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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen
Autoren: Julie Garwood
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Sarg«, ergänzte Dylan.
    »Was ist mit Jackman?«, fragte Drummond.
    »Sie mussten ihn wieder laufen lassen.«
    »Mangel an Beweisen, was?«
    Dylan nickte.
    »Wirklich eine Schande«, meinte Drummond.
    Sie redeten noch ein paar Minuten über den Fall, und dann wechselte Drummond das Thema.
    »Ich gehe bald in Pension«, sagte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    »Ja, das habe ich gehört.«
    »Ich bleibe natürlich in der Gegend. Ich finde es einfach zu schön hier.«
    Dylan stimmte ihm zu.
    »Es ist vor allem nicht so viel Verkehr«, sagte er. »Das gefällt mir. In Boston ist das ganz anders.«
    »Angeln Sie gerne?«
    »Ja.«
    »Das kann man hier besonders gut. Haben Sie jemals daran gedacht, den Polizeidienst zu verlassen?«
    »Nein«, erwiderte Dylan.
    »Gut. Wir brauchen Männer wie Sie. Was hielten Sie von einer Veränderung? Wir haben nicht viele Morde oder Bombenexplosionen zu bieten. Kate wird noch jahrelang Gesprächsstoff bieten. Sie ist eine reizende Frau, oder?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Wie schon gesagt, ich gehe in Pension. Sechs Monate könnte ich vielleicht noch durchhalten. Was meinen Sie? Gäbe Ihnen das genügend Zeit?«
     
    Dylan war weg.
    Kate wachte gerade auf, als sie die Haustür zuschlagen hörte. Sie fuhr erschreckt auf, und als ein Auto angelassen wurde, stieg Wut in ihr auf. Wie konnte er ohne ein Wort einfach gehen?
    Sie sprang aus dem Bett, um ihm nachzurennen und ihm die Meinung zu sagen, aber zum Glück besann sie sich, bevor sie das Schlafzimmer verließ. Du lieber Himmel, sie war splitternackt. Na, das wäre eine tolle Erinnerung: eine wütende, kreischende, nackte Exgeliebte, die hinter ihm herjagte.
    Wahrscheinlich hatte er ihr einen Abschiedsbrief hinterlassen, aber sie hatte es nicht eilig, ihn zu lesen. Er würde ihr sowieso nur das Herz brechen. Langsam zog sie sich an und ging dann nach unten. In der Diele stand sein Kleidersack. Er war gar nicht abgereist.
    Aber er würde heute fahren. Schließlich war alles gepackt. Der Zettel in der Küche, auf den er Flugnummer und Uhrzeit geschrieben hatte, bestätigte das. Auch die Telefonnummer der Fluggesellschaft hatte er notiert.
    Du wusstest doch, dass es so kommen musste, sagte sie sich.
    Sie seufzte. Ja, sie hatte es gewusst, aber das machte es nicht leichter. Wie sollte sie sich von ihm verabschieden? Sie mochte gar nicht daran denken. Hoffentlich musste sie nicht weinen. Dazu war später immer noch genug Zeit.
    Es war wirklich lächerlich, dass sie sich darüber Gedanken machte. Er ging. Basta. Sie würde frühstücken und danach ihren Tag beginnen wie jeder andere Mensch auch.
    Sie nahm eine Schachtel Frühstücksflocken aus dem Schrank und öffnete sie. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe, den Inhalt in eine Schüssel zu geben, sondern aß sie einfach trocken aus der Packung. Dabei blickte sie aus dem Fenster auf den verwilderten Garten.
    Wie würde Dylan mit dem Abschied umgehen? Stilvoll wahrscheinlich, schließlich war er Profi. Er hatte ja mittlerweile Routine darin. Über die Jahre hatte er schließlich schon unzählige Frauen zum Abschied geküsst.
    Und jetzt gehörte Kate dazu.
    Wie hatte sie nur so dumm sein können? Dass er ihr das Herz brach, war ihre eigene Schuld. Dylan hatte sie schließlich nicht dazu überredet, sich in ihn zu verlieben. Sie kannte ihn ja.
     
    Sie hatte so viele Wochenenden in Nathans Bay mit Jordan und den Buchanans verbracht, und an den Wochenenden, an denen auch Dylan und seine Brüder da waren, stand das Telefon nicht still. Es waren immer weibliche Anrufer, und sie wollten meistens Dylan sprechen. Das hatte sie damals schon wahnsinnig gemacht. Und das machte sie noch heute wahnsinnig.
    Sie hörte, wie die Haustür aufging.
    »Kate?«, rief er.
    Und dann stand er in der Tür und sah fast zu gut aus, um ihn alleine auf die Straße zu schicken. Kein Wunder, dass die Frauen ihm in Scharen hinterherliefen. Er war unwiderstehlich.
    »Du gehst«, stieß sie hervor. Oh Mann, was für eine geistreiche Äußerung.
    »Es dauert noch ein bisschen, aber …«
    Sie unterbrach ihn.
    »Bitte, ich brauche keine Erklärungen. Ich bin dir dankbar für deine Unterstützung, aber du musst eben wieder nach Hause. Dein Leben ist in Boston.«
    Seine Augen funkelten. Warum war er so amüsiert? Abschiede waren nicht lustig.
    »Und mein Leben ist hier«, fuhr sie fort. »Ich kann meine Firma nicht nach Boston verlegen. Ich gehöre hierher. Ich habe mir dieses Video angesehen, und ich weiß, ich
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