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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)
Autoren: Bradford Chris
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Herrn bekommen … und die Legende von Drachenauge wird weiterleben!«
    Jack verstand zum ersten Mal ganz, was der Geist des Kriegers mit »Auferstehung« eines alten Gegners gemeint hatte.
    Da packte ihn der Ninja plötzlich am Hals und drückte ihm mit den Fingern die Kehle zu. Jack bekam keine Luft mehr und wand sich in seinem eisernen Griff, während der Ninja sich aufrichtete.
    Der Ninja spuckte ihm ins Gesicht, ohne in seinem Druck nachzulassen. »Bis ins Grab werde ich dich verfolgen … Gaijin!«
    Dann sackte er zusammen und rührte sich nicht mehr. Blicklos starrten seine Augen zum Himmel hinauf.
    Jack holte ächzend Luft. Dann senkte er den Kopf und begann zu schluchzen.
    »Jack!«, rief Miyuki und rannte am Ufer entlang auf ihn zu. »Bist du verletzt?«
    Yori und Saburo knieten sich neben ihn und stellten erstaunt fest, dass Drachenauge tot war, ihr Freund dagegen unverletzt.
    »Warum weinst du?«, fragte Saburo. »Diesmal ist Drachenauge wirklich tot.«
    Jack schüttelte den Kopf. Ein kleiner Rest Hoffnung, der ihm geblieben war, war soeben erloschen. »Ich weine, weil … weil das heißt, dass Yamato auch tot ist.« Er trauerte noch einmal um den treuen Freund und Bruder, und sein Kummer war so stark wie beim ersten Mal.
    Yori legte Jack die Hand auf die Schulter. »Yamato lebt durch dich weiter, Jack. In allem, was du als Samurai tust. Sein Geist ist dein Geist. Auf ewig miteinander verbunden.«
    Getröstet durch Yoris weise Worte, wischte Jack sich die Augen trocken.
    Auch Miyuki kniete sich neben ihn. »Ich kann deinen Freund nicht zurückholen, aber die konnte ich retten.« Sie reichte ihm seine beiden Shizu-Schwerter. »Ich weiß ja, dass du ohne sie kein Samurai sein kannst.«
    Jack lächelte dankbar, stand auf und steckte die beiden Schwerter in die Scheiden. Er fühlte sich durch sie gestärkt, noch mehr allerdings durch den Beistand seiner Freunde.
    »Gehen wir«, sagte er und wandte sich in Richtung der abgesperrten Tür zum Tunnel. »Dort wartet ein Schiff auf uns.«

63
Ein günstiger Wind
    Sie ließen den toten Ninja liegen und machten sich auf den Weg zum Tunnel. Kurz bevor sie die Tür erreicht hatten, hörten sie ein tiefes Rumpeln und der Boden unter ihnen begann zu beben.
    »Lauft!«, schrie Miyuki, die sofort begriff, was geschah.
    Sie rannten am Ufer der Lagune entlang, so schnell sie konnten. Trotzdem sah es so aus, als würden sie es nicht schaffen. Die Piratenstadt stürzte ein wie ein Kartenhaus. Dächer rissen sich kaskadenartig in die Tiefe, Wege bröckelten ab, Häuser kippten um. Eine Lawine aus brennendem Holz, abgebrochenen Balken und losen Steinen wälzte sich die Kraterwände hinunter.
    Aus den Augenwinkeln sah Jack, wie Li Ling die letzten überlebenden Winddämonen an Bord der Koketsu scheuchte und dann den Befehl zum Ablegen erteilte. Ob Tatsumaki unter ihnen war, konnte er nicht sehen. Doch als er noch einmal zu dem Erdrutsch hinaufblickte, sah er eine einsame Gestalt am Rand des zerstörten Balkons der Zitadelle stehen.
    Sie geht mit ihrem Schiff unter wie ein echter Kapitän, dachte er.
    Dann war auch das Ende der Zitadelle gekommen. Stück für Stück brach sie auseinander und stürzte in die Lagune.
    »Schneller!«, rief Jack. Die Trümmer fielen klatschend ins Wasser. Ein gewaltiger Felsbrocken schlug in die Jadeschlange ein und nahm alle Menschen an Bord mit zum Grund der Lagune.
    Saburo stolperte, doch Jack riss ihn wieder hoch. Sie stürzten der Tür entgegen. Yori suchte nach dem Schlüssel.
    »Mach schon!«, drängte Miyuki. Steine und Trümmer regneten auf sie herab.
    In seiner Hast ließ Yori den Schlüssel fallen, fand ihn aber auf dem Boden wieder, hob ihn auf und steckte ihn ins Schloss. Er drehte ihn und wollte die Tür aufdrücken.
    »Sie klemmt!«, rief er.
    Saburo warf sich mit der Schulter dagegen und die Tür flog auf. Sie rannten hindurch. Hinter ihnen stürzte der Rest der Piratenstadt in die Lagune. Das Poltern der Steine und Trümmer hallte durch den Tunnel wie das Gebrüll eines Drachen. Schlagartig wurde es stockdunkel.
    Jack hustete und spuckte. »Sind alle da?«, fragte er.
    Drei Stimmen antworteten ihm. Sie klangen heiser, aber erleichtert. Jack streckte die Hand nach der Wand der Tunnels aus und sie tasteten sich blind daran entlang.
    »Bist du sicher, dass wir in die richtige Richtung gehen?«, fragte Saburo nach einer Weile.
    »Ich glaube schon«, sagte Jack, um seine Freunde zu beruhigen. Dann fiel ihm ein Stein vom Herzen. »Ich
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