann nicht gut sein.«
    »Ich habe ihm vertraut.« Ihre Stimme bebte. »Ich musste ihm einfach vertrauen. Ich musste glauben, was er sagte.«
    »Warum solltest du Nate auch nicht trauen?«, erwiderte Dylan. »Der Hurensohn war ja immerhin Polizist.«
    »Nein, nicht Nate«, sagte Kate. »Der Florist. Ich musste ihm trauen.«
    Dylan stützte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über sie.
    »Ich habe die Anweisungen eines Mannes befolgt, der gerne Sachen in die Luft jagt … Ach, herrje!«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. Erst jetzt ging ihr auf, was sie heute durchgemacht hatte.
    »Du hattest keine andere Wahl. Das hast du gerade selbst gesagt. Du musstest ihm trauen.«
    »Ja«, gab sie zu. »Weißt du, was ich der Polizei nicht gesagt habe über den Floristen?«
    Er zog ihr die Hände vom Gesicht. »Nein. Was?«
    »Er tat mir ein bisschen leid«, sagte sie. »Bin ich verrückt?«
    Dylan küsste sie auf die Stirn. »Ja, vielleicht ein bisschen.«
    Kate dachte an den Blumenkorb. Sie hatte schreckliche Angst gehabt, als sie den blauen Draht durchgeschnitten hatte. Auf einmal stieg Wut auf Dylan in ihr auf.
    Er versuchte sie zu küssen, aber sie stieß ihn weg.
    »Du bist einfach ins Haus gerannt, und dabei wusstest du, dass die Bombe jede Sekunde hochgehen konnte. Du hättest getötet werden können! Warum machst du so etwas Dummes?«
    »Du warst da drin. Deshalb.«
    Tränen traten ihr in die Augen.
    »Das Sprengstoffkommando war doch schon da. Du hättest …«
    »Du warst da drin«, wiederholte er mit fester Stimme.
    Kate schüttelte den Kopf. »Du gehst einfach dumme Risiken ein.«
    »Das hast du mir schon einmal vorgeworfen.« Erneut versuchte er, ihr den Mund mit einem Kuss zu schließen, aber sie drehte den Kopf weg. »Wann habe ich das denn …?«
    Er seufzte. »In Boston, im Krankenhaus, nach meiner Operation – vielleicht am Tag danach. Ich bin aufgewacht, und du warst da. Es war ein gutes Gefühl, aber ich konnte mir nicht vorstellen, warum du gekommen warst. Du hast mich immer geärgert.«
    »Habe ich gar nicht.«
    »Doch, jedes Mal, wenn du nach Nathans Bay kamst, dann hast du mich mit irgendwas zur Weißglut gebracht. Einmal hast du Janey Callahan erzählt, ich sei in die Fremdenlegion eingetreten.«
    »Na ja, das habe ich vielleicht einmal gemacht, aber wenn sie so blöd war, mir zu glauben, dann war sie sowieso nichts für dich.«
    »Ich habe viele Freundinnen deinetwegen verloren.« Er küsste sie aufs Ohrläppchen. »Aber das Schlimmste war …«
    »Ja?«
    »Das du mich ignoriert hast. Das hat mich wahnsinnig gemacht.« Er gähnte übertrieben. »Glaubst du, du kannst danach einschlafen?«
    »Wonach?«
    Er brauchte ihr nichts zu erklären. Sein Körper senkte sich auf ihren.
     
    Um zehn Uhr am nächsten Morgen betrat Dylan das Büro von Chief Drummond, der ihn bereits erwartete.
    »Schließen Sie die Tür und setzen Sie sich«, sagte Drummond. »Erzählen Sie mir alles. Hat Hallinger geahnt, dass Sie etwas wussten?«
    Dylan legte Pistole und Ausweis auf den Schreibtisch. »Nein, er hatte keinen blassen Schimmer.« Er setzte sich und berichtete, wie alles abgelaufen war. Als er fertig war, sagte er: »Wenn Sie nicht geholfen hätten, wäre es mir nie rechtzeitig aufgefallen.«
    »Ich musste nicht viel helfen«, erwiderte Drummond. »Sie hatten doch schon Verdacht geschöpft wegen Hallingers Äußerung über das Geld. Ich habe nur ein bisschen nachgeholfen. In meinen vierzig Jahren bei der Polizei habe ich das eine oder andere gelernt, vor allem, wie man schnell an Informationen kommt. Es hat mich nicht allzu viele Anrufe gekostet, um Telefonlisten und Kreditkartenbelege überprüfen zu lassen, die Nate Hallinger und Vanessa MacKenna zur gleichen Zeit am gleichen Ort zusammenbringen. Sieht so aus, als hätten sie vor etwa sechs Monaten ein nettes kleines Rendezvous in Cancún gehabt.«
    »Dass wir herausgefunden haben, dass Vanessa mit Nate schlief, war letztlich der Nagel zu ihrem
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